Koßdorff: Jetzt Kräfte bündeln und mit Qualität, Sicherheit und Genuss
neue Märkte eröffnen
Wien (pwk) - "Die Exportzahlen der Lebensmittelbranche zeigen für das erste Halbjahr 2014 mit
einem schwachen Plus von 1,7 % auf 2,7 Mrd. Euro eine etwas gedämpfte Entwicklung. Ausschlaggebend dafür
ist neben der ,Russland-Krise‘ die schwächelnde Konjunktur auf vielen Exportmärkten. Vor allem die österreichischen
Lebensmittel-Exporte nach Europa hinken mit einem Plus von nur 1,2 % auf 2,2 Mrd. Euro der allgemeinen Entwicklung
nach. Ein Lichtblick sind im ersten Halbjahr 2014 hingegen die neuen EU-Länder inkl. Kroatien, wo die österreichischen
Lebensmittelhersteller ihre Lebensmittellieferungen um 6,2 % auf 440 Mio. Euro erhöhen konnten", umriss
Mag. Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin des Fachverbandes der Lebensmittelindustrie, die Exportsituation
und ergänzte: "Zu den weiteren Gewinnern im österreichischen Lebensmittelexport zählen alle
fernen Märkte außerhalb Europas, die um 3,9 % auf 536 Mio. Euro zulegen konnten. Zweistellige Zuwachsraten
gab es im ersten Halbjahr unter anderem bei folgenden außereuropäischen Zielmärkten: USA, Libyen,
Vereinigte Arabische Emirate, Japan, China, Israel. Das letztjährige Rekordergebnis bei der abgesetzten Produktion
in Höhe von 8,1 Mrd. Euro (+ 2,9 % gegenüber 2012) wird 2014 vermutlich nur schwer zu übertreffen
sein."
Österreich ist seit Jahren höchst erfolgreich beim Lebensmittel- und Getränke-Export in "rot-weiß-rot".
Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten in 180 Ländern rund um den Globus vertrauen der hohen Qualität,
Vielfalt und Innovationsfreude der Unternehmen der österreichischen Lebensmittelindustrie. Der Export ist
und bleibt somit Wachstumstreiber und Jobgarant für Österreich als Produktions-und Exportstandort von
Lebensmitteln und Getränken. Die Steigerung der Exportquote der österreichischen Lebensmittelindustrie
von knapp 17 % im Jahr 1995 auf derzeit deutlich über 60 % unterstreicht die Ausnahmeleistung dieser Branche.
Die österreichischen Exporte von Erzeugnissen der Lebensmittelindustrie konnten im Jahr 2013 um 4,9 % zulegen
und erreichten mit 5,4 Mrd. Euro ein Rekordergebnis.
Der Hauptmarkt für die österreichischen Exporteure von Lebensmitteln und Getränken ist die Europäische
Union: Rund 70 % des österreichischen Exportvolumens wurden 2013 in den 27 EU-Mitgliedstaaten abgesetzt -
das entspricht 3,8 Mrd. Euro. Mit den Drittstaaten wurde 2013 ein Exportvolumen in Höhe von fast 1,7 Mrd.
Euro erwirtschaftet. Je höher der Wertschöpfungsgrad unserer Lebensmittel, desto höher sind Nachfrage
und Interesse außerhalb der EU-Grenzen für Lebensmittel und Getränke "Made in Austria".
Sonderwirtschaftsmaßnahmen Russlands: Lebensmittel- und Getränkeexporte laufen weiter
Die Lebensmittelexporte nach Russland gingen im ersten Halbjahr gegenüber dem Vergleichszeitraum um 13,5 %
von 66 auf 57 Mio. Euro zurück. Damit ist Russland im Ranking der TOP-Exportländer vom 8. auf den 11.
Platz zurückgefallen. Die Sonderwirtschaftsmaßnahmen Russlands betreffen bestimmte Agrarwaren und Lebensmittel
aus der EU (Milchprodukte, Käse, Wurstwaren, Back- und Würzmischungen) und sind eine Herausforderung
für viele Hersteller. Österreichische Lebensmittel und Getränke, die von den Maßnahmen nicht
betroffen sind, werden weiterhin nach Russland geliefert.
Exportgeschäft bleibt weiterhin wichtiger Wirtschaftsfaktor - jetzt Kräfte bündeln!
Dazu Koßdorff: "Jetzt gilt es, sich auf die Stärken der österreichischen Lebensmittelwirtschaft
zu besinnen und die Kräfte zu bündeln. Qualität und Genuss unserer Lebensmittel sind unverändert
hoch. Es ist an der Zeit, bestehende Märkte zu stärken und neue Märkte wie den Westbalkan, den Mittleren
Osten und Asien zu erschließen!"
Das Wirtschaftsministerium und das Ministerium für ein lebenswertes Österreich haben bereits auf die
schwierigere Marktsituation reagiert: Die "Internationalisierungsoffensive" des Wirtschaftsministeriums
wird um 2,5 Mio. Euro aufgestockt, um zusätzliche Exporte zu ermöglichen. Das Ministerium für ein
lebenswertes Österreich wird die bisher erfolgreiche "Exportinitiative" neu ausrichten. Der Fachverband
unterstützt mit großem Engagement diese politischen Initiativen im Interesse des heimischen Produktionsstandortes.
"Ziel der ‚Exportinitiative.NEU‘ muss es sein, Chancen und Märkte in Nah und Fern für unsere Lebensmittelhersteller
abzusichern und bewährte Zielmärkte zu vertiefen. Insgesamt soll damit das Exportgeschehen der österreichischen
Agrar- und Lebensmittelwirtschaft breiter aufgestellt und krisenunabhängiger werden. Daran arbeitet der Fachverband
in Abstimmung mit den Partnern dieser Initiative - BMLFUW, Außenwirtschaft Austria, AMA Marketing GmbH -
und wird sich weiterhin im Interesse der österreichischen Lebensmittelindustrie aktiv einbringen," schloss
Koßdorff.
Stellenwert der Lebensmittelindustrie in Österreich
Die Lebensmittelindustrie zählt zu Österreichs wichtigsten Wirtschaftszweigen und sichert im Interesse
der Konsumentinnen und Konsumenten tagtäglich die Versorgung mit sicheren, qualitativ hochwertigen und preiswerten
Lebensmitteln und Getränken. Die 220 Unternehmen der österreichischen Lebensmittelindustrie mit ihren
rund 26.400 Beschäftigten erwirtschafteten im Jahr 2013 ein Produktionsvolumen in Höhe von 8,1 Mrd. Euro.
Rund 60 % davon werden in 180 Länder der Welt exportiert. Der Fachverband unterstützt die Mitglieder
der Branche durch umfassende Informationsangebote, Beratungsleistungen und internationale Vernetzung dabei, weiterhin
den gewohnt hohen Grad an Lebensmittelsicherheit, Qualität und Genuss unserer Lebensmittel anbieten zu können.
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