Leitl: Vorschläge zum Bürokratieabbau
 liegen auf dem Tisch

 

erstellt am
15. 10. 14
10.00 MEZ

Rasche Umsetzung ist das Gebot der Stunde – Die Hochrangige Gruppe zum Bürokratieabbau hat in Brüssel ihren Abschlussbericht vorgelegt
Brüssel/Wien (pwk) - "Für Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Beschäftigung spielt das geltende Regelungsumfeld eine entscheidende Rolle. Besonders kleinere und mittlere Unternehmen leiden immer noch unverhältnismäßig stärker unter legislativen und administrativen Belastungen, weil sie über beschränkte Ressourcen und Kenntnisse verfügen, um dieses Dickicht zu durchdringen", betont Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), angesichts der von der Hochrangigen Gruppe zum Bürokratieabbau am 14.10. in Brüssel vorgelegten Bilanz über ihre Arbeit der letzten Jahre. Seit November 2007 leitete Edmund Stoiber ehrenamtlich die EU-Arbeitsgruppe. Alle Vereinfachungsvorschläge - neben dem Programm REFIT der Europäischen Kommission und der Untersuchung zu den 10 aufwändigsten Rechtsakten für KMU hat die Stoiber-Gruppe weitere 72 Vorschläge zum Bürokratieabbau vorgelegt - müssen so rasch wie möglich geprüft und in Angriff genommen werden. "Die Vorschläge liegen auf dem Tisch, eine rasche Umsetzung ist das Gebot der Stunde. Das gilt auf europäischer wie auf nationaler Ebene", fordert Leitl. Er fordert weiters eine Überprüfung der Verbraucherrechtrichtlinie sowie eine Ausnahme der Lebensmittelkennzeichnung bei offenen Zubereitungen (Restaurants) im Rahmen von REFIT.

Die WKÖ begrüßt alle Anstrengungen, die in der EU zur Schaffung eines unternehmerfreundlicheren Regelungsumfeldes unternommen werden. Wichtig ist, dass alle europäischen Institutionen und die Mitgliedstaaten dabei an einem Strang ziehen: "Hier ist nicht Brüssel allein in der Pflicht. Gerade die österreichischen Betriebe haben immer wieder mit 'gold plating', also der Verschärfung von ohnehin strengen EU-Regeln auf nationaler Ebene, zu kämpfen", so Leitl. In der neuen EU-Kommission von Jean-Claude Juncker ist mit dem Niederländer Frans Timmermanns sogar der 1. Vizepräsident für Fragen der besseren Rechtsetzung zuständig: Ein starkes Signal, dass es Juncker mit dem Bürokratieabbau ernst meint. Die Wirtschaftskammer hat zum Thema Bürokratieabbau auf EU-Ebene bereits vor Jahren im Rahmen der "Low Level Group to fight Administrative Burdens" Rechtsakte, die zu einer Belastung der Betriebe führen, identifiziert und der EU-Kommission genannt.

Die Unternehmensstruktur in ganz Europa und insbesondere auch in Österreich ist geprägt von Klein- und Mittelbetrieben. Daher ist es aus Sicht der WKÖ notwendig, auch in der Gesetzgebung verstärkt auf KMU zu achten und bei allen Gesetzesvorschlägen das Prinzip "Think small first" anzuwenden: "Regulierungen müssen KMU-tauglicher sein. Nach einer sorgfältigen Durchführung des KMU-Tests brauchen wir vor allem in der Umsetzung vereinfachte Verfahren und ex post-Kontrollen", so der WKÖ-Präsident abschließend.

 

 

 

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