40 Veranstaltungen österreichweit im Oktober 2014 - Bundeskanzleramt koordiniert Kampagne
Wien (bpd) - "Wir stehen vor großen Herausforderungen: Einerseits das Entstehen einer digitale
Kluft zwischen Jung und Alt, zwischen den Geschlechtern oder zwischen Bildungsschichten zu verhindern, andererseits
insgesamt das Bewusstsein für Cyber-Sicherheit auf allen Ebenen zu verstärken - im öffentlichen
Bereich wie auch privat", sagte Staatssekretärin Sonja Steßl am 14.10. anlässlich des Kick-off
zum European Cyber Security Month (ECSM) im Bundeskanzleramt. Mit dieser von der Europäischen Kommission initiierten
Kampagne soll in den Mitgliedstaaten die Aufmerksamkeit für IKT-Sicherheit erhöht werden.
In Österreich koordiniert das Bundeskanzleramt die nationalen Aktivitäten. Rund 30 Organisationen veranstalten
knapp 40 Events für unterschiedliche Zielgruppen wie Jugendliche, Pensionisten oder Unternehmen. Dies bedeutet
den Spitzenrang in der EU, was die Zahl der ECSM-Teilnehmer und -Veranstaltungen betrifft.
"Österreich liegt sowohl bei der Nutzung von E-Government-Services wie auch bei den Aktivitäten
zur Erhöhung des Sicherheitsbewusstseins sehr gut. Dennoch sind wir gemeinsam gefragt, den Umgang mit unseren
Daten im Cyberraum weiter zu thematisieren, und Rahmenbedingungen für mehr Sicherheit zu schaffen." Als
Beispiel für Bereiche, in denen das Risikobewusstsein noch verstärkt werden müsse, nannte die Staatssekretärin
die Smartphones: "Wir haben alle unseren Virenschutz am PC, aber nur selten am Smartphone. Und nicht alle
überlegen sich beim Herunterladen von Apps, welche Funktionen im Hintergrund ablaufen können, dass man
beispielsweise durch das Einschalten der Ortungsfunktion systematisch getrackt werden kann."
Roland Ledinger, Leiter der IKT-Strategie des Bundes, berichtete von einem Bündel von Maßnahmen, die
der Bewusstseinsbildung dienen sollen: "Genauso wie wir lernen müssen, auf der Straße links und
rechts zu schauen, sollte es selbstverständlich werden, Sicherheitsvorkehrungen bei der Internetnutzung zu
treffen." Es sei oft recht einfach, zum Beispiel sollten keine Geburtsdaten bei Buchbestellungen angegeben
oder Passwörter per E-Mail verschickt oder gar auf den PC geklebt werden. Ebenso sei Vorsicht beim Download
von ortsbezogenen Apps angebracht: "Hier geben allzu viele ihre Privatsphäre preis. Wir starten daher
schon im Kindergarten Safer-Internet-Schulungen." Zudem könnten im Internet-Sicherheitsportal www.onlinesicherheit.gv.at
Tipps für mehr Sicherheit im Cyberraum gefunden werden. Ledinger berichtete auch von Kooperationen mit dem
Innenministerium und dem Ministerium für Landesverteidigung, um ein österreichweites Krisenmanagement
aufzubauen. Überdies werde auch heuer noch eine erneute, europaweite Sicherheitsübung (Cyber-Exercise)
zum Themenkreis Energie stattfinden.
Manfred Matzka, Sektionschef im Bundeskanzleramt, betonte die Sinnhaftigkeit, die elektronische Unterschrift einzufordern:
"Mit Hilfe der Handysignatur kann ich mein Gegenüber identifizieren, das macht Internet-Geschäfte
sicherer. Hier hat Österreich noch Aufholbedarf."
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