Häupl/Oxonitsch: "Meilenstein für Wiener Familien weiterhin gesichert!"
– Über 16.800 neue Plätze, plus 260 Mio Euro mehr Budget im Vergleich zu 2009 und positive Bewertungen
von Wiener Eltern
Wien (rk) - "Die Einführung des beitragsfreien Kindergartens in Wien im Herbst 2009 war ein Meilenstein
für Wiener Familien. Für uns ist klar, dass sich Eltern in Wien auch weiterhin auf dieses Angebot verlassen
können", betonten Bürgermeister Michael Häupl und Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch am 14.10.
im Rahmen eines Mediengesprächs zum Thema "Fünf Jahre Gratiskindergarten in Wien." So ersparen
sich Eltern durch das beitragsfreie Angebot bis zu 3.000 Euro pro Jahr für einen Kindergartenplatz: "Doch
nicht nur die finanzielle Entlastung für Familien ist uns ein besonderes Anliegen, auch die Bildung und Förderung
von Kindern ist in Wien umfassender, als in den anderen Bundesländern: Denn nur in Wien gilt das beitragsfreie
Angebot für Kinder von 0 bis 6 Jahren. Und nur in Wien gibt es für jedes 3- bis 6-jährige Kind einen
Kindergartenplatz, der sich mit der Arbeitszeit der Eltern vereinbaren lässt!"
Positive Bilanz nach fünf Jahren
Konkret hat Wien seit Herbst 2009 über 16.800 neue Plätze geschaffen, das jährliche Budget ist
heuer auf über 700 Mio Euro gestiegen. "Das sind rund 260 Mio Euro mehr als im Jahr 2009", so Oxonitsch
und Häupl. Aus diesen Mitteln wird nicht nur der Betrieb der städtischen Kindergärten finanziert,
sondern auch jeder private Platz mit durchschnittlich 500 Euro pro Monat gefördert. Weiters werden private
Träger im Rahmen der sogenannten "Anstoßfinanzierung" bei der Schaffung neuer Plätze
unterstützt - seit Herbst 2009 wurden hier insgesamt rund 41 Mio Euro investiert.
Aber auch die Stadt selbst hat in den letzten Jahren neue Kindergärten errichtet, Vorzeigeprojekte sind hier
unter anderem die Bildungscampus-Standorte (Monte Laa, Gertrude Fröhlich-Sandner, Donaufeld und Sonnwendviertel)
oder die Neubauten in der Schukowitzgasse und im Stadtpark. In all diese Projekte wurden insgesamt 71 Mio Euro
investiert.
Aktuell gibt es in Wien 78.800 Kinderbetreuungsplätze im städtischen und privaten Bereich, davon 21.800
Kleinkindergruppenplätze (Krippe). Für 3- 6jährige Kinder hat Wien durch den laufenden intensiven
Ausbau aktuell eine Versorgungsquote von 104,9 Prozent. "Das heißt, wir haben in dieser Altersgruppe
mehr Plätze als Kinder, wobei das nicht immer bedeutet, dass der Wunschplatz frei ist", betont Christian
Oxonitsch.
Bei den 0-3-Jährigen kommt Wien auf eine Versorgungsquote von über 40 Prozent, bei den 1-3-Jährigen
auf fast 60 Prozent: "Damit hat Wien als einziges Bundesland die EU-Vorgabe - das Barcelona-Ziel -von 33 Prozent
weit überschritten", so Oxonitsch. Der Ausbau geht dennoch intensiv weiter, weil Wien rasant wächst:
So sollen in den nächsten Jahren durchschnittlich 3.000 Plätze pro Jahr geschaffen werden, vorwiegend
im Kleinkinderbereich. Noch im Oktober startet der Bau eines neuen Kindergartens in der Waidhausenstraße
in Penzing und auch der in Bau befindliche Bildungscampus in der Seestadt Aspern wird einen Kindergarten mit 11
Gruppen beherbergen.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Wien top
Ein wichtiger Aspekt bei der Schaffung neuer Plätze ist für die Stadt auch die Vereinbarkeit von
Beruf und Familie: "Wir haben in Wien bei den Kindergärten eine sehr hohe Betreuungsdichte, Job-orientierte
Öffnungszeiten und wenige Schließtage: Das ermöglicht Wiener Müttern und Vätern, einer
Vollzeitbeschäftigung nachzugehen", so Christian Oxonitsch.
Im Bundesländervergleich liegt Wien mit den längsten Öffnungszeiten und wenigsten Schließtagen
der Wiener Kindergärten unangefochten an der Spitze: So bieten über 96 Prozent der Standorte Öffnungszeiten
an, die Eltern eine Vollzeitbeschäftigung ermöglichen. Rund zwei Drittel der Einrichtungen in Wien öffnen
schon vor 7 Uhr, neun von zehn Kindergärten haben zehn und mehr Stunden geöffnet+
Zukunfts-Job Kindergartenpädagogin bzw. Kindergartenpädagoge
Durch den intensiven Ausbau steigt auch der Bedarf an neuen KindergartenpädagogInnen. Wien leistet sich
als einziges Bundesland eine eigene Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, um hochqualifizierte MitarbeiterInnen
für die Wiener Kindergärten auszubilden. Mit neuen Ausbildungsmodellen wie "Change" für
BerufsumsteigerInnen hat Wien bereits 2008 auf den steigenden Bedarf an KindergartenpädagogInnen reagiert.
Seit 2009 haben rund 487 PädagogInnen eines der Kollegs abgeschlossen.
Um die Effizienz der Ausbildungsschienen weiter zu heben, legt Wien seit Herbst 2014 den Fokus verstärkt auf
Erwachsenenbildung: So wurden die Plätze des Kollegs "Change" aufgestockt, vor wenigen Wochen haben
insgesamt 165 Studierende mit ihrer Ausbildung begonnen. Insgesamt wendet die Stadt Wien für den gesamten
Ausbildungsbereich an der bakip21 rund 7 Mio Euro im Jahr auf.
In den Wiener Kindergärten sind derzeit 4.066 PädagogInnen (davon 80 Männer) beschäftigt. Seit
September 2009 wurden 1.718 PädagogInnen neu aufgenommen.
"KindergartenpädagogInnen können sich in Wien auf einen sicheren Job verlassen", betont Christian
Oxonitsch. "Der Bedarf wird auch in den nächsten Jahren hoch bleiben.
Bildungsplan als Grundlage für pädagogische Arbeit
In der täglichen Arbeit wird Qualität in den Wiener Kindergärten großgeschrieben: "Der
Kindergarten ist für uns die erste Bildungseinrichtung: Unsere PädagogInnen übernehmen die wichtige
gesellschaftliche Aufgabe, jedes Kind, unabhängig von Einkommen, Bildung und Herkunft mit gezielten, individuellen
Angeboten zu unterstützen", betont Stadtrat Christian Oxonitsch. Als erstes Bundesland hat Wien bereits
2006 einen eigenen Bildungsplan erarbeitet: Die Schwerpunkte dabei reichen von Kommunikation, Sprache, Kultur und
Kunst über Technik und Natur bis hin zur Konfliktbewältigung. "Dabei verbringen Kinder die Zeit
im Kindergarten spielend und lernen gleichzeitig fürs Leben!" so Oxonitsch.
Auch das Thema Sprache spielt eine wichtige Rolle: Um Kinder im Spracherwerb zu unterstützen, sind in der
frühen sprachlichen Förderung derzeit 120 SprachförderassistentInnen zusätzlich zu den bestehenden
MitarbeiterInnen in den städtischen und privaten Kindergärten im Einsatz. Wien investiert in diesen Bereich
1,22 Mio und bekommt im Rahmen einer noch bis Ende 2014 laufenden 15a-Vereinbarung die gleiche Summe vom Bund.
Verhandlungen über eine Verlängerung laufen. "Wien setzt sich vehement für eine Fortsetzung
bzw. und auch Aufstockung dieser Mittel ein", betont Christian Oxonitsch.
Hohe Zufriedenheit der Eltern
Die Zufriedenheit der Eltern mit den Wiener Kindergärten ist jedenfalls hoch: In einer repräsentativen
Umfrage unter der Wiener Bevölkerung im Frühsommer stellen 73 Prozent dem Projekt "Gratiskindergarten"
ein sehr positives bzw. positives Zeugnis aus. 78 Prozent sind der Meinung, dass sich der Gratiskindergarten und
das letzte verpflichtende Kindergartenjahr sehr positiv bzw. positiv auf das soziale Miteinander auswirken. Auch
die Öffnungszeiten der Wiener Kindergärten werden von 53 Prozent als sehr positiv bzw. positiv bewertet.
68 Prozent sehen wiederum die hohen Investitionen der Stadt in den Kindergartenbereich als sinnvoll bzw. sehr sinnvoll
an.
Diese positiven Werte spiegeln sich auch in der großen "Wiener Lebensqualitätsstudie" wider:
So beurteilen die befragten WienerInnen das Angebot an Kindergärten & Co in den letzten zehn Jahren zunehmend
positiver: Vergaben im Jahr 2003 noch rund 66 Prozent der dazu befragten Personen die Note 1 und 2, so sind dies
zehn Jahre später knapp 78 Prozent.
"Diese Ergebnisse zeigen, dass wir mit unserem Bildungs- und Betreuungsangebot in Wien auf dem richtigen Weg
sind", betonen Bürgermeister Michael Häupl und Stadtrat Christian Oxonitsch. "Selbstverständlich
wird auch weiterhin an der Qualität und am Ausbau der Plätze gearbeitet!"
Kontrolle der Wiener Kindergärten funktioniert
Zur Sicherung der hohen Qualitätsstandards werden alle Kindergärten in Wien regelmäßig
von der zuständigen Behörde MA 11 kontrolliert, unabhängig davon, ob sie gefördert werden oder
nicht. So unterliegen alle Kindergärten den Bestimmungen des Kindergartengesetzes und der Kindergartenverordnung
und müssen die darin enthaltenen Vorgaben einhalten: Dazu zählen nicht nur Anforderungen an die Infrastruktur
(Räume, Sanitäranlagen etc.), sondern auch pädagogische Qualitätsstandards. So müssen
die Kindergärten entsprechend pädagogisch ausgebildetes, deutsch sprechendens Personal vorweisen können
und die Grundsätze des Wiener Bildungsplanes einhalten. Alle Kindergärten werden dahingehend von der
MA 11 kontrolliert.
Im Jahr 2013 sind insgesamt 1.854, im Jahr 2014 (Stand 30.6.2014) bisher bereits 967 Kontrollen durchgeführt
und die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen überprüft worden. "Im aktuellen Tätigkeitsbericht
des Stadtrechnungshofes zum Thema Kindersicherheit in Kinderbetreuungseinrichtungen werden diese Kontrollen positiv
bewertet", betont Christian Oxonitsch. "Und bei über 78.800 Bildungs- und Betreuungsplätzen
in Wien haben wir auch eine große Zahl an engagierten Eltern, die sehr aufmerksam verfolgen, was in den Kindergärten
passiert!"
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