Resilienz - Unternehmen machen sich
 stark für Krisenzeiten

 

erstellt am
14. 10. 14
10.00 MEZ

Auf der Suche nach den Widerstandskräften
Linz (lk) - Schnelllebigkeit und ständiger Wandel führen zu neuen Anforderungen an Unternehmen und deren Mitarbeiter/innen. Resilienz ist hier gefragt. Darunter versteht man die Widerstandsfähigkeit von Systemen oder Menschen gegenüber Störungen bzw. Krisen. "Menschen, die mit Veränderungen umgehen können, bringen nachhaltigen Erfolg", betont Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl. Das haben auch die Unternehmen Aumayr GmbH, B7 Arbeit und Leben, Count IT Group, DPx Fine Chemicals Austria GmbH & Co KG, Silber Fensterbau GmbH und Soziale Initiative Gemeinnützige GmbH erkannt. Im Rahmen eines Kooperationsprojektes des Netzwerks Humanressourcen (NHR) haben sie erarbeitet, welche Resilienzfaktoren über Erfolg oder Misserfolg in Organisationen entscheiden und welche Konsequenzen daraus für die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter/innen resultieren. Anschließend wurden Maßnahmen zur Umsetzung entwickelt. Die unterschiedlichen Branchen und Unternehmensgrößen der teilnehmenden Betriebe brachten vielfältige Perspektiven. Die Verbesserung der Resilienz soll langfristig dazu führen, dass die Unternehmen mit "Störungen" besser umgehen können und aus Krisen (von innen und von außen) gestärkt hervorgehen.

Detaillierte Ergebnisse
Bei den Maßnahmen setzte man auf die Stärkung der wichtigsten Resilienzfaktoren: Führung, Mitarbeitereinbindung, Wissen, Lösungsorientierung, Beziehungsgestaltung, Selbstregulierung, Verantwortung, Zukunftsgestaltung, Optimismus und Situationsbewusstsein. Konkrete Maßnahmen von Aumayr sind die Installation einer Informations- und Kommunikationsplattform für Verbesserungsvorschläge sowie die Einführung eines Führungskräfte-Entwicklungsprogramms. Auf ähnliche Themen setzt COUNT IT: Die Führungskräfte kommen künftig aus den eigenen Reihen und erhalten ein Führungskräftehandbuch. Die Mitarbeiter/innen werden mehr eingebunden und zu Botschaftern der Unternehmensmarke gemacht. Die SOZIALE INITIATIVE entwickelt ein Führungskräfte-Schulungsprogramm, führt Mitarbeiterbefragungen und Qualitätsentwicklungsgruppen ein. Durch die Überarbeitung des Intranets wird das vorhandene Wissen noch besser verfügbar gemacht.

Ein Kooperationsprojekt des Netzwerks Humanressourcen
Das Netzwerk Humanressourcen als branchenübergreifende Informations- und Kommunikationsplattform der Oö. Technologie- und Marketingges.m.b.H. unterstützt seit seiner Gründung 2004 oö. Unternehmen bei der Professionalisierung ihrer Personalarbeit und initiiert und begleitet Kooperationsprojekte. Zurzeit vernetzt das NHR 150 Partnerbetriebe, von denen bereits 85 Unternehmen in 18 Projekten erfolgreich zusammengearbeitet haben. Detaillierte Ergebnisse zum Resilienz-Projekt gibt es im Rahmen eines Best-Practice-Forums am 23.10.2014 in Linz.

Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl: Belastbarkeit von Mensch und Organisation stärken
Rund ein Viertel der Industrieproduktion und der Exporte Österreichs kommt aus Oberösterreich. Eine überaus erfolgreiche Region - in Zahlen betrachtet. Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen hängt jedoch nicht allein von der Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen ab. De facto machen erst die Menschen dahinter ein Unternehmen erfolgreich. Betriebe, die bestens qualifizierte Mitarbeiter/innen beschäftigen, deren Arbeitsfähigkeit und auch Wissen bis zur Pensionierung gut erhalten, werden im Wettbewerb die Nase vorne haben. Im Strategischen Programm "Innovatives OÖ 2020" legen wir deshalb neben den Kernstrategien auch im Bereich "Gesundheit | Alternde Gesellschaft" einen zusätzlichen Schwerpunkt.

Das große Ganze
Vor dem Hintergrund des ständigen Wandels auf dem Markt gepaart mit hoher Dynamik, hoher Komplexität und teils radikalen Umbrüchen, ist die organisationale Resilienz heute eine Schlüsselkompetenz für eine langfristige Überlebensfähigkeit. "Unternehmen brauchen Führungskräfte, die mit Turbulenzen umgehen können, Veränderungen frühzeitig erkennen und rechtzeitig handeln", so Strugl. Allein der Einzelne macht jedoch das gesamte Unternehmen noch nicht resilient, die Organisation als Ganzes muss Fähigkeiten zur Resilienz entwickeln.

Praxistaugliche Maßnahmen
Im Kooperationsprojekt "Kernkompetenz Resilienz" wurde genau daran gearbeitet: Zwei Jahre lang haben sich die Kooperationspartner, in Begleitung des Netzwerks Humanressourcen, in über 17 Erfahrungsaustauschrunden auf die Suche nach Einflussfaktoren auf Resilienz gemacht und Methoden zur Stärkung eben dieser analysiert und diskutiert. Ziel war es, einen Maßnahmenplan zu erarbeiten, der Resilienz erstmals für die Praxis zugänglich macht. Langfristig sollen die Unternehmen lernen, mit Turbulenzen besser umzugehen und aus Krisen (von innen oder außen) gestärkt hervor zu gehen.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.netzwerk-humanressourcen.at

 

 

 

 

 

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