St. Pölten (nöwpd) - Die russische Importsperre für Schweinefleisch aus der EU trifft sowohl
die heimischen Landwirte, als auch die Weiterverarbeiter schwer. So haben Mastschweine im Sommer beim Verkauf nur
noch rund 150 Euro erzielt – um 20 Euro weniger als zum Vergleichszeitpunkt des Vorjahres. Das decke gerade einmal
die Kosten für Futter und Ferkel, macht die Landwirtschaftskammer aufmerksam.
Auch die weiterverarbeitenden Unternehmen haben mit Absatzproblemen und massivem Preisverfall zu kämpfen.
„Vor den Sanktionen konnten wir Schweinespeck um 1,50 bis 1,60 Euro pro Kilo nach Russland exportieren“, teilt
Helmut Öller, Branchensprecher des Vieh- und Fleischgroßhandels in der NÖ Wirtschaftskammer, dem
NÖ Wirtschaftspressedienst mit. Das Russland-Embargo und das daraus resultierende Überangebot an Schweinefleisch
auf dem internationalen Markt habe den Preis jedoch auf 50 bis 60 Cent je Kilo in den Keller rasseln lassen. „Für
unsere Betriebe ist der Schaden sehr groß“, stellt Öller fest.
Jetzt müsse man dringend neue Absatzkanäle suchen, was umso schwieriger sei, weil „Speck nur eine begrenzte
Zeit haltbar ist“, wie der Experte betont. Ein Hoffnungsmarkt für die heimischen Produzenten und Händler
ist China, wohin man die Ware schon in der Vergangenheit via Hongkong exportiert habe. „Die vor kurzem erfolgte
Reise der Wirtschafts-Delegation nach Peking mit Vizekanzler Mitterlehner, Präsident Leitl sowie den Ministern
Kurz und Rupprechter sollte ein weiterer Türöffner sein“, hofft Öller. Auch Indonesien – mit 250
Millionen Einwohnern das viertbevölkerungsreichste Land der Erde – habe man als künftigen Absatzmarkt
für heimische Fleischspezialitäten im Visier.
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