2014 war ein äußerst hartes Agrarjahr
 für die steirischen Bauern

 

erstellt am
27. 10. 14
10.00 MEZ

Einbußen durch Witterung und Schädlinge sowie Embargo bereiten große Sorgen
Wien (lk-stmk) - "Nach dem Dürrejahr 2013 ist auch 2014 für unsere Bauern ein äußerst hartes Jahr", fasst der Präsident der Landwirtschaftskammer Steiermark, Franz Titschenbacher, das bisherige Agrarjahr 2014 zusammen. Und er begründet: "Die überdurchschnittlich hohen Niederschläge, teils zur Anbauzeit und zur Ernte, das Hochwasser im Süden des Bundeslandes und das unerwartet starke Auftreten von Schädlingen führten teils zu erheblichen Ernteeinbußen, insbesondere bei den wichtigen steirischen Kulturen Kürbis und Mais. Und: Die überraschende Importsperre Russlands hat die Agrarmärkte, vor allem für Äpfel und Schweinefleisch, in arge Turbulenzen gebracht, die Preise sind stark gefallen. Die Produktion ist nicht mehr kostendeckend. Auch die Milchbauern leiden aufgrund des Embargos."

Wertvernichtung von hochwertigen Lebensmitteln stoppen
"Prioritäre Aufgaben sind jetzt, den Markt zu stabilisieren und wieder in Schwung zu bringen, um die anhaltende Wertvernichtung von hochwertigen, heimischen Lebensmitteln wie Schweinefleisch und Äpfel zu stoppen", unterstreicht der Präsident. Dazu muss die EU rasch die für solche Turbulenzen vorgesehenen Exporthilfen für Drittlandsmärkte freigeben, verlangt Titschenbacher nachdrücklich. Und er appelliert an die Lebensmittelketten, diese angespannte Marktsituation nicht auszunützen und die Preise nicht künstlich zu drücken. "Eine faire Partnerschaft bedeutet auch faire Preise für die Bauern und Konsumenten." Hoffnung gibt das dieser Tage von Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter geschlossene Veterinärabkommen mit China, das den Export von österreichischem Schweinefleisch ermöglichen wird. Auch Korea will demnächst den Import von verarbeitetem Schweinefleisch aus Österreich zulassen.

Schlagkraft erhalten
"Die sehr schwierige Witterungssituation hat heuer einmal mehr gezeigt, dass zu den Arbeitsspitzen nur kleine Zeitfenster für die Düngung und Kulturpflege im Frühjahr sowie für die Ernte im Herbst vorhanden sind", zeigt Titschenbacher ein großes Problem, insbesondere der Ackerbauern, auf, zumal sie auf dem europäischen Markt bestehen müssen. Nur mit einer entsprechenden Schlagkraft, die erhebliche Investitionen erfordert, lässt sich diese Problematik abfedern. Allerdings müssen solche Investitionen auch durch entsprechende Preise und durch entsprechende Erträge verdient werden. Titschenbacher: "Ich freue mich, dass bereits viele Landwirte vorbildlich zusammenarbeiten, um dieser Problematik zu begegnen und sie zu bewältigen."

Brugner: 100 pflanzenbauliche Fachveranstaltungen in den nächsten Monaten
Das massive Auftreten des Diabrotica-Schädlings wird zu einer weiteren Ausdehnung der Fruchtfolge führen. "Wir spüren eine starke Nachfrage nach Fruchtfolge-Wissen und begleiten unsere Bauern, die den Getreideanteil erhöhen, fachlich durch die Experten unseres Hauses", unterstreicht Kammerdirektor Werner Brugner. "So finden jetzt bereits Flurbegehungen für die Getreidebauern statt. In den kommenden Monaten werden 100 pflanzenbauliche Fachveranstaltungen teils auf den Feldern und in Form von Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen stattfinden." Ebenso stark nachgefragt sind jetzt bereits Frühjahrs-Fachveranstaltungen zum Hirseanbau als Alternative zu Mais.

 

 

 

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