LR Stocker trifft österreichische Amtskolleginnen
 in Innsbruck

 

erstellt am
27. 10. 14
10.00 MEZ

Innsbruck/Bozen (lpa) - Am Treffen der Frauenreferentinnen aus ganz Österreich am 24.10. nahm erstmals auch Landesrätin Martha Stocker teil. Zentrales Thema waren der Schutz von Frauen vor Gewalt, Geschlechtergerechtigkeit und die Überwindung von Rollenklischees. Jedes Jahr treffen sich die österreichischen Landesrätinnen für Frauenangelegenheiten zu einer gemeinsamen Konferenz, um gesellschaftliche Themen zu besprechen, die für Frauen von besonderer Bedeutung sind. Dabei erarbeiten sie gemeinsam Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit, die anschließend der Bundesregierung in Wien unterbreitet werden.

Zur Konferenz, die in Innsbruck stattfand und an der auch die österreichische Frauenministerin, Gabriele Heinisch-Hosek, teilnahm, war erstmals auch Martha Stocker als Vertreterin Südtirols eingeladen.

Im Zentrum der heurigen Landesfrauenreferentinnenkonferenz standen die Gewaltprävention und der Schutz von Frauen vor Gewalt. Laut einer von der EU in Auftrag gegebenen Studie werden in Österreich etwa 20 % der Frauen zumindest einmal im Leben Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt, und 35 % haben schon sexuelle Belästigung erlebt. Angesichts dieser Fakten forderten die Teilnehmerinnen der Landesfrauenkonferenz, dass der Nationale Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen, welcher bereits im August dieses Jahres im Ministerrat beschlossen wurde, so bald wie möglich umgesetzt wird. Die 64 im Aktionsplan enthaltenen Maßnahmen sehen unter anderem Informationen über Hilfsangebote, einen leichteren Zugang zu Gewaltschutzeinrichtungen, eine bessere Vernetzung der Angebote und verschiedene Sensibilisierungsmaßnahmen unter den Ordnungskräften, im Justizwesen, in Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie in Schulen vor.

Ein weiteres Schwerpunktthema der Konferenz war die Prävention von ungewollten Schwangerschaften, zumal Umfragen in Fraueneinrichtungen in Salzburg, Wien und Niederösterreich belegen, dass bei der Verhütung erhebliche Wissensdefizite existieren.

Die Landesrätinnen befassten sich auch mit den bestehenden Rollenklischees und damit, welche Maßnahmen geeignet sind, diese zu überwinden. Die Teilnehmerinnen setzten dabei vor allem auf eine geschlechtersensible Bildung und Berufsorientierung, die verstärkt auf die individuellen Interessen, Potentiale und Möglichkeiten der Kinder und Jungendlichen achtet. Sowohl im Unterricht als auch bei der Berufsorientierung sollte besser auf Chancengleichheit geachtet werden.

"Es war mir eine große Ehre und Freude, mich im persönlichen Gespräch mit meinen Amtskolleginnen aus ganz Österreich und mit Bundesfrauenministerin Heinisch-Hosek auszutauschen", erklärte Landesrätin Martha Stocker, "die Tagung in Innsbruck hat einmal mehr bewiesen, dass es Frauenthemen auch in der heutigen Zeit und im Herzen Europas verdienen, ernst genommen zu werden. Trotz weitgehender rechtlicher Gleichstellung sind die tradierten Rollenbilder noch tief in den Köpfen der Menschen verankert, und Frauen laufen immer noch allzu leicht Gefahr, Opfer von Gewalt zu werden. Hier ein Umdenken zu bewirken ist ein Prozesse, der wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird und nur durch gezielte Maßnahmen in Gang gehalten wird."

 

 

 

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