LR Anschober: Oberösterreichs Energiewende-Unternehmen fordern ein Ende der Subventionen
Linz (lk) - Im Rahmen seiner oö. Standortgespräche hat Umwelt- und Energie-Landesrat Rudi Anschober
nun auch die Unternehmen der Energiewende zum Gespräch eingeladen: 45 Vertreter/innen von Firmen waren der
Einladung gefolgt – insgesamt mehr als 30 konkrete Vorschläge wurden vorgelegt, die nun von den Fachabteilungen
des Landes überprüft sowie im Fall einer Bundeszuständigkeit an Wirtschafts- und Umweltministerium
weitergegeben werden.
Anschober: "Die Standortgespräche mit nunmehr bereits insgesamt fast 150 teilnehmenden Unternehmer/innen
bieten die Möglichkeit, die Expertensicht der Betroffenen einzubringen und Vorschläge für Verbesserungen
zu machen. Ich höre gemeinsam mit den wichtigsten Fachleuten meiner Fachabteilungen zu und versuche zu lernen
und Vorschläge aufzugreifen. Ein Kernthema hat sich durch die Vorschläge gezogen: heftige Kritik an der
immer stärkeren Marktverzerrung durch steigende Subventionen für fossile Energie und Atomstrom. Bisher
extremstes Beispiel ist die von Großbritannien geplante Förderung für das AKW-Projekt Hinkley Point:
11 Cent pro Kilowattstunde sollen hier gezahlt werden, wohingegen die Förderung für ein Kleinwasserkraftwerk
in Österreich bei 3,5 Cent liegt. So wird die Energiewende politisch blockiert! Es braucht ein rasches Ende
der Subventionen für fossile Energie und Atom, dann können auch die Förderungen für Neuanlagen
zur Erzeugung erneuerbarer Energie innerhalb von fünf Jahren auslaufen."
Forderungen der Unternehmen
Weitere zentrale Forderungen der Energiewende-Unternehmen: Europa verliert immer stärker seine Vorreiterrolle
im Bereich der grünen Technologien, große Abwanderungen der grünen Industrien aus Europa drohen.
Es braucht daher eine Forschungsoffensive und eine Verstärkung des Heimmarktes. Dabei kommt den aktuellen
Verhandlungen über die Klima- und Energieziele der EU bis 2030 besondere Bedeutung zu. Dazu Anschober: "Wichtig
ist, dass diese ambitionierten Ziele dann auch verbindlich sind. Denn sonst fehlt die Planbarkeit und Berechenbarkeit
für die Marktentwicklung, was berechtigterweise eine weitere zentrale Forderung der Energiewendewirtschaft
darstellt."
Schließlich gingen viele Vorschläge in Richtung vereinfachter Verfahren, Informationsoffensiven, Exportförderungen.
All diese Vorschläge werden nun überprüft, aktuell werden massive Verfahrensvereinfachungen bei
Wasserkraft- und Photovoltaikkraftwerken gerade vorbereitet.
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