Felipe: Europäische Konferenz in Tirol setzt
 Meilenstein für Feuchtgebietsschutz

 

erstellt am
24. 10. 14
10.00 MEZ

Über 100 TeilnehmerInnen aus 33 europäischen Ländern in Kufstein
Innsbruck (lk) - Unter dem Motto "Feuchtgebiete für unsere Zukunft" haben sich in dieser Woche mehr als 100 TeilnehmerInnen aus 33 europäischen Ländern zu den aktuellen und brisanten Fragen rund um das Thema Feuchtgebiete beraten. Die Europakonferenz in Kufstein stand im Vorfeld der Ramsar-Weltkonferenz 2015 in Uruguay. Wichtige Themen der Kufsteinkonferenz waren Moore und Klimaschutz, die Rolle von Feuchtgebieten im Katastrophenschutz, Schutz der Feuchtgebiete in der Mittelmeerregion sowie Kommunikation, Bewusstseinsbildung, Beteiligungsprozesse und Umweltbildung. Auch der Europäische Beitrag zum neuen globalen Ramsar-Strategieplan 2016-2021 wurde erarbeitet.

"Feuchtgebiete spielen eine entscheidende Rolle im Hochwasserschutz und beim Schutz unseres Trinkwassers" stellt LHStvin Ingrid Felipe fest. "Der vorausschauende Umgang mit Feuchtgebieten ist nicht nur Angelegenheit des Naturschutzes. Hier muss gemeinsam mit Akteuren aus Wasserwirtschaft, Raumplanung, Land- und Forstwirtschaft ebenso wie aus der Energiewirtschaft aktiv ineinandergreifend zusammengearbeitet werden."

Die Funktion von Feuchtgebieten
Feuchtgebiete wie Quellen, Sümpfe, Nasswiesen, Schwemmkegel, Bachläufe und Moore leisten eine Reihe von ökologischen Aufgaben: Sie spielen eine wichtige Rolle in den verschiedenen Wasserkreisläufen und tragen nicht nur zur Sicherung des Trinkwassers und zum Hochwasserschutz bei, sondern als Kohlenstoff-Speicher auch zum Klimaschutz. Aber auch für die Menschen ist der Schutz von Feuchtgebieten zentral: "Feuchtgebiete schützen uns vor Naturgefahren, liefern einen unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz, filtern Wasser, liefern Energie, bieten biologische Vielfalt, Erholungsraum und nicht zuletzt Lebensraum für Tiere und Pflanzen“, unterstreicht die Naturschutzlandesrätin.

Österreich war bei der Umsetzung der Ramsar_Konvention stets sehr erfolgreich und genießt dafür auch internationales Ansehen. Vor 31 Jahren, am 16. April 1983, trat Österreich der „Ramsar-Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten“ bei, heute gibt es in Österreich schon 23 Ramsar-Gebiete. Die Ramsar-Konvention trägt mit ihren Maßnahmen wesentlich dazu bei, den Verlust an Feuchtgebietslebensräumen und biologischer Vielfalt, insbesondere bei Binnengewässer-Ökosystemen, signifikant zu reduzieren. Heute existieren in Österreich bereits 23 Ramsar-Gebiete mit einer Gesamtfläche von 1.249 km², was etwa 1,5 Prozent der Staatsfläche entspricht.

Darunter befinden sich zahlreiche bedeutende Moore in den Alpen." Die beiden jüngsten Ramsar-Gebiete in Österreich verfügen über ein herausragendes Gebietsmanagement, der Wilde Kaiser in Tirol sowie die Obere Drau in Kärnten. Sie stellen auch herausragende Beispiele für den naturverträglichen Tourismus dar. Neben dem Wilden Kaiser ist die Bayerische Wildalm in Brandenberg das zweite Tiroler Ramsar-Gebiet.

Der Ramsar Konvention sind seit ihrer Gründung in der iranischen Stadt „Ramsar“ am Kaspischen Meer im Jahr 1971 168 Länder beigetreten. Diese haben bereits über 2.100 „Ramsar-Gebiete“ mit einer Fläche von mehr als zwei Millionen Quadratkilometern nominiert. Das entspricht etwa der 24-fachen Fläche Österreichs. Die Ramsar-Konvention ist bisher das einzige internationale Abkommen, das sich mit einem speziellen Lebensraum, nämlich den Feuchtgebieten befasst. Die Konvention definiert den Begriff „Feuchtgebiet“ in einem umfassenden Sinn; das reicht von Sümpfen, Mooren, Feuchtwiesen, Flachwasserbereichen bis acht Meter Tiefe, Seen, Flüssen und deren Mündungsbereichen, Küstenzonen wie Mangroven, Korallenriffe und Wattenmeer bis zu künstlichen, vom Menschen geschaffenen Feuchtgebieten mit Teichen, Reisfeldern und Stauseen.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.ramsar.at

 

 

 

 

 

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