Im Lichte Monets – Österreichische Künstler
 und das Werk des großen Impressionisten

 

erstellt am
24. 10. 14
10.00 MEZ

Von 24. Oktober 2014 bis 8. Februar 2015 in der Orangerie des Unteren Belvedere
Wien (belvedere) - Die Ausstellung Im Lichte Monets zeigt Ikonen des Impressionismus in einer europaweit einzigartigen Zusammenschau - und zugleich deren vielfältige Einflussnahme auf die heimische Kunst. Dank hochkarätiger Leihgaben aus aller Welt versammelt die Ausstellung Schlüsselwerke Claude Monets, die zum Teil noch nie in Österreich zu sehen waren. 18 Jahre nach der legendären Monet-Ausstellung des Jahres 1996 stellt das Belvedere den Meister impressionistischer Lichtmalerei erneut in den Mittelpunkt einer spektakulären Sonderschau. Der Fokus der Ausstellung liegt auf Monet als Inspirationsquelle für zeitgenössische Künstler, die sich an seiner Motivik und seiner Pinselführung orientierten. Ausgewählte Werke des Wegbereiters der Moderne treten in der Ausstellung in Dialog mit einer Reihe österreichischer Künstler, die, nachdem sie auf direkte oder indirekte Weise Werke Monets kennengelernt hatten, in ihren eigenen Arbeiten darauf Bezug nahmen.

"Claude Monet war ein Ausnahmekünstler, der eine ganze Epoche geprägt hat. Durch seine herausragende Stellung - er wurde bereits zu Lebzeiten zur Legende - ist er für eine Vielzahl von Künstlern weltweit zu einer immer neuen Quelle der Inspiration geworden. Dies gilt auch für die österreichische Kunst; auch hierzulande profitierten Maler wie Fotografen von der Auseinandersetzung mit den Werken ihrer Vorfahren und Zeitgenossen im kulturellen Großraum Europa - und im Speziellen mit den Bildlösungen Claude Monets", so Agnes Husslein-Arco, Direktorin des Belvedere.

"So bleibt das Belvedere seiner Tradition treu, wenn es diesen Herbst mit der Ausstellung Im Lichte Monetsden bedeutenden Einfluss des französischen Malers auf die österreichische Kunst seiner Zeit wie auch nachfolgender Generationen in den Fokus rückt", so Agnes Husslein-Arco weiter.

Monet als Quelle der Inspiration
Die damalige Lebenswelt war von einschneidenden Veränderungen geprägt: Technische Erfindungen wie die Dampfmaschine, die Eisenbahn, der Telegraph, die chemische Industrie und die industrielle Fertigung bedeuteten eine enorme Beschleunigung des Lebens. Darauf konnte die Fotografie nicht reagieren. Sie konnte zwar viel exakter Gesichter, Gebäude, Gegenstände, Pflanzen oder Landschaften abbilden, aber die Bewegung konnte sie anfänglich nicht erfassen. Auch die Erscheinungen des Atmosphärischen wiederzugeben war der Fotografie weitgehend verwehrt. "Hier konnte eine neue Malerei ansetzen. Sie konnte dem modernen Leben, dieser enormen Beschleunigung des Tagesablaufs, der Vielfalt neuer gesellschaftlicher Phänomene Ausdruck geben", so Kurator Stephan Koja. "Und sie konnte sich nun gerade den flüchtigen Erscheinungen des Wetters, den Stimmungen auf der Wasseroberflache, Nebel, Dunst, Wind und Rauch zuwenden, den Wechsel von Licht und Farbe zu einem bevorzugten Bildgegenstand machen. Auf diese Weise konnte sie den Fortschritt thematisieren, indem etwa rauchende Fabrikschlote, Lokomotiven, Dampfer im Hafen usw. darstellungswürdig wurden", erklärt Stephan Koja.

Die Schau des Belvedere, die mit der Orangerie als Ausstellungsort auch einen starken architektonischen Rahmen erhält, hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele der Bilder Monets, die im Wien der vorigen Jahrhundertwende zu sehen waren, wiederzuvereinen. Daneben sollen aber auch Werke gezeigt werden, die nachweislich publiziert wurden oder offensichtlich als Vorbilder für Arbeiten österreichischer Künstler dienten. Monets Einfluss auf österreichische Maler und Fotografen begann unmittelbar mit den ersten Ausstellungen und erstreckte sich über viele Jahrzehnte. Dabei können die Auswirkungen von Monets Errungenschaften auf die österreichischen Künstler auf vielfältige Weise nachvollzogen werden: Einige sollten seine stilistische Handschrift übernehmen und sich beispielsweise seinen Pinselduktus zu eigen machen, andere ihr Interesse auf Motive und Themen lenken, die sie von Monets Bildern kannten, wieder andere ihre Bildkompositionen klar nach dem großen Vorbild ausrichten und wieder andere konzeptionelle Ansätze wie die Idee der Serie aufnehmen. Vor allem der Gedanke der Serie wird in eindrucksvoller Weise nachvollziehbar sein: Den Höhepunkt der Ausstellung bilden zwei Variationen von Monets Seerosen - einem Thema, das Monet fast 30 Jahre lang beschäftigte. Daneben werden fünf Versionen der Waterloo Bridge zu bewundern sein. Im Vergleich mit Max Weilers vier großformatigen Gemälden der Vier Wände und Herbert Boeckls Erzberg in vierfacher Ausführung wird deutlich, welch wichtige Inspirationsquelle Monet für andere Künstler war und auch heute noch ist. Monets bewusste Beschränkung auf das reine Sehen -Natureindrücke sind oft nur noch Ausgangspunkte für zunehmend freie formale Kompositionen -, seine Konzentration auf den reinen Farbwert und sein schwungvoller, impulsiver Pinselduktus waren wichtige Voraussetzungen für die Entstehung der abstrakten, gegenstandsfreien Kunst.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.belvedere.at

 

 

 

 

 

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