Erfolg durch verantwortungsvolles Handeln – WKO-Klacska: Heimisches Know-how gefragt - Datensicherheit
ist Aufgabe für jedermann
Wien (pwk) - „Telematik macht unser ‚knappes Gut Infrastruktur‘ intelligenter und damit leichter nutzbar. Die Folge
sind weniger Staus und Unfälle, weniger Lärm und Abgase“, so Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte
Transport und Verkehr der WKÖ, am 23.10. bei der Diskussionsveranstaltung: „Telematik & Co versus Datenschutz“
des E-Centers des WKÖ.
Tragfähige Standards in fairem Dialog erarbeiten
Deshalb investieren heimische Unternehmen massiv in diesen Bereich und arbeiten intensiv an der Erstellung
von innovativen, zukunftsweisenden Lösungen. Durch die rasante Entwicklung der Informationstechnologien eröffnen
sich neue Geschäftschancen für Dienstleistungen und Services - Stichwort „Open Data“ oder „Big Data“.
Auf der anderen Seite entstehen aber auch neue Risiken in Punkto Datensicherheit. Klacska: „Die Wirtschaft möchte
mit anderen Stakeholdern in den Dialog über intelligente Anwendungen für die Personen- und Gütermobilität
eintreten, um Expertise einzubringen. Wobei wir hier miteinander weit über den nationalen Tellerrand denken
müssen. Gebot der Stunde ist die Erarbeitung tragfähiger Standards und ein fairer Dialog mit allen Stakeholdern
- vor allem über Datenschutz, Nutzungsrechte und Kosten“, erläutert Klacska.
Datensammler und Kunden in der Verantwortung
Immer umfassender und komplexer wird die Steuerung der Mobilität, welche direkt über Verkehrsmanagement
bzw. indirekt über Reiseinformationsysteme geschieht. Hierzu gibt es bereits zahlreiche positive Erfahrungen
mit österreichischen Lösungen (Mobilotse, Verkehrsauskunft Österreich, Scotty etc.). „Ziel all dieser
Lösungen muss es sein, einen klar erkennbaren Mehrwert für unsere Kunden zu generieren. Die Branche
lehnt es jedoch entschieden ab, dass unter dem Vorwand von Mobilitätsservice und Convenience unspezifische
Daten auf Vorrat gesammelt werden.“ Es solle klar offen gelegt werden, welche Daten wofür gesammelt werden,
fordert Klacska. „Hier sind auch Bürger bzw. Kunden in der Verantwortung, ihrerseits achtsam mit persönlichen
Daten umzugehen.
Bei der Aufklärung von Fahrzeugdiebstählen haben sich die Daten der Mautaufzeichnung zur Nachverfolgung
bewährt. Ebenso hat sich auch die Videoüberwachung in Öffis bei der Verbrechensaufklärung bewährt
und damit oft auch positiv zur Verbrechensaufklärung beigetragen. Jede automatisierte Datenanwendung muss
von der Datenschutz Behörde genehmigt werden. „Schon aus Eigeninteresse halten sich Unternehmen an die gesetzlichen
Vorgaben beim Datenschutz“, so der Verkehrssprecher.
Österreich hat bereits 2004 mit dem Rahmenplan für den Einsatz der Telematik und Intelligenten Verkehrssystemen
(IVS) im österreichischen Verkehrssystem einen richtungsweisenden Schritt gesetzt, dem 2008 der EU-IVS-Aktionsplan
und im August 2010 die EU-IVS-Richtlinie der Europäischen Kommission gefolgt sind.
Auf nationaler Ebene gäbe es zwar viele etablierte Lösungen, in europäischem Kontext seien IVS aber
nach wie vor stark fragmentiert und damit weniger kosteneffizient als es möglich wäre, so Klacska.
„Wichtig ist hier, dass grenzüberschreitend entwickelt wird, denn Insellösungen wären teuer und
die Wirtschaftlichkeit, sprich eine vernünftige Relation zwischen Herstellungs- und Systemkosten, wäre
vielfach nicht gegeben. Die heimische Mobilitätsbranche als ein Stakeholder hat ihre Aufgaben jedenfalls gemacht.
Erfolgreich ist hier, wer angesichts der Chancen auch verantwortungsvoll handelt“, fasste Klacska zusammen.
|