Zweiter Tag der China-Reise von Vizekanzler Mitterlehner im Zeichen gemeinsamer Kooperationsabkommen
- Stärkere Internationalisierung nützt Universitäten, Forschern und Studierenden
Peking/Wien (bmwfw) - Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Abkommens zwischen der österreichischen
Wirtschaftskammer und dem China Council for the Promotion of International Trade (CCPIT) fand am Vormittag des
21.10. in Peking ein gemeinsames Wirtschaftsforum statt, an dem zahlreiche Unternehmensvertreter teilnahmen. Bei
dieser Gelegenheit verdeutlichte Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner das
starke Engagement österreichischer Unternehmen in China: "Aktuell sind 650 österreichische Firmen
mit 900 Niederlassungen vertreten. Zuletzt lag der heimische Direktinvestitionsbestand bei 2,5 Milliarden Euro.
In Zukunft wollen wir die Handelsbeziehungen weiter vertiefen", so Mitterlehner.
Österreich profitiert von Chinas Wandel zum Innovationsstandort
Im anschließenden bilateralen Arbeitsgespräch mit Wissenschafts- und Technologieminister Wan Gang
stand die verstärkte Kooperation bei Forschung und Entwicklung im Mittelpunkt. Auch auf diesem Gebiet hat
sich China zu einem attraktiven Partner entwickelt. Die F&E-Ausgaben haben sich von umgerechnet 74 Milliarden
Euro im Jahr 2009 auf 153 Milliarden Euro 2013 nahezu verdoppelt, damit zählt China zu den wichtigsten Forschungsnationen
weltweit. Österreich nimmt aktiv an diesem Wandel zum Innovationsstandort teil: Die Zahl der gemeinsamen wissenschaftlichen
Publikationen wurde seit dem Jahr 2000 um 530 Prozent auf 2.533 (2011) gesteigert. Zudem wurde ein "Office
of Science and Technology Austria" an der österreichischen Botschaft in Peking eingerichtet. "Wissenschaft,
Forschung und Innovation sind international ausgerichtet und geprägt von Zusammenarbeit, aber auch vom globalen
Wettbewerb der besten Köpfe und Ideen", betonte Mitterlehner die Bedeutung enger Zusammenarbeit.
Kooperationen im Hochschulbereich beschlossen
Am Nachmittag trafen Vizekanzler Mitterlehner, Außenminister Kurz und zahlreiche hochrangige Vertreter
der heimischen Wissenschafts- und Forschungsszene mit dem chinesischen Bildungsminister Yuan Guiren zusammen. Mit
über 2400 Universitäten und über 25 Millionen Studierenden ist China ein wichtiger Akteur in der
akademischen Ausbildung. Die Intensivierung der Zusammenarbeit im Bereich Wissenschaft und Forschung und die Verbesserung
des Austauschs von Studierenden und Know-how, stand daher im Fokus des Treffens. "Exzellente Forschung und
Lehre brauchen den internationalen Austausch. Deswegen vertiefen wir unsere bewährten Kooperationen. Durch
die wertvolle Auslandserfahrung erhöhen Studierende ihre Qualifikationen am Arbeitsmarkt und stehen zukünftig
als Fachkräfte zur Verfügung", so Mitterlehner.
Ein weiterer Schritt in diese Richtung war die Unterzeichnung mehrerer Abkommen zwischen österreichischen
Hochschulen und chinesischen Partneruniversitäten und Forschungseinrichtungen, mit denen neben Möglichkeiten
des Studierendenaustausches und von gegenseitigen Forschungsaufenthalten auch die Einrichtung gemeinsamer internationaler
Masterprogramme vereinbart wurde. Zum Beispiel erhalten österreichische Master-Studierende mit neuen Joint-Master-Programmen
die Möglichkeit, einen Teil ihres Studiums in China zu absolvieren und gleichzeitig einen chinesischen sowie
österreichischen Abschluss zu erhalten. Das erhöht nicht nur die Qualifikation für die weitere Karriere,
sondern bringt auch wertvolle Erfahrungen über einen wichtigen Auslandsmarkt.
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