Neue Studie unterstreicht die Wichtigkeit von ambitionierten Zielsetzungen bis 2030
St. Pölten (igwindkraft) - Der heute veröffentlichte Global Wind Energy Outlook zeigt das enorme
Potential der Windenergie zur Stromerzeugung weltweit. Sowohl für den Klimagipfel im Herbst 2015 in Paris,
als auch für den EU-Rat in dieser Woche wird eines deutlich: Die Technik für das Aufhalten des Klimawandels
ist vorhanden. Es liegt nur an der Politik dies wahrzunehmen und in ambitionierte Rahmenbedingungen zu gießen.
"Ohne ambitionierte und verbindliche Ziele für erneuerbare Energien bis 2030 ist der Klimawandel nicht
mehr einzudämmen", erklärt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.
Der weltweite Windenergie Verband (GWEC) hat am 21.10. gemeinsam mit Greenpeace International den fünften
Global Wind Energy Outlook veröffentlicht. Mit 318 GW Windkraftleistung erzeugte die Windenergie 2013 in 90
Ländern der Welt bereits 3% des weltweiten Stromverbrauchs. Bis 2030 könnte weltweit bereits 19% des
Stromverbrauchs von Windrädern erzeugt werden. "Diese würden 2 Millionen neue Jobs schaffen und
den CO2 Ausstoß um mehr als 3 Milliarden Tonnen reduzieren", ist von den Studienautoren zu lesen.
Energiesektor ist Hauptverursacher des Klimawandels
Der Energiesektor ist für mehr als 40% des CO2 Ausstoßes durch fossile Brennstoffe verantwortlich.
Moidl weist darauf hin, dass der Klimawandel ohne die Energiewende hin zu den erneuerbaren Energien im Energiesektor
nicht aufgehalten werden kann.
Der Global Wind Energy Outlook 2014 weist auch eine Verdreifachung der europäischen Windkraftleistung auf
386 GW bis 2030 aus. Dafür würden 22 Milliarden Euro Investitionen freigesetzt werden. Mehr als 316.000
Personen könnten 2030 in der Windbranche arbeiten. Alle europäischen Windräder können dann
mit einer Strommenge von 1.014 TWh jedes Jahr 609 Millionen Tonnen CO2 einsparen.
Ambitionierte und bindende Erneuerbaren-Ziele bis 2030 notwendig
Derzeit erzeugen Windräder in Europa mit einer Leistung von 117 GW jährlich rund 257 TWh Windstrom.
Dies entspricht rund 7% des europäischen Stromverbrauches. Bis 2030 könnte sich die Windstrommenge beinahe
vervierfachen. "Dies ist aber nur möglich wenn die Rahmenbedingungen den Ausbau der erneuerbaren Energien
ambitioniert unterstützen", erklärt Moidl und ergänzt: "Schweden hat mit der Forderung
eines 40% Erneuerbaren-Zieles und einem 50% CO2-Reduktionsziel vergangene Woche vorgezeigt, wie eine verantwortungsvolle
Politik aussehen kann, die den Klimawandel ernst nimmt und die Energiewende vorantreibt."
Mehrere Institutionen in Europa, darunter auch der europäische Windenergie Verband (EWEA), haben des Öfteren
davor gewarnt, dass kleine, oder unverbindliche Ziele für erneuerbare Energien die Tür für einen
neuerlichen Atomenergieausbau in Europa öffnen würden. "Wer sich beim kommenden EU Rat nicht für
ambitionierte Ziele, und das ist mehr als 30% erneuerbare Energien, einsetzt, der unterstützt aktiv den Atomenergieausbau
in Europa", gibt Moidl zu bedenken und ergänzt abschließend: "Wir hoffen, dass die österreichische
Regierung sich daher offensiv für ein bindendes Erneuerbaren-Ziel stark macht, das deutlich höher ist
als jenes, das die Kommission vorgeschlagen hat."
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