Internationale Konferenz zu europäischen Zukunftsperspektiven am Balkan
Klagenfurt/Wien (pk) – Das Motto "Versöhnen – Erinnern – Zukunft gestalten", hat Ana Blatnik
für ihre Bundesratspräsidentschaft gewählt. Bei der internationalen Konferenz "Balkan als Chance",
zu der Blatnik am 21,10, gemeinsam mit Landeshauptmann Peter Kaiser nach Klagenfurt geladen hat, waren SpitzenpolitikerInnen
aus Slowenien, Kroatien, Serbien sowie Bosnien und Herzegowina zu Gast. "Wenn wir uns heute mit den Spuren
der Geschichte in der Gegenwart und den Erwartungen an die Zukunft beschäftigen, endet dieser Diskurs schon
lange nicht mehr an Staatsgrenzen. Er kann überhaupt erst durch die Möglichkeit internationaler Begegnung
sowie einer europäischen und internationalen Friedenspolitik zur Entfaltung kommen", betonte die Präsidentin
der Länderkammer.
Die Bedeutung einer gemeinsamen europäischen Zukunft war der Fokus der Konferenz. "Der Balkan wird allmählich
zum neuen Erweiterungsfenster, zu einer einzigartigen europäischen Hoffnung. Nur ein Balkan mit Wohlstand
und Stabilität kann ein Garant für die Stabilität des gesamten Europa sein", hob der Präsident
des slowenischen Staatsrates, Mitja Bervar, hervor. Die EU-Perspektive des Westbalkans wurde auch in einer von
Wolfgang Petritsch, dem ehemaligen Hohen Repräsentanten für Bosnien und Herzegowina moderierten Diskussionsrunde
thematisiert. Ismeta Dervoz, Abgeordnete zum Parlament von Bosnien und Herzegowina, sagte, die greifbare Perspektive
einer EU-Mitgliedschaft sei entscheidend für einen Versöhnungsprozess in den westlichen Balkanländern.
Ähnlich argumentierte die Abgeordnete zum serbischen Parlament, Natasa Vuckovic: "Die EU-Integration
ist noch immer ein bedeutendes Vehikel zur Reform unserer Gesellschaften." Die Abgeordnete zum kroatischen
Parlament, Melita Mulic, verwies auf ungelöste Konflikte der Vergangenheit, die bewältigt werden müssten,
um Zukunftsvisionen realisieren zu können. Ob diese Visionen sich verwirklichen lassen hänge auch davon
ab, inwieweit sich junge Menschen als MitgestalterInnen demokratischer Prozesse erleben, sagte Bundesratspräsidentin
Blatnik. Sie plädierte dafür, Friedensbildung auf nationalstaatlicher und europäischer Ebene strukturell
zu verankern. An der Veranstaltung nahmen auch Schulklassen aus Kärnten und Slowenien teil, die einen "Brief
an Europa" formulierten.
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