Künftige Klima- und Energiepolitik Europas muss Standortvorteile nutzen und Marktkräfte
stärken
Wien (oesterreichsenergie) - Eine rasche Festlegung von ambitionierten und zugleich realistischen Zielvorgaben
für Klimaschutz und Energieversorgung bis 2030, fordert Oesterreichs Energie, die Interessenvertretung der
österreichischen E-Wirtschaft. Die Reduktion der CO2-Emissionen ist laut Generalsekretärin Barbara Schmidt
dringend geboten, um Investitionssicherheit für die Elektrizitätsbranche sicherzustellen benötige
man jedoch einen klaren Plan.
Als übergeordnetes Ziel unterstützt Oesterreichs Energie eine Senkung der CO2 Emissionen um 40 Prozent
gegenüber 1990, wobei ein auf EU Ebene bindender Anteil von Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung und
ein indikatives Energieeffizienzziel weitere Säulen darstellen sollten. Schmidt. "Die Zukunft der Energieversorgung
bestimmt auch die Zukunft Österreichs." Die Umsetzung eines Treibhausgas-Ziels dürfe deshalb nicht
so gestaltet werden, dass es zu einer Abwanderung der hocheffizienten, energieintensiven Industrie führt,
die negative Auswirkungen auf Beschäftigung und Wachstum haben könnte.
Standortvorteile nutzen, Marktkräfte stärken
Die Energie- und Klimapolitik des kommenden Jahrzehnts muss aus Sicht der E-Wirtschaft stärker als bisher
darauf ausgerichtet sein, regionale Standortvorteile zu nutzen und marktorientierte Maßnahmen statt Produktförderungen
einzusetzen. Es ist daher begrüßenswert, dass das Erneuerbare Energie-Ziel ein Gemeinschaftsziel darstellt
und nicht auf die einzelnen Mitgliedstaaten heruntergebrochen wird, denn nur so können die natürlichen
Standortvorteile der einzelnen Mitgliedstaaten beim Erneuerbaren Energie-Ausbau auch zum Tragen kommen. In diesem
Rahmen könnten Mitgliedstaaten bei der Zieldefinition und dem Ausbau entsprechend flexibel agieren. Notwendig
sei auch eine stärkere Marktorientierung der nationalen Fördersysteme, um langfristig die Effizienz,
die Effektivität und letztlich die Leistbarkeit des Elektrizitätssystems sicher zu stellen. Schmidt:
"Für die Periode bis 2030 ist daher eine Heranführung von Anreizsystemen für Erneuerbare an
ein marktnahes Konzept zu befürworten und das muss sich auch in einem künftigen österreichischen
Ökostromgesetz niederschlagen. Ein verbindliches Ziel für den Anteil erneuerbarer Energien auf nationaler
Ebene wird von Oesterreichs Energie ebenso abgelehnt wie eine weitere Verschärfung der Ziele. Schmidt: "Es
wird schwer genug werden, die im vorliegenden Vorschlag enthaltene beschleunigte Emissionsreduktion zu schaffen,
darauf müssen wir alle Kräfte konzentrieren. Der Zielkatalog der EU-Kommission stellt einen guten Kompromiss
zwischen Anforderungen der Wirtschaft dar."
Über Oesterreichs Energie
Oesterreichs Energie vertritt seit 1953 die gemeinsam erarbeiteten Brancheninteressen der E-Wirtschaft gegenüber
Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit. Als erste Anlaufstelle in Energiefragen arbeiten wir eng mit politischen
Institutionen, Behörden und Verbänden zusammen und informieren die Öffentlichkeit über Themen
der Elektrizitätsbranche.
Die rund 140 Mitgliedsunternehmen erzeugen mit knapp 21.000 Mitarbeitern mehr als 90 Prozent des österreichischen
Stroms und betreiben die Transport- und Verteilnetze Österreichs. Die Stromproduktion der Mitglieder von Oesterreichs
Energie erreichte 2013 rund 65 Milliarden Kilowattstunden, davon 65 Prozent aus nachhaltiger Wasserkraft.
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