BOKU Wien bestätigt traditionelle Bewirtschaftungsweise der Heumilchbauern. Ergebnisse
werden in der neuen Fibel präsentiert.
Wien (wikopreventk) - Seit Jahrhunderten erfolgt die Fütterung der Milchkühe angepasst an den
Lauf der Jahreszeiten. Nachhaltiges, auf Generationen aufgebautes Denken und Handeln, prägt seit jeher die
Wirtschaftsweise der Heumilchbauern. Diese wurde nun im Rahmen einer Studie an der Universität für Bodenkultur
in Wien analysiert und mit der industrialisierten Milchwirtschaft in Europa verglichen. "Die Ergebnisse bestätigen,
dass die traditionelle Bewirtschaftungsweise eine nachhaltige und damit zukunftsweisend ist - und bestärken
die Mitglieder der ARGE Heumilch in ihrem Tun", berichtet Karl Neuhofer, Obmann der ARGE Heumilch.
So schont Heumilch die Umwelt
Leser der Fibel erfahren unter anderem, dass im Verhältnis zur erzeugten Milchmenge durch die Heumilchwirtschaft
bis zu dreimal so viel an Wiesen- und Grünlandflächen gepflegt werden wie durch die industrialisierte
Landwirtschaft. Die besonderen Lebensräume in den Bergregionen, die Artenvielfalt und damit die für den
Menschen so wichtigen Naherholungsgebiete bleiben so erhalten. Weiters verhindert das Bewirtschaften der Grünflächen
Umweltkatastrophen wie Murenabgänge und Erdrutsche und bietet Tieren wie der Biene oder der Hummel einen geeigneten
Lebensraum. Auch Hase und Reh fühlen sich auf Heumilchwiesen wohl. Nur wenige wissen, dass die nachhaltige
Grünlandnutzung der Heuwirtschaft zu einem hohen Humusgehalt im Boden führt und dadurch große Mengen
an Kohlendioxid gebunden werden, die sonst die Umwelt belasten würden.
Außerdem schonen Heumilchbauern durch ihre extensive Wirtschaftsweise lebensnotwendige und wertvolle Lebensgrundlagen
wie Getreide und Wasser. "Bei der Heuwirtschaft hat die Schonung der Ressourcen einen hohen Stellenwert. Die
Tiere sollen nicht zum direkten Nahrungskonkurrenten des Menschen werden", erklärt Neuhofer. In der industrialisierten
Landwirtschaft kommt bei der Rinderfütterung immer mehr eiweißreiche Nahrung wie Getreide zum Einsatz.
Dies würde jedoch auch direkt vom Menschen konsumiert, während Kühe das lebensnotwendige Eiweiß
ebenso in Form von Gras und Heu verwerten können. "Durch die Studie der BOKU wissen wir, dass in der
industrialisierten Landwirtschaft eine Kuh jene Menge an Getreide frisst, von der sich drei Menschen ernähren
können." Bei der Heuwirtschaft setze man hingegen auf artgemäße Fütterung, "denn
der Kuhmagen ist in der Lage, Gräser und Kräuter in frischem wie getrocknetem Zustand sehr gut zu verarbeiten.
Mehr noch: Rinder brauchen diese Art von Nahrung sogar, um gesund und vital zu bleiben", weiß der Obmann
der ARGE Heumilch.
Die "Nachhaltigkeitsfibel" kann kostenlos im Internet unter http://www.heumilch.at
bestellt werden.
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