Wels/Linz (fh oö) - Kürzlich veranstaltete der Fachbereich Produktionstechnik an der Welser Fakultät
für Technik und Umweltwissenschaften die erste Fachtagung zum Thema 3D-Druck-Metall in Österreich. Dabei
handelt es sich um das neuartige Generieren von dreidimensionalen Metallprodukten, wie sie etwa im Werkzeug- oder
Vorrichtungsbau eingesetzt werden. Diese innovative Technologie hat sich mittlerweile weltweit etabliert. 150 TeilnehmerInnen
folgten der Einladung der Fachbereichsleiter FH-Prof. Dr. Aziz Huskic und FH-Prof. DI Dr. Reinhard Busch und konnten
sich bei der Fachtagung davon überzeugen, dass sich die neue Methode nicht nur im Werkzeug- und Vorrichtungsbau,
sondern auch in Medizintechnik z.B. für die Herstellung von Hüftimplantaten einsetzen lässt. Auch
Schmuck und Produkte mit anspruchsvollem Design wie Blumenvasen oder Türgriffe aus Edelstahl werden bereits
mit 3D-Druck hergestellt.
Für das Generieren von Metall haben sich um die Jahrtausendwende neue Technologien etabliert, die heute bereits
weltweit Anwendung finden. „Es war also Zeit, nicht nur von 3D-Druck-Visionen zu sprechen, sondern über konkrete
Anwendungen und Möglichkeiten zu diskutieren“, so FH-Prof. Dr. Reinhard Busch über die Beweggründe
der Fachtagung.
Zahlreiche Kooperationsprojekte
„Die FH OÖ setzt am Campus Wels bereits seit 8 Jahren eine Lasergenerieranlage erfolgreich in der Forschung
und Entwicklung für die regionale Industrie ein. Kooperationen bestehen hauptsächlich mit Werkzeugbauern
für den Kunststoffspritzguss, den Leichtmetalldruckguss und diversen Vorrichtungsherstellern sowie Anlagenherstellern.
Aktuell beschäftigen sich mehrere große F&E-Projekte mit der Anwendung der generativen Fertigung
bei Werkzeugbauern, Weiterentwicklung dieser neuen Technologie und neuen Legierungen“, berichtet FH-Prof. DI Dr.
Reinhard Busch.
Studierende und Absolventen entwickeln
Es arbeiten bereits zahlreiche Absolventen und Studierende der Studiengänge EntwicklungsingenieurIn Metall
und Kunststofftechnik sowie Automatisierungstechnik an der Weiterentwicklung dieser Technologie. „Die Teilnehmer
der Tagung konnten in den Laboratorien der Welser Fakultät die Gelegenheit nutzen, den Prozess des Laser-Schmelzens
(3D-Druck-Metall) im Rapid-Prototyping-Labor des Fachbereiches Produktionstechnik zu erleben. Im Labor befindet
sich eine Laser-Schmelz-Anlage für die Herstellung von Bauteilen mit den Maßen von 150x150x160mm“, so
FH-Prof. Dr. Aziz Huskic.
Weiterer Ausbau geplant
„Das Thema 3D-Druck Metall wird in Wels weiter ausgebaut, so dass eine weitere Anlage am aktuellsten Stand
der Technik für die Herstellung von Bauteilen mit den Maßen 250x250x280mm im Zuge des Aufbauens des
fakultätsübergreifenden Instituts für Intelligente Produktion bis Jänner 2015 angeschafft wird.
Mit dieser Anlage werden neben den Edel- und Werkzeugstählen auch Titan- und Aluminiumlegierungen verarbeitet,
so dass sich neue Forschungsfelder im Bereich Medizintechnik und Luftfahrt eröffnen“, freut sich FH-Prof.
Dr. Aziz Huskic auf die zukünftige Entwicklung.
Auch die Fachtagung wird sich weiterentwickeln und künftig alle zwei Jahre in Wels stattfinden.
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