|
||
Neuer Teilchendetektor-Typ soll Standardmodell |
|
erstellt am |
Die fundamentalen Gesetze der Physik lassen sich anhand von Neutronenzerfällen studieren.
An der TU Wien wurde nun der "R Kreuz B-Detektor" entwickelt, der in zwei Jahren in Betrieb gehen soll. Neue Messapparate sollen die Untersuchung solcher Korrelationen in den nächsten Jahren deutlich verbessern.
"Bisher betrachtete man den Neutronenstrahl bloß in einem relativ kleinen räumlichen Bereich von
einigen Zentimetern. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Neutron genau dort zerfällt, ist eher gering",
erklärt Gertrud Konrad. Nun will man Experimente aufbauen, bei denen Neutronenzerfälle entlang einer
acht Meter langen Wegstrecke (PERC) aufgespürt werden können. Dazu müssen die Elektronen und Protonen,
die beim Zerfall entstehen, ganz gezielt zu einem Detektor geleitet werden. Gertrud Konrad und Team hatten eine ganz andere Idee: Sie berechneten, wie sich die Teilchen verhalten, wenn man die Spule zur Erzeugung des Lenkungs-Magnetfelds leicht krümmt: "Die Spiralbahn, die diese Teilchen beschreiben, windet sich dann nicht mehr um eine geradlinige Magnetfeldlinie, sondern um einen sanft gebogenen Halbkreis mit einem Durchmesser von 80 Zentimetern. Dadurch werden die Teilchen innerhalb der Spule je nach Impuls um einige Zentimeter abgelenkt, und das kann man am Ende sehr gut messen." Das Leitungs-Magnetfeld wird also gleichzeitig zum Analyse-Magnetfeld - das ist die Grundidee des neuen "R Kreuz B-Detektors". Besonders für geladene Teilchen mit sehr geringem Impuls ist der neue Detektortyp deutlich besser geeignet
als bisher verwendete Varianten. "Das ist sehr wichtig, denn gerade in diesem Bereich liefert das Standardmodell
der Teilchenphysik interessante Vorhersagen, die wir überprüfen möchten", sagt Gertrud Konrad.
Auf wichtigen internationalen Konferenzen hat sie ihr neues Teilchendetektor-Konzept bereits vorgestellt und stieß
damit auf großes Interesse. Der neuartige Detektor soll nun in den nächsten zwei Jahren am geplanten
Zentrum für die Teilchenphysik in Wien entwickelt und aufgebaut werden, bevor man sich mit ihm in München
auf die Suche nach Neutronen-Zerfallsprodukten macht. |
||
|
|
|
|
||
|
|
|
Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at |
||
|
|
|