Die mit 400.000 Euro vom Land und der WK Kärnten finanzierte Exportoffensive wird fortgesetzt.
Verhinderermentalität der Grünen stößt auf Kritik der Wirtschaft.
Klagenfurt (wkk) - Die Zahlen sprechen für sich: 2500 Kärntner Exportbetriebe stehen für
insgesamt 70.000 Arbeitsplätze im Land, erwirtschaften außerhalb von Kärnten 6,4 Milliarden Euro
und erzielen dabei einen Handelsbilanzüberschuss von rund einer Milliarde. "Das ist eine Erfolgsgeschichte,
die es weiter auszubauen gilt", erklärte Wirtschaftslandesrat Christian Benger am 31.10. bei der Bekanntgabe
der Verlängerung der Exportoffensive für 2015, die exportorientierte Unternehmen - und solche, die es
werden wollen - mit einem Paket an praxisnahen Angeboten unterstützt. Die Palette reicht von länder-
und branchenbezogenen Wirtschaftsmissionen über die Unterstützung bei Messebeteiligungen und anderen
Markterschließungs- und -bearbeitungsaktivitäten bis hin zur wissenschaftlichen Aufarbeitung in Zusammenarbeit
mit Uni und FH.
Die Kärntner Wirtschaft solle in die Welt wachsen und werde dabei vom Land und der WK beraten, unterstützt
und begleitet, unterstrich Benger. Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl, der in seinem Unternehmen
selbst weit über 90 Prozent des Umsatzes im Ausland macht, ist vom Erfolg dieses gemeinsamen Förderinstruments
begeistert: "In der gegebenen wirtschaftlichen Situation müssen wir alles unternehmen, um unsere Stärken
zu stärken, um gute exportierende Betriebe noch mehr zu unterstützen und neue zu motivieren, den Schritt
über die Grenzen zu wagen."
Verwunderung und Unverständnis in der Unternehmervertretung löst mittlerweile die wirtschaftsunfreundliche
Haltung der Grünen aus, die sich regierungsintern gegen die Verlängerung der Exportförderung und
die Investitionsunterstützung für Kleinstbetriebe ausgesprochen haben. Mandl: "Ich finde es mehr
als befremdlich, wenn der grüne Landesrat Holub offenbar in Richtung Wirtschaft meint, das brauchen wir alles
nicht mehr." In einer konjunkturell schwierigen Lage könne man sich nicht "einigeln und warten,
bis es vorbei ist", kritisierte Mandl: "Da muss man seine Anstrengungen verstärken, noch früher
aufstehen, noch schneller beim Kunden sein. Die Haltung der Grünen, grundsätzlich zu verhindern und gegen
die Wirtschaft zu sein, verstehe ich nicht - wir leiden alle darunter."
Als Beispiel für aktive Exportunterstützung nannte Mandl die Wirtschaftsmission nach Kasachstan kommende
Woche, die mit 22 Firmen - davon sieben aus Kärnten - die größte sei, die die WK Kärnten je
unternommen habe. Mandl: "Solche Märkte sind nicht ganz einfach, aber mit dem nötigen unternehmerischen
Mut ist die Chance dort größer, etwas zu verdienen. Und der Weltmarkt ist unser Anspruch."
Wie FH-Professor Dietmar Brodel unterstrich, seien die Mittel der Exportoffensive in der Vernetzung mit den Hochschulen
gut angelegt. Besonders hob Brodel die Erarbeitung von Fallstudien zur Kärntner Exportwirtschaft hervor, die
auch international eingesetzt würden und nicht nur den betreffenden Firmen, sondern auch dem Wirtschaftsstandort
Kärnten nützen würden. So sei eine Fallstudie zur Firma Greenonetech mittlerweile an 36 Universitäten
international behandelt worden. Auch Professor Ralf Terlutter, Institutsleiter für Marketing und internationales
Management an der Universität Klagenfurt, freut sich auf die Schaffung eines "Erfahrungspools" für
grenzüberschreitend agierende Unternehmen im nächsten Jahr und ist von der Kooperation überzeugt:
"Das ist gut investiertes Geld."
Die Präsentation der Verlängerung der Exportoffensive erfolgte in einer Werkshalle des Exportspezialisten
Alexander Glaunach, der tonnenschwere Schalldämpfer für Kraftwerke und Pipelines auf der ganzen Welt
herstellt. Der zweifache Kärntner Exportpreisträger hat die Exportoffensive selbst kennengelernt: "Wir
konnten dadurch als relativ kleines Unternehmen an einer für uns erfolgreichen Wirtschaftsmission nach Thailand
teilnehmen und uns bei einer wichtigen, aber teuren Messe in den USA präsentieren, was wir alleine wohl nicht
getan hätten. Die Exportförderung ist eine wichtige Maßnahme für Kärnten."
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