Stark im Export: Kärntens Erfolgsgeschichte geht weiter

 

erstellt am
03. 11. 14
10.00 MEZ

Die mit 400.000 Euro vom Land und der WK Kärnten finanzierte Exportoffensive wird fortgesetzt. Verhinderermentalität der Grünen stößt auf Kritik der Wirtschaft.
Klagenfurt (wkk) - Die Zahlen sprechen für sich: 2500 Kärntner Exportbetriebe stehen für insgesamt 70.000 Arbeitsplätze im Land, erwirtschaften außerhalb von Kärnten 6,4 Milliarden Euro und erzielen dabei einen Handelsbilanzüberschuss von rund einer Milliarde. "Das ist eine Erfolgsgeschichte, die es weiter auszubauen gilt", erklärte Wirtschaftslandesrat Christian Benger am 31.10. bei der Bekanntgabe der Verlängerung der Exportoffensive für 2015, die exportorientierte Unternehmen - und solche, die es werden wollen - mit einem Paket an praxisnahen Angeboten unterstützt. Die Palette reicht von länder- und branchenbezogenen Wirtschaftsmissionen über die Unterstützung bei Messebeteiligungen und anderen Markterschließungs- und -bearbeitungsaktivitäten bis hin zur wissenschaftlichen Aufarbeitung in Zusammenarbeit mit Uni und FH.

Die Kärntner Wirtschaft solle in die Welt wachsen und werde dabei vom Land und der WK beraten, unterstützt und begleitet, unterstrich Benger. Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl, der in seinem Unternehmen selbst weit über 90 Prozent des Umsatzes im Ausland macht, ist vom Erfolg dieses gemeinsamen Förderinstruments begeistert: "In der gegebenen wirtschaftlichen Situation müssen wir alles unternehmen, um unsere Stärken zu stärken, um gute exportierende Betriebe noch mehr zu unterstützen und neue zu motivieren, den Schritt über die Grenzen zu wagen."

Verwunderung und Unverständnis in der Unternehmervertretung löst mittlerweile die wirtschaftsunfreundliche Haltung der Grünen aus, die sich regierungsintern gegen die Verlängerung der Exportförderung und die Investitionsunterstützung für Kleinstbetriebe ausgesprochen haben. Mandl: "Ich finde es mehr als befremdlich, wenn der grüne Landesrat Holub offenbar in Richtung Wirtschaft meint, das brauchen wir alles nicht mehr." In einer konjunkturell schwierigen Lage könne man sich nicht "einigeln und warten, bis es vorbei ist", kritisierte Mandl: "Da muss man seine Anstrengungen verstärken, noch früher aufstehen, noch schneller beim Kunden sein. Die Haltung der Grünen, grundsätzlich zu verhindern und gegen die Wirtschaft zu sein, verstehe ich nicht - wir leiden alle darunter."

Als Beispiel für aktive Exportunterstützung nannte Mandl die Wirtschaftsmission nach Kasachstan kommende Woche, die mit 22 Firmen - davon sieben aus Kärnten - die größte sei, die die WK Kärnten je unternommen habe. Mandl: "Solche Märkte sind nicht ganz einfach, aber mit dem nötigen unternehmerischen Mut ist die Chance dort größer, etwas zu verdienen. Und der Weltmarkt ist unser Anspruch."

Wie FH-Professor Dietmar Brodel unterstrich, seien die Mittel der Exportoffensive in der Vernetzung mit den Hochschulen gut angelegt. Besonders hob Brodel die Erarbeitung von Fallstudien zur Kärntner Exportwirtschaft hervor, die auch international eingesetzt würden und nicht nur den betreffenden Firmen, sondern auch dem Wirtschaftsstandort Kärnten nützen würden. So sei eine Fallstudie zur Firma Greenonetech mittlerweile an 36 Universitäten international behandelt worden. Auch Professor Ralf Terlutter, Institutsleiter für Marketing und internationales Management an der Universität Klagenfurt, freut sich auf die Schaffung eines "Erfahrungspools" für grenzüberschreitend agierende Unternehmen im nächsten Jahr und ist von der Kooperation überzeugt: "Das ist gut investiertes Geld."

Die Präsentation der Verlängerung der Exportoffensive erfolgte in einer Werkshalle des Exportspezialisten Alexander Glaunach, der tonnenschwere Schalldämpfer für Kraftwerke und Pipelines auf der ganzen Welt herstellt. Der zweifache Kärntner Exportpreisträger hat die Exportoffensive selbst kennengelernt: "Wir konnten dadurch als relativ kleines Unternehmen an einer für uns erfolgreichen Wirtschaftsmission nach Thailand teilnehmen und uns bei einer wichtigen, aber teuren Messe in den USA präsentieren, was wir alleine wohl nicht getan hätten. Die Exportförderung ist eine wichtige Maßnahme für Kärnten."

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at