Ministerinnen Oberhauser und Karmasin geben Startschuss für zukunftsweisende Neuauflage
Wien (bmfj/bmg) - "Der Mutter-Kind-Pass ist seit 40 Jahren ein Vorzeigemodell im Bereich gesundheitspolitischer
Familienleistungen und wurde im Laufe seines Bestehens mehrfach modifiziert und an neue Anforderungen angepasst.
Der flächendeckende Erfolg dieses Projekts ist sicherlich auch auf dessen Innovationsfähigkeit zurückzuführen",
erklärte Familienministerin Sophie Karmasin am 30.10. anlässlich des Auftakts zur im Regierungsprogramm
bereits vorgesehenen Weiterentwicklung des Mutter-Kind-Passes. "1974 wurde der Mutter-Kind-Pass dank der Bemühungen
der Gesundheitsministerin Ingrid Leodolter eingeführt. Damit bestand erstmals für Schwangere und Kinder
aller sozialen Schichten die Möglichkeit der Inanspruchnahme von kostenlosen Untersuchungen", ergänzte
Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser.
Das international renommierte, kostenfreie Untersuchungsprogramm für Schwangere, Babys und Kinder wird aus
dem Familienlastenausgleichsfonds des Bundesministeriums für Familien und Jugend, vom Gesundheitsministerium
und von den Krankenversicherungsträgern finanziert. Zwei Drittel werden aus Mitteln des Familienlastenausgleichsfonds
gedeckt, mit Jahresgesamtausgaben in der Höhe von rund 39 Millionen Euro im Jahr 2014. Die jährlichen
Gesamtkosten für den Mutter-Kind-Pass betragen derzeit etwa 55 Millionen Euro.
Das ursprüngliche Ziel, durch ein medizinisches Vorsorgeprogramm die Säuglings- und Müttersterblichkeit
massiv zu senken, gilt heute als erreicht. "Trotzdem darf man sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, sondern
muss das System regelmäßig weiterentwickeln und stetig an neue Herausforderungen anpassen. Heute gibt
es andere Herausforderungen als damals. Stark veränderte Lebensrealitäten, ein höheres Alter von
Schwangeren, häufigere Mehrlingsschwangerschaften, das Vorherrschen von Klein- und Kleinstfamilien oder vermehrte
psychische Belastungen stellen neue Anforderungen an die Vorsorge für Schwangere und Kleinkinder", betonte
Oberhauser.
"Rund 99,5% der Eltern sind sich der Wichtigkeit und Notwendigkeit der Mutter-Kind-Pass Untersuchungen bewusst
und nutzen dieses Angebot, nun muss es uns gelingen, auch noch den Rest ins Boot zu holen", erklärte
Karmasin und verwies aus Erfahrungen aus der Praxis die gezeigt haben, dass es konkrete Anreize brauche, damit
das Angebot genutzt wird. War es in der Einführungsphase die Geburtenbeihilfe, später dann der Mutter-Kind-Pass
Bonus, ist heute die Inanspruchnahme der Leistungen des Mutter-Kind-Pass Programmes Voraussetzung für die
Auszahlung des Kinderbetreuungsgeldes in voller Höhe.
Nunmehr wird sich eine interdisziplinär zusammengesetzte Facharbeitsgruppe mit der Weiterentwicklung des Mutter-Kind-Pass
Programmes befassen und über eine Neuorientierung der Mutter-Kind-Vorsorge in Österreich beraten. "Dabei
geht es um eine qualitative Weiterentwicklung des Programms, eine Attraktivierung des Angebots und auch um eine
verstärkte Nutzung als Instrument der Frühförderung für Kinder", betonte die Familienministerin.
Die Weiterentwicklung soll sicherstellen, dass die zur Verfügung stehenden Gelder zielgerichtet und evidenzbasiert
eingesetzt werden und die Frauen und Kinder noch stärker in den Mittelpunkt rücken. "Ziel ist es,
dass alle Schwangeren und Kinder zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort, die passende Leistung erhalten. Allen
Kindern in Österreich soll ein guter Start ins Leben gelingen - dafür die optimalen Rahmenbedingungen
herzustellen, sehe ich als meine gesundheitspolitische Verantwortung", schloss die Gesundheitsministerin.
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