Salzburg: Arbeitsmarktsituation bleibt angespannt

 

erstellt am
31. 10. 14
10.00 MEZ

Haslauer: Intensivierung der Maßnahmen einer aktiven Arbeitsmarktpolitik
Salzburg (lk) - "Zwar weist das Land Salzburg nach wie vor die geringste Arbeitslosenrate aller österreichischen Bundesländer auf, und auch bei der Jugend- und Altersarbeitslosigkeit liegen wir unter den Besten, aber insgesamt kann sich auch Salzburg den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht entziehen. Es sind daher verstärkte Bemühungen notwendig, um die Beschäftigungslage zu stabilisieren und die Arbeitsmarktbedingungen im Land Salzburg zu verbessern", fasste Wirtschafts- und Arbeitsmarktreferent Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer am 30.10. die wichtigsten Ergebnisse des Berichts der Landesstatistik über den Salzburger Arbeitsmarkt im Herbst 2014 zusammen.

"Als ein wichtiger Schritt in diese Richtung wurden bei den Verhandlungen für das Budget 2015 Gelder in der Höhe von 6,4 Millionen Euro für eine aktive Arbeitsmarktpolitik reserviert. Damit stehen rund 800.000 Euro mehr für Arbeitsstiftungen, Bildungs-, Qualifizierungs- und Wiedereingliederungsmaßnahmen zur Verfügung. Nur mit entsprechenden Qualifikationen und Zusatzausbildungen können die Chancen, Beschäftigung zu finden, erhöht werden und die Zahl der Arbeitslosen dauerhaft verringert werden", so Landeshauptmann Haslauer.

Wichtigste Ergebnisse auf dem Salzburger Arbeitsmarkt
Die wichtigsten Ergebnisse der Entwicklung auf dem Salzburger Arbeitsmarkt in den ersten neun Monaten des Jahres 2014 werden von Dr. Gernot Filipp, Leiter der Landesstatistik, wie folgt zusammengefasst:

Die ersten drei Quartale des Jahres 2014 ergaben einen weiteren Anstieg der Zahl der unselbstständig Beschäftigten in Salzburg, sodass sich der Beschäftigtenstand um 0,2 Prozent oder rund 450 Beschäftigte auf gut 245.000 erhöht hat. Allerdings ist in den ersten drei Quartalen auch die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen weiter gestiegen, und zwar um 12,2 Prozent auf rund 14.100.

Im Vergleich mit Österreich ist damit in Salzburg der Anstieg der unselbstständig Beschäftigten (Österreich: +0,6 Prozent) geringer, die Zahl der Arbeitslosen (Österreich: +11,7 Prozent) etwas stärker ausgefallen. Aus den Veränderungen der Zahl der unselbstständig Beschäftigten und der Personen ohne Arbeit ergibt sich für Salzburg eine Arbeitslosenrate von 5,4 Prozent, die damit um 2,7 Prozentpunkte unter dem Österreichwert von 8,1 Prozent liegt.

Der Bundesländervergleich
In den ersten drei Quartalen des Jahres 2014 konnte Salzburg ein leichtes Beschäftigungs-wachstum verbuchen, wobei die Stärke des Anstiegs geringer war als in den meisten anderen Bundesländern. Kärnten musste in diesen ersten neun Monaten des Jahres 2014 sogar einen Beschäftigungsrückgang um 0,5 Prozent hinnehmen. Bei der Arbeitslosenrate führt Salzburg trotz eines relativ starken Anstiegs der Zahl der Arbeitslosen in den ersten drei Quartalen mit 5,4 Prozent den Bundesländervergleich vor Oberösterreich und Vorarlberg an, während Kärnten und Wien mit Arbeitslosenraten von mehr als zehn Prozent am Ende dieser Rangreihe liegen.

Vorschau für Gesamtjahr 2014 und Ausblick für 2015
Auf Grund dieser Ausgangsdaten ergibt die Prognose für das Gesamtjahr 2014 für Salzburg ein leichtes Beschäftigungswachstum um 0,3 Prozent und einen Anstieg der Zahl der Arbeitslosen um etwa 11,0 Prozent. Das entspricht in etwa den Werten auf Österreichebene. Die Arbeitslosenrate dürfte damit für 2014 mit 5,6 Prozent um 0,5 Prozentpunkte höher sein als im Jahr 2013.

Im Bericht "Arbeitsmarkt Salzburg im Herbst 2014; Rückblick und Vorschau" sind darüber hinaus noch viele weitere interessante Details für das Land Salzburg zu finden:

Frauen stärker vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen
Zwar konnten die Frauen in den ersten drei Quartalen 2014 mit einem Plus von 0,3 Prozent etwas stärker vom Beschäftigungswachstum profitieren als die Männer, bei denen die Beschäftigtenzahl in diesem Zeitraum de facto gleich geblieben ist. Allerdings waren die Frauen im bisherigen Jahresverlauf mit einem Plus von 13,6 Prozent auch stärker vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen als die Männer, für die das Plus 11,2 Prozent betrug. Dies ändert nichts an der Tatsache, dass die Arbeitslosenrate der Männer wesentlich höher ist als jene der Frauen (Männer: 5,9 Prozent; Frauen: 4,9 Prozent).

Die Zahl der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nimmt stetig zu und ist bereits ein Fünftel höher als noch vor fünf Jahren. Der demografische Wandel führte auch in den ersten drei Quartalen des Jahres 2014 zu einem weiteren Anstieg der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (50 Jahre und älter) um 4,0 Prozent. Im Fünf-Jahres-Vergleich 2008 auf 2013 ist das sogar eine Zunahme von mehr als 25 Prozent. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten Jugendlichen (unter 25 Jahren) ist hingegen gesunken, und zwar von 2013 auf 2014 (jeweils erstes bis drittes Quartal) um 2,1 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit bei den älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ist auch in den ersten drei Quartalen des Jahres 2014 mit rund 22 Prozent sehr viel stärker gestiegen als die Jugendarbeitslosigkeit, deren Anstieg mit knapp unter 10,0 Prozent noch einstellig war. Die Arbeitslosenrate bei den älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern liegt damit bei 6,0 Prozent und damit deutlich höher als bei den Jugendlichen (5,6 Prozent).

Zahl ausländischer Arbeitskräfte steigt
Die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte ist auch in den ersten drei Quartalen des Jahres 2014 mit rund 4,0 Prozent deutlich angestiegen, während die Zahl der inländischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer um 0,6 Prozent gesunken ist. Im Fünf-Jahres-Vergleich ergibt sich damit eine nahezu konstante Beschäftigtenzahl für die Inländerinnen und Inländer, während die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte um exakt 25 Prozent zugelegt hat.

Bei steigender Beschäftigtenzahl ist in den ersten drei Quartalen des Jahres 2014 zugleich auch die Anzahl der Arbeitslosen mit nicht österreichischer Staatsbürgerschaft weiter deutlich gestiegen und hat um fast 23 Prozent zugelegt, sodass eine Arbeitslosenrate von 8,0 Prozent erreicht wurde. Bei den Inländerinnen und Inländern betrug der Anstieg der Zahl der Arbeitslosen 8,5 Prozent, womit die Arbeitslosenrate nunmehr bei 4,8 Prozent liegt.

Dienstleistungssektor wächst stärker als produzierender Bereich
Die stärkere Beschäftigungsdynamik im Dienstleistungsbereich setzt sich auch in den ersten drei Quartalen des Jahres 2014 fort. So hat sich die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diesem Zeitraum um 0,9 Prozent erhöht, während es im produzierenden Bereich zu einer Abnahme um 2,2 Prozent kam.

Im Dienstleistungsbereich wurden im Jahr 2014 (erstes bis drittes Quartal) in sechs Bereichen mehr und in vier Bereichen weniger Personen beschäftigt als ein Jahr zuvor. Das größte Beschäftigungswachstum verzeichneten mit 7,9 Prozent die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienste, den größten Beschäftigungsrückgang gab es mit 4,4 Prozent im Bereich Information und Kommunikation. Im produzierenden Bereich mussten binnen Jahresfrist sowohl die Warenherstellung (-2,7 Prozent) als auch der Bau (-1,8 Prozent) Beschäftigungsverluste hinnehmen – um die beiden größten Bereiche zu nennen.

Bei den größeren Berufsgruppen wie den Metall- und Elektroberufen, den Handels- und Verkehrsberufen, den Fremdenverkehrsberufen und den Büroberufen war die Zahl der Arbeitslosen im ersten bis dritten Quartal 2014 um 10,0 bis 14,0 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Gestiegen ist die Zahl der Arbeitslosen auch in den Bauberufen, allerdings ist das Plus mit rund 2,0 Prozent erfreulicherweise deutlich geringer ausgefallen als in den oben genannten Berufsgruppen.

Nach wie vor mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende
Bei der Zahl der offenen Lehrstellen in den ersten drei Quartalen gab es einen starken Rückgang von mehr als 10,0 Prozent, während die Zahl der Lehrstellensuchenden um 17,5 Prozent stieg, sodass sich das Verhältnis der offenen Lehrstellen zu den Lehrstellensuchenden auf 2,1 verschlechterte. Insgesamt gibt es damit aber nach wie vor mehr als doppelt so viele freie Lehrstellen wie Suchende. Salzburg führt das Ranking der Bundesländer immer noch deutlich

 

 

 

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