Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich im
Bundeskanzleramt
Wien (bpd) - "Der vielschichtige Künstler Gerwald Rockenschaub verdient unsere größte
Wertschätzung. Die Republik Österreich dankt ihm mit dieser Auszeichnung für seine bisherige künstlerische
Arbeit und wir alle hoffen, dass er seinen Weg noch lange fortsetzen wird", sagte Kulturminister Josef Ostermayer
am 29.10. anlässlich der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
im Kongresssaal des Bundeskanzleramtes.
Gerwald Rockenschaub, Jahrgang 1952, studierte Geschichte, Philosophie und Psychologie an der Universität
Wien und besuchte parallel dazu ab 1978 vier Jahre die Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Während
seiner Studienzeit beschäftigte sich der österreichische Künstler vor allem auch mit Wahrnehmungspsychologie.
Die Ansätze dieser Disziplin spiegeln sich in seinen Arbeiten. Die künstlerische Karriere begann er bereits
in den 1980er Jahren als Vertreter der Neo-Geo-Malerei, die die Ästhetik der amerikanischen Minimal Art mit
der Alltagskultur der Pop Art verknüpfte. Einige Jahre später tauschte er die Ölfarbe gegen Plexiglas
und industrielle Materialien. Seine Installationen, Objekte und Bilder entstehen meist am Computer und werden von
Spezialisten gefertigt.
Rockenschaubs Werk ist geprägt durch das Prinzip der radikalen Reduktion und Konzentration auf die wesentlichen
Elemente und Strukturen. Der Österreicher zählt zu den renommiertesten und erfolgreichsten Künstlern
seines Landes. Seine Arbeiten sind etwa im MUMOK oder dem Fonds national d’art contemporain vertreten. Im Jahr
1993 gestaltete er den österreichischen Pavillon bei der Biennale Venedig und er war 2007 auch an der documenta
12 in Kassel beteiligt. Neben seinem bildnerischen Werk ist Rockenschaub auch als Techno-Musiker und DJ erfolgreich.
Er lebt und arbeitet in Berlin.
Architekt András Pálffy, der vor kurzem mit der Generalsanierung des Wiener Parlaments beauftragt
wurde, hielt die Laudatio, Georg Breinschmid umrahmte den Festakt musikalisch am Kontrabass.
"Ich danke auch Susanne Moser, Direktorin der Komischen Oper Berlin, die uns dazu angeregt hat, Rockenschaub
zu ehren. Und ich freue mich, dass der außergewöhnliche Künstler Gerwald Rockenschaub der Ehrung
zugestimmt hat, er hat uns damit zu einer schönen Feierstunde verholfen", schloss der Kulturminister.
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