Erstes gefördertes Wohnprojekt am Dach eines Shopping-Centers geht in die finale Ausgestaltung
Wien (rk) - Auf dem Dach des Auhof-Centers, das derzeit saniert und umgebaut wird, entsteht ein Wohngebäude
mit 71 geförderten Wohnungen, darunter 24 besonders kostengünstige SMART-Wohnungen. Nach Projekten, die
bereits im Rahmen von Überbauungen geschaffen wurden, geht der geförderte Wiener Wohnbau damit einen
weiteren innovativen Schritt, um bereits bestehende Strukturen für die Schaffung von leistbarem neuem Wohnraum
zu nutzen. Am 29.10. erfolgte gemeinsam mit Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, Bezirksvorsteherin Andrea Kalchbrenner,
Gemeinderat Christoph Chorherr sowie Michael Gehbauer, Geschäftsführer des Bauträgers WBV-GPA, die
feierliche Dachgleiche für das Pilotprojekt.
"Wien wächst. Entscheidend ist, wie wir mit diesem Wachstum umgehen. Für Wiens soziale Wohnbaupolitik
kommt nur eine Stadtentwicklung in Frage, die hohen qualitativen und sozialen Maßstäben folgt",
betonte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. Das Modell, bestehende städtische Strukturen oder Baukörper für
moderne urbane Wohnbebauungen zu nutzen, wurde im Rahmen des geförderten Wohnbaus bereits, so z.B. bei ehemaligen
Remisen, erprobt. "Das Wohnprojekt auf dem Dach des Auhof-Centers ist mit hochwertigem, leistbarem und SMARTEM
Wohnraum ein weitere Variante und ein zukunftsweisendes Beispiel dafür", hielt Ludwig fest. Die Errichtung
von kostengünstigem Wohnraum wurde durch eine vorteilhafte Konstellation ermöglicht: "Beträchtliche
Fördermittel der Stadt Wien im Umfang von drei Millionen Euro, die Einräumung des Baurechts seitens des
Auhof-Centers sowie die Realisierung des Vorhabens durch den engagierten Bauträger WBV-GPA machen es zu einem
neuen innovativen Projekt des sozialen Wiener Wohnbaus", so Ludwig.
"Das Auhof-Center ist ein wichtiger Anziehungspunkt für die Bezirksbewohnerinnen und -bewohner und trägt
damit zur ausgezeichneten Infrastruktur in Penzing bei. Dass es nun - im Rahmen von Sanierung und Umbau - noch
attraktiver gestaltet wird und dass gleichzeitig neuer, hochwertiger und erschwinglicher Wohnraum geschaffen wird,
ist ein sehr positiver Umstand, den der Bezirk begrüßt. In der Tiefgarage des Einkaufszentrums werden
zudem die Pkw-Abstellplätze der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner untergebracht. Auch das stellt eine
flächenschonende Maßnahme dar, die dem 14. Bezirk zugutekommt. Ich bin davon überzeugt, dass das
Modell des Auhof-Centers Schule machen wird", bekräftige Bezirksvorsteherin Andrea Kalchbrenner.
Gemeinderat Christoph Chorherr hielt fest: "Die Stadt Wien wächst rasant. Allein im vergangenen Jahr
sind mehr als 20.000 Menschen hierher gezogen, diese Tendenz wird weiter anhalten. Wenn man ausreichend günstige
Wohnungen bauen will, ohne dabei wertvollen Grünraum zu zerstören, dann heißt die Lösung ,kompakte
Stadt': Überbauungen von Supermärkten oder Einkaufszentren mit günstigen Wohnungen. Das Einkaufszentrum
Auhof bietet den idealen Platz für eine solche Überbauung. Man erreicht damit Durchmischung statt reiner
Monofunktionen für den Handel. Sowohl das Einkaufszentrum als auch die neuen Bewohnerinnen und Bewohner profitieren
von diesem Projekt. In Zukunft werden weitere Standorte, die bisher dem Handel vorbehalten waren, geprüft
und umgenutzt werden."
"Die Wohnbauvereinigung für Privatangestellte hat anlässlich ihres 60-Jahr-Jubiläums im Vorjahr
ihre Unternehmensphilosophie ,Menschen. Maßstäbe. Meilensteine.'um die Begriffe ,Sozial. Innovativ.
Kostengünstig.' erweitert. Dieses Projekt erfüllt diese Anforderungen im höchsten Maße. Es
freut mich besonders, dass die WBV-GPA hier eine kreative Vorreiterrolle einnimmt und sowohl, was die rechtlichen
Rahmenbedingungen als auch, was die Architektur betrifft, innovative Lösungen präsentieren kann. Stadtplanung
und Wohnbauförderung ermöglichen an diesem interessanten Standort die Schaffung von 71 geförderten
Mietwohnungen, die von der WBV-GPA ab Jänner 2015 angeboten werden können", unterstrich Michael
Gehbauer, Geschäftsführer der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte.
Moderner "Vierkant-Hof" am Dach des Einkaufszentrums
Die Gestaltung des innovativen Wohnprojekts in Form eines "Vierkant-Hofs" (Architektur: querkraft),
ermöglicht einen großzügigen Innenhof mit Sitzmöglichkeiten, Grüninseln, bespielbaren
Rasenflächen sowie von allen Wohnungen her einsehbaren Spielplätzen. Das Wohnungsangebot umfasst Ein-
bis Drei-Zimmer-Wohnungen in durchschnittlichen Größen von 53 bis 77 m2. Über die Hälfte des
Gesamtangebots besteht aus Drei-Zimmer-Wohnungen. Neben Geschoßwohnungen werden auch Maisonetten angeboten.
Außerdem stehen Start-Wohnungen - in Kooperation mit dem Verein neunerHAUS im Zuge des Housing-First-Programms
- zur Verfügung.
Raumhohe französische Fenster zum Innenhof, Loggien/Terrassen im zweiten Obergeschoß, Dachterrassen
im obersten Geschoß, kleine Vorbereiche beim Wohnungseingang für Sitzmöglichkeiten oder Pflanzen,
aber auch eine Hausbetreuung direkt in der Wohnhausanlage tragen zur ausgezeichneten Wohnqualität bei. Weiters
gibt es zwei Gemeinschaftsterrassen sowie einen Gemeinschaftsraum im zweiten Obergeschoß mit Kleinküche
und barrierefreiem WC. Die zukünftigen BewohnerInnen können bei der Ausstattung und Nutzung der Gemeinschaftsräumlichkeiten
mitbestimmen.
In jedem Geschoß stehen Kinderwagenabstellräume zur Verfügung. Ein großer Fahrradabstellraum
im zweiten Untergeschoß und die 71 PKW-Stellplätze in der Tiefgarage des Einkaufszentrums mit Ein- und
Ausfahrt in der Wientalstraße runden das umfangreiche Angebot ab.
Ökologie
Durch den intensiv begrünten Innenhof mit einer Substratschichtdicke von 30 cm ist ein hochwertiger Ausführungsstandard
für Bepflanzungen gegeben, zudem wird dadurch das Maß an versiegelten Flächen wesentlich reduziert.
Im Zuge der Entwicklung des Baukörpers wurde die thermische Gebäudehülle optimiert und nach den
bauphysikalischen Vorgaben eines verbesserten Niederenergiehausstandards entwickelt. Zusätzlich ermöglichen
Einzelzähler je Wohnungseinheit für Kaltwasser, Warmwasser und Heizung gezielte Energiesparmaßnahmen
für die BewohnerInnen. Während der Bauphase wird durch den hohen werkseitigen Vorfertigungsgrad der konstruktiven
Elemente nicht nur ein trockener Baustellenablauf erreicht werden, sondern auch eine Reduktion des Baustellenverkehrs
und eine Verkürzung der Bauzeit ermöglicht. Sämtliche Wohneinheiten werden mit einer Wohnraumlüftung
ausgestattet, die den BewohnerInnen ein behagliches Raumklima und eine nachhaltig hohe Wohnqualität garantiert.
Die Kosten
Für 47 geförderte Mietwohnungen betragen die Eigenmittel durchschnittlich 325,08 Euro/m2, die monatlichen
Kosten beginnen bei 7,33 Euro/m2.
Für die 24 geförderten SMART-Wohnungen betragen die Eigenmittel durchschnittlich 59,87 Euro/m2, die monatlichen
Kosten beginnen bei 7,47 Euro/m2.
Durch das Baurecht ergeben sich auch niedrigere Einmalkosten, was sich wiederum positiv auf die Eigenmittelbeiträge
auswirkt
Informationen für Wohnungssuchende
Nähere Informationen über das Projekt, weitere neue geförderte Wohnprojekte sowie neue Wohnungen
im Rahmen der Wiener Wohnbauinitiative gibt es beim
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