Zusätzliche Mittel für innovative Kunstprojekte in Wien
Wien (rk) - Es ist gelungen, die Zukunft der Vereinigten Bühnen Wien (VBW) langfristig zu sichern und
gleichzeitig den Kunst- und Kulturschaffenden in Wien zusätzliche Mittel für neue innovative Kunstprojekte
zur Verfügung zu stellen. Dies gaben Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny und der Kultursprecher der Grünen
Wien Klaus Werner-Lobo am 29.10. in einer Aussendung bekannt. Erstmals erhalten die VBW einen Dreijahresvertrag
über 42 Mio. Euro für 2015, 41 Mio. Euro für 2016 und 40 Mio. Euro für 2017. Damit schafft
die Politik klare finanzielle Verhältnisse für die Zukunft des international erfolgreichen Wiener Musiktheaterbetriebes.
Gleichzeitig wird für die kommenden drei Jahre ein Innovationstopf eingerichtet, der mit jährlich 1,5
Mio. Euro dotiert ist. Die Finanzierung dieser beiden Maßnahmen wird durch Zusatzmittel zum regulären
Kulturbudget ermöglicht. "Das ist angesichts der angespannten Gesamtbudgetlage ein sensationeller Erfolg.
Die Wiener Kulturpolitik schafft damit die Grundlagen für Erneuerung und Innovation in der Kulturstadt Wien",
so Mailath und Werner-Lobo.
Eine mehr als 40 Jahre lang aufgebaute Wiener Musiktheaterstruktur wird erhalten, bei gleichzeitiger schrittweiser
Subventionsreduktion. Für 2018 werden die auslaufenden Verträge der künstlerischen Leitung sowie
der Geschäftsführung entsprechend dem Stellenbesetzungsgesetz zu branchenüblichen Gehältern
transparent ausgeschrieben. Der kulturpolitische Auftrag lautet, die VBW als zeitgemäßes Musiktheater
unter Einbeziehung lokaler künstlerischer Ressourcen zu positionieren. Eine Auflösung der strikten Trennung
zwischen den einzelnen Genres des Musiktheaters erscheint aus heutiger Sicht sinnvoll.
"Wir haben eine Verantwortung gegenüber drei historischen Häusern und vier Bühnen, den 700
Menschen, die dort arbeiten, dem Publikum der Vereinigten Bühnen - das sind mehr als eine halbe Million Menschen,
die Jahr für Jahr Vorstellungen der VBW besuchen - und natürlich auch dem Steuerzahler gegenüber.
Unter diesen Gesichtspunkten haben wir uns klar gegen die Schließung eines Hauses und die Freisetzung von
über hundert MitarbeiterInnen entschieden. Die Leitung der VBW, die derzeit die Häuser sehr erfolgreich
programmiert, hat damit die Möglichkeit, Wien weiterhin als weltweit anerkannten Standort für Musiktheater
zu behaupten. Gleichzeitig erhalten die kreativen Kräfte in dieser Stadt einen Impuls für neue künstlerische
Initiativen", freut sich der Kulturstadtrat.
"Mit einer Ausschreibung bekennen wir uns zu einer grundlegenden Neuordnung des größten Wiener
Musiktheaterbetriebs nach Kriterien der künstlerischen Qualität, der Innovation und der Transparenz",
so Werner-Lobo: "Statt kommerzieller Lizenzproduktionen soll in Hinkunft vor allem qualitativ hochwertiges,
zeitgemäßes Musiktheater unter Einbeziehung lokaler Kulturschaffender gefördert werden. Vor allem
aber freut es uns, zusätzlich dazu der Wiener freien Szene mit jährlich 1,5 Millionen eine wirklich namhafte
Summe zur Verfügung stellen zu können. Eine Win-Win-Situation für die gesamte Kulturlandschaft Wiens."
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