Vom weltweit schnellsten Hochgeschwindigkeitssensor bis zum ersten 3D Fahrerassistenzsystem
für intelligente Straßenbahnen – AIT stellt Innovationen aus der Hochleistungsbildverarbeitung auf der
Weltleitmesse für Bildverarbeitung vor.
Stuttgart/Wien (ait) - Von 04. bis 06.11. präsentiert das AIT Austrian Institute of Technology auf
der Weltleitmesse für Bildverarbeitung neueste Technologien aus dem Bereich der Hochleistungsbildverarbeitung.
Als zentrales Highlight der diesjährigen AIT-Ausstellung wird den internationalen Vertretern der Bildverarbeitungsindustrie
der weltweit schnellste Sensor für hochsensible optische Inspektionsaufgaben vorgestellt, der etwa beim Sicherheitsdruck
für die Banknoteninspektion Einsatz finden wird. Darüber hinaus stellen die AIT-ExpertInnen ein neues
3D Fahrerassistenzsystem vor, mit dem die Sicherheit rund um Straßenbahnen revolutioniert werden wird.
Inspektionsaufgaben, für die das menschliche Auge zu langsam ist Extreme Geschwindigkeiten sind das typische
Kennzeichen moderner industrieller Produktionsanlagen. Unüberschaubar groß ist die Anzahl der Produkte,
die mit immer höherer Geschwindigkeit von diesen Maschinen hergestellt werden. Am AIT werden seit vielen Jahren
erfolgreich Technologien und Lösungen entwickelt, damit eine visuelle Kontrolle der Qualität jedes einzelnen
Produktes möglich ist. Ein aktuelles Beispiel für Schlüsseltechnologien in diesem Kontext stellt
ein neuartiger am AIT in Kooperation mit Fraunhofer IMS entwickelter Hochgeschwindigkeitssensor für Zeilenkameras
mit bis zu 200 kHz (True RGB) bzw. 600 kHz (Grauwerte) dar. Der Sensor erlaubt beispielsweise Farbaufnahmen mit
einer Auflösung von 0,05mm bei einer Transportgeschwindigkeit von 36 km/h. Damit werden selbst kleinste Haarrisse
auf Oberflächen detektiert. Doch auch für Inspektionsaufgaben im Hochgeschwindigkeitsbereich kann der
Sensor hervorragend eingesetzt werden - so ist etwa bei Geschwindigkeiten von 300 km/h eine Bildauflösung
von 0,4 mm erreichbar! Damit können Defekte an Infrastrukturen wie z.B. Anzeichen von bevorstehenden Schienenbrüchen
rechtzeitig erkannt werden.
Straßenbahnen lernen sehen, denken und reagieren
Mit einem innovativen 3D Fahrerassistenzsystem wird auf der VISION erstmals eine Neuheit präsentiert,
die Straßenbahnen zukünftig sicherer und komfortabler macht. Damit werden Straßenbahnen künftig
in der Lage sein, Hindernisse zur erkennen und ihr Gefahrenpotenzial korrekt einzuschätzen. Das speziell für
den Einsatz bei leichten Schienenfahrzeugen entwickelte optische 3D-Sensorsystem macht diese künftig vorausschauend,
intelligent und damit noch sicherer. Die Technologie ist dabei nicht nur robust und störungsunempfindlich,
sie hat auch eine große Reichweite, hohe Auflösung und kann kostengünstig realisiert werden. Mit
ihrer Hilfe lernt die Straßenbahn, verschiedene Objekte wie z.B. Fahrzeuge und Personen selbständig
zu erkennen, ihr Gefahrenpotential zu beurteilen und darauf entsprechend zu reagieren. So kann der Fahrer z.B.
in einer Notfallsituation über ein akustisches Warnsignal in seiner Wahrnehmung unterstützt und alarmiert
werden, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Entwickelt wird dieses neue Sicherheitssystem
für Straßenbahnen vom AIT gemeinsam mit Bombardier Transportation am Standort Wien, wo auch das Bombardier-
Kompetenzzentrum für Stadt- und Straßenbahnen ansässig ist. Damit sollen die im Vergleich zur Straßenbahn
schwächeren Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Fahrradfahrer bei einem Unfall optimal geschützt
werden. Derzeit ist im Straßenbahnnetz der Frankfurter Verkehrs-Gesellschaft (VGF) eine Straßenbahn
von Bombardier im Einsatz, die einen Prototypen des 3D-Sensorsystems an Bord hat. Eingesetzt werden kann die Technologie
dann voraussichtlich ab Ende 2014 unter anderem in der gesamten Palette an Straßen- und Stadtbahnen, die
Bombardier Transportation anbietet.
Als eines der zahlreichen weiteren Highlight wird am AIT-Stand eine 3D 360Grad Panoramakamera für mobile Roboter
präsentiert. Mit diesem High-Dynamic-Range (HDR) Navigationssystem, das selbst bei schwierigsten Lichtverhältnissen
zuverlässig arbeitet, können Roboter z.B. bei Waldbränden für die Erkundung und Erstellung
von Lagebildern eingesetzt werden, ohne dass sich Menschen den Gefahrenzonen selbst nähern müssen.
Und im Rahmen eines internationalen Europäischen Forschungsprojektes wird unter AIT-Führung ein System
zur automatisierten Grenzkontrolle entwickelt, das selbstständige Grenzabfertigung ermöglicht und einen
gleichzeitig hohen Sicherheitsstandard gewährleistet. Das sogenannte eGate soll künftig bei allen Arten
von Grenzübergängen - Luft, Land, Wasser - eingesetzt werden können. Ein Prototyp kann am AIT-Stand
live ausprobiert werden.
Scientific Vision Days - Technologie-Vorträge am Messestand des AIT Am 05. und 06. November 2014 lädt
AIT wieder zu den traditionellen Impulsvorträgen am eigenen Messestand (Nummer 1D82, Halle 1) ein. Unter dem
Motto "Scientific Vision Days" präsentieren ExpertInnen des AIT sowie Kunden und Partnern aus Industrie
und Forschung neueste Innovationen und Technologien aus dem Bildverarbeitungsbereich. Programmdetails werden auf
der Messe sowie unter www.ait.ac.at/svd bekannt gegeben.
Intelligent Vision Systems am AIT
Auf dem Gebiet der Hochleistungsbildverarbeitung für innovative Sicherheitslösungen besitzt das AIT
eine anerkannte Position auf internationalem technologischem sowie wissenschaftlichem Niveau. Rund 70 ExpertInnen
forschen in enger Zusammenarbeit mit führenden Unternehmen aus Industrie und Wissenschaft sowie öffentlicher
Hand in Schlüsseltechnologiebereichen wie z.B. "Multikamera-Netze", "3D-Bildverarbeitung"
und "optische Qualitätsinspektion". Einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil bildet dabei die enge
Verknüpfung von hochentwickelten wissenschaftlichen Algorithmen einerseits und technologischer Expertise in
der effizienten Implementierung (Software und dedizierte Hardware) andererseits. Die Entwicklungen in diesem Forschungsbereich
entstehen in enger Kooperation mit Herstellern von Videokomponenten und Sicherheitslösungen sowie Infrastrukturbetreibern
und öffentlichen Institutionen.
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