Umweltminister vereinbart bei Umweltministerrat bilaterales Atom-Treffen mit Tschechien in
Wien
Luxemburg/Wien (bmlfuw) - Beim Rat der Umweltminister begrüßt Bundesminister Andrä Rupprechter
die von der EU-Kommission vorgeschlagene Zielsetzung zur weiteren Förderung des Recyclings von Abfällen.
„Die konkreten Maßnahmen des Richtlinienvorschlags sind jedoch bei weitem nicht ausgereift, um ein sinnvolles
Recycling zu fördern“, so Rupprechter. Ein möglicher Weg wäre, die Recyclingziele anhand der getrennt
gesammelten Menge festzulegen. Hier ist noch viel Arbeit notwendig. Sowohl bei der diskutierten Einführung
einer getrennten Sammlung von Bioabfällen als auch bei ersten Schritten zur Einführung eines elektronischen
Registers gilt Österreich als Vorreiter. „Das ist für uns die Chance, viel Know-how und Technologie zu
exportieren.“
Am Rande des Umweltministertreffens in Luxemburg sprach Bundesminister Rupprechter mit dem tschechischen Umweltminister
Richard Brabec über Ausbaupläne tschechischer Atomkraftwerke. „2015 wird eine Umweltverträglichkeitsprüfung
für den geplanten Ausbau der Atomkraftwerke Temelin und Dukovany starten. Österreich wird in dieses UVP-Verfahren
integriert. Wir werden mitreden“, erklärt Rupprechter.
Zur Sprache kam auch die Suche nach einem geeigneten Standort für ein Endlager für hochaktive radioaktive
Abfälle und abgebrannte Brennelemente. „Ein Atommüll-Endlager in Grenznähe kann nicht akzeptiert
werden. Ich kämpfe für ein atomenergiefreies Europa. Atomenergie ist weder eine nachhaltige Form der
Energieerzeugung noch ein geeignetes Mittel zur Bekämpfung des Klimawandels.“ Rupprechter hat mit seinem tschechischen
Amtskollegen regelmäßigen Informationsaustausch und ein bilaterales Treffen in Wien vereinbart.
Multilevel-governance mit burgenländischer Umweltlandesrätin Verena Dunst
Dunst: "Ich begrüße die Initiative von Bundesminister Rupprechter die Länder beim Umweltrat
verstärkt miteinzubeziehen." Das Burgenland gilt in Sachen Erneuerbarer Energien als Vorzeigeregion.
Es erlebte in den letzten 15 Jahren eine beispiellose Entwicklung, vor allem bei der Windkraft. "Das Burgenland
ist als erste Region Europas seit letztem Jahr stromautark. Dieser Weg schafft viele Arbeitsplätze. Die Energiewende
kommt von der Kraft der Regionen. Wir wollen mit positivem Beispiel vorangehen und geben unser Know-how gerne an
andere europäische Regionen weiter", betonte Dunst. Auch in der Atompolitik sind sich Minister Rupprechter
und Dunst einig: "Wir brauchen eine sichere, saubere und nachhaltige Energie und eine Politik, die das unterstützt.
Atomkraft gehört nicht dazu. Die Zukunft gehört den Erneuerbaren Energieträgern", so Verena
Dunst.
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