Agrarpolitik im Zentrum von Gesprächen zwischen deutschen und österreichischen Abgeordneten
Wien (pk) – Dass die Zukunft der Landwirtschaft vor dem Hintergrund der GAP-Reform nicht einfach sein werde,
zeigte am 28.10. ein informatives Gespräch zwischen Abgeordneten des Landwirtschaftsausschusses des Deutschen
Bundestags und Mitgliedern des Landwirtschaftsausschusses des Nationalrats im Parlament. Die Gemeinsame Agrarpolitik
habe nicht das gebracht, was man erwartet hatte, klagte etwa der CDU-Abgeordnete Alois Gerig, während Friedrich
Ostendorff vom Bündnis 90/Die Grünen meinte, auch sein Land werde um die Mittel für die Landwirtschaft
weiter streiten müssen. Ähnliche Probleme orteten beide Seiten vor allem in den Bereichen Kennzeichnung,
Bürokratie, Tierhaltung sowie bei den landwirtschaftlichen Pachtzinsen als Folge der Flächenförderung.
Die österreichische Landwirtschaft stehe vor großen Herausforderungen, bestätigte auch ÖVP-Mandatar
Hermann Schultes, der insbesondere die Lage auf dem Milchsektor nach dem Auslaufen der Milchquoten ansprach und
insgesamt auf den Strukturwandel hinwies. Ohne Wertschätzung für die landwirtschaftliche Arbeit und Produktion
werde es auch keine Wertschöpfung geben können, mahnte er. Maximilian Unterrainer von den Sozialdemokraten
wiederum rief dazu auf, die ländlichen Regionen als lebenswerten Raum zu erhalten. FPÖ-Agrarsprecher
Harald Jannach kritisierte überbordende Bürokratie und forderte ebenso wie Leopold Steinbichler vom Team
Stronach eine für die Konsumenten nachvollziehbare Herkunftskennzeichnung der landwirtschaftlichen Produkte.
Man werde in Zukunft nur mit Qualitätsprodukten reüssieren können, war für Grünen-Agrarsprecher
Wolfgang Pirklhuber klar, der überdies für eine gemeinsame deutsch-österreichische Stellungnahme
zum gentechnikfreien Anbau warb.
Trotz vieler Gemeinsamkeiten sahen die deutschen Gäste in einem Punkt einen großen Unterschied: So werde
in Österreich im Gegensatz zu Deutschland die Agrarpolitik von Agrariern gemacht, zeigte der Leiter der deutschen
Delegation Friedrich Ostendorff auf.
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