Ab 13.12. sind Gastronomen verpflichtet, ausführliche Dokumentationen über die angebotenen
Speisen zu führen, um genaue Auskunft über die Zutaten geben zu können
Eisenstadt (wkbgld) - Ab Mitte Dezember ist die Kennzeichnung bestimmter Inhaltsstoffe in Lebensmittel notwendig.
„Ursprünglich war sogar die schriftliche Information auf Speisekarten vorgesehen. Die Wirtschaftskammer hat
erreicht, dass diese Auskunft auch mündlich erteilt werden kann“, berichtet Spartengeschäftsführer
Ing. Franz Perner. „Darüber hinaus sind Unternehmer allerdings dazu verpflichtet, Dokumentationen der Rezepte
und ihrer Inhaltsstoffe anzulegen.“
Um die Gastronomen bei ihren neuen Aufgaben bestmöglich zu unterstützen, wurde der Verein zur Förderung
des burgenländischen Gastgewerbes die Initiative „GISP“ - Gastro-, Informations- und Qualitätsoffensive
– Speiseninhaltsstoffe für neue Gästeschichten – in der Wirtschaftskammer Burgenland ins Leben gerufen.
Der Verein hat das Ziel, die Gastronomiebetriebe im Burgenland beim Nachweis der Speiseninhaltsstoffe effektiv
zu unterstützen.
„Das Gästeverhalten und die Nachfrage nach gesunden und regionalen Inhaltsstoffen bei Speisen in der Gastronomie
nimmt immer mehr zu.
Für eine immer größer werdende Anzahl von Gästen ist Regionalität und Authentizität
ein wichtiges Kaufargument. Eine einfache Kennzeichnung und ein bloßer Hinweis auf die Herkunft reichen in
vielen Fällen nicht aus – Gäste verlangen immer stärker vertiefende Informationen und Dokumentation
betreffend Inhaltsstoffe, Ursprung und Herkunft und mögliche Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden.
Mit diesem Projekt schaffen wir einerseits einen Wettbewerbsvorteil für die burgenländische Gastronomie
und einen Imagezuwachs und können andererseits neue Gästeschichten ansprechen“, betont Tourismuslandesrätin
Mag. Michaela Resetar.
Ein eigenes Onlinetool für die Dokumentation der Rezepturen wurde weiterentwickelt, um es für die Mitglieder
der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft gemäß den gesetzlichen Vorgaben nutzbar zu machen.
„Die Plattform startet ab 21. November und steht den Mitglieder der Wirtschaftskammer zur Verfügung“, erklärt
Spartengeschäftsführer Perner in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer des Vereins zur Förderung
des burgenländischen Gastgewerbes. „Die Dokumentationen können mit diesem Onlinetool einfach und rasch
erfasst werden und die erforderlichen Informationen stehen übersichtlich zur Verfügung.“
„Selbstverständlich war es auch bisher in der burgenländischen Gastronomie schon möglich, detailliert
Auskunft über die Rezepte und Zusammensetzungen der Speisen zu erhalten“, ergänzt Spartenobmann Kommerzialrat
Helmut Tury. „Es ist nur schade, dass durch diese Neueinführung die Bürokratie immer mehr Zeit beansprucht
und die Dienstleistung in den Hintergrund rückt. Aber, gerade hier soll das neue Online-Werkzeug unterstützend
helfen und Zeit sparen.“
Die Kommunikation mit dem Gast muss aufrecht bleiben. „Wir freuen uns, dass wir verhindern konnten, dass die Erklärungen
schriftlich aufgeführt werden müssen. Das würde zu überlangen und unübersichtlichen Speisekarten
führen, außerdem wollen wir in Kommunikation mit dem Gast bleiben. Gerne geben wir - und da spreche
ich auch für unsere Mitarbeiter - Auskunft über die Zusammensetzung von Speisen und adaptieren bei Nahrungsmittelunver-träglichkeiten,
so weit als möglich, die Rezepturen.
„Viele unserer Wirte setzen auf Regionalität und Saisonalität, das bedeutet aber einen Mehraufwand durch
die neuen formalen Auflagen. Die Dokumentationen müssen saisonal adaptiert werden“, ergänzt Kommerzialrat
Ernst Horvath, Obmann der burgenländischen Gastronomen. „Der Aufwand kann aber auch als Chance für uns
Gastronomen gesehen werden, uns mit den Rezepturen und Produzenten näher auseinanderzusetzen. Das Qualitätsbewusstsein
für die verwendeten Zutaten und die Rezepturen wird durch die neue Dokumentation noch mehr forciert, auch
bei unseren Gästen, hoffen wir.“
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