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Nachweis für Stress bei Tunnelfahrten gelungen |
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Linz (jku) - Österreich ist das Land der Berge – und damit auch ein Land der Tunnel. Viele Autofahrer fühlen
sich in Tunnels unbehaglich. Dass dieser Effekt tatsächlich besteht, haben nun Wissenschafter des Instituts
für Pervasive Computing der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz nachgewiesen. Die Ergebnisse wurden
kürzlich auf der „Automotive 2014“-Tagung in Seattle (USA) präsentiert. Besonders überraschend:
Die Beifahrer reagieren genauso stark auf Tunnelfahrten wie die Fahrer selbst. „Wir haben eine tunnelreiche Strecke ausgewählt“, erklärt Marcel Manseer. Die Wahl fiel auf das rund
100 Kilometer lange Teilstück der A9 zwischen Liezen und Wels, das insgesamt 24 Tunnels oder Unterführungen
aufweist. Ausgewertet wurden allerdings nur Tunnel ab einer Durchfahrzeit von einer Minute. Dr. Riener: „Der menschliche
Organismus braucht eine gewisse Zeit um auf Belastungsänderungen zu reagieren“. Weiters wurde eine App entwickelt,
die im Auto montiert eigenständig erkennt, ob sich das Fahrzeug durch einen Tunnel oder auf einer freien Straße
bewegt. Der Stresslevel von Fahrer und Beifahrer wurde kontinuierlich mittels EKG-Geräten aufgezeichnet. In ihrer Studie konnten die JKU-Forscher einen signifikanten Anstieg des Stresslevels nachweisen. Überraschend:
Zwischen ein- und zweiröhrigen Tunnels gibt es keinen Unterschied im Stresslevel – belastend ist also der
Tunnel an sich, nicht der Gegenverkehr in der Röhre. Wie kann man diese Ergebnisse nun nutzen? „Man müsste nun durch weitere Untersuchungen die einzelnen Stressfaktoren
ausfindig machen. Dann könnte man Gegenmaßnahmen prüfen. Denkbar wäre zum Beispiel, dass es
helfen würde, Tunnels noch besser zu beleuchten, um das Gefühl von Enge zu vermeiden“, so Riener. Möglicherweise
könnte man durch hellere oder mit Mustern versehene Tunnelwände das Gefühl von Weite schaffen und
der Monotonie entgegenwirken. „Weiterführende Forschung könnte zeigen, ob man auf diese Weise vielleicht
Unfälle vermeiden könnte“, hofft DI Dr. Riener auf mehr Sicherheit statt Tunnelblick. |
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