Hedy Lamarr erhält Ehrengrab der Stadt Wien

 

erstellt am
10. 11. 14
10.00 MEZ

Wien (rk) - Am 9. November 2014 jährt sich der 100. Geburtstag von Hedy Lamarr. Am 07.11., zwei Tage davor, wurde sie am Zentralfriedhof in einem Ehrengrab der Stadt Wien bestattet. "Hedy Lamarr konnte auf eine unvergleichliche Schauspielkarriere in Hollywood zurückblicken. Darüber hinaus hat sie sich auch als Erfinderin einer wichtigen Kommunikationstechnik einen Namen gemacht. Das von ihr mitentwickelte Frequenzsprungverfahren hatte sie unentgeltlich für den Kampf gegen die NS-Diktatur zur Verfügung gestellt", würdigte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny die im Jahr 2000 in Florida verstorbene Künstlerin. Die Stadt Wien ehrte den Hollywoodstar bereits 2006 mit dem Hedy-Lamarr-Weg, einer Verkehrsfläche in Meidling. Darüber hinaus unterstützte die Stadt Wien auch die Hedy-Lamarr-Lectures und das Projekt "Curie_Meitner_Lamarr unteilbar", das heuer im Frühjahr in der Drachengasse aufgeführt wurde.

Biographie Hedy Lamarr
Hedy Lamarr wurde als Hedwig Eva Maria Kiesler am 9. 11. 1914 in Wien geboren. Ihre schauspielerische Ausbildung erhielt sie bei Max Reinhardt in Berlin, sie spielte anschließend in Wien und Prag in mehreren Filmen. Als Darstellerin in Gustav Machatys Film "Ekstase" (1932 französisch, 1933 deutsch) trat sie nackt auf und erregte weltweites Aufsehen. Von 1933 bis 1937 war sie mit Fritz Mandl, dem Direktor der Hirtenberger Munitionsfabrik, verheiratet, in dessen Umgebung sie auch Hitler und Mussolini kennen lernte. Sie flüchtete vor dem extrem eifersüchtigen Mandl nach London und ging dann nach Hollywood.

Louis B. Mayer von Metro-Goldwin-Mayer engagierte sie für sein Studio und hatte auch die Idee für ihren Künstlernamen. Lamarr spielte in Hollywood in exotischen Filmen wie "Algiers" (1938) und "White Cargo" (1942). Ihren größten Erfolg hatte sie in Cecil B. DeMilles spektakulärem Epos "Samson und Dalilah" (1949). Danach bekam sie zunehmend Probleme, attraktive Rollen zu spielen und zog sich 1957 aus dem Filmgeschäft zurück. Hedy Lamarr hatte auch eine technische Ausbildung und meldete gemeinsam mit dem amerikanischen Komponisten Georges Antheil 1942 ein Patent unter dem Titel "Secret Communication System" an, das auf Funk unter wechselnden Frequenzen basiert und als militärisches Kommunikationssystem konzipiert war, jedoch vom amerikanischen Militär ignoriert wurde. Inzwischen spielt es in der Mobilfunktechnik eine große Rolle.

Hedy Lamarr gilt als die schönste Frau der Filmgeschichte, ihr ist auch ein Stern am Hollywood Walk of Fame gewidmet. Sie starb am 9. Jänner 2000 in Altamonte Springs in Florida (USA).

Lesen Sie ein Portrait über Hedy Lamarr in der Serie "Österreicher in Hollywood" von Rudolf Ulrich in der "Österreich Journal" pdf-Magazin-Ausgabe 60:
http://www.oesterreichjournal.at/Ausgaben/index_060.htm

 

 

 

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