Rede des Wissenschaftsministers bei der Tagung des Wissenschaftsrates zur Zukunft der Universität
- Internationalisierung, Wettbewerb und Kooperation im Fokus
Wien (bmwfw) - "Die Zukunft unserer Gesellschaft muss in Richtung einer Wissensgesellschaft gehen und
den Hochschulen kommt im Wettbewerb um die besten Köpfe eine entscheidende Rolle zu. Bei den Universitäten
geht die Tendenz in Richtung Internationalität, verstärkten Wettbewerb und Kooperation. Daher werden
wir diesen Weg im Rahmen der nächsten Leistungsvereinbarungen weiter forcieren" sagte Wissenschafts-
und Forschungsminister Reinhold Mitterlehner am 06.11. bei der Tagung des Wissenschaftsrates "Wohin geht die
Universität". In den vergangenen zehn Jahren hätten die Universitäten die Freiräume ihrer
Autonomie für eine qualitative als auch quantitative Weiterentwicklung genutzt.
"Ein entscheidender Faktor für die Weiterentwicklung der Universitäten ist die Qualität. Aufgrund
der Ressourcenproblematik ergibt sich automatisch auch eine Steuerungsproblematik und daher werden wir auch in
Zukunft über Zugangsregelungen und einen gesamtösterreichischen Entwicklungsplan diskutieren müssen,
etwa wenn es um die Abstimmung neuer Studienangebote geht. Das ist auch eine Frage der Effizienz und des respektvollen
Umganges mit Steuergeld", erklärt Mitterlehner. Eine weitere Herausforderung sieht der Minister bei
der Relation von Forschung und Lehre, wo es neue Karrierewege für Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher
braucht, etwa in Form eines Tenure Track Systems. "Wenn wir im Forschungsbereich nicht attraktiv bleiben,
werden wir die Spitzenkräfte ans Ausland verlieren und damit schaden wir dem Innovationsstandort. Daher muss
ich den Wissenschaftlern auch die entsprechenden Möglichkeiten zur Entfaltung geben."
Der wichtigste nächste Schritt ist die Finanzierung des tertiären Sektors: Neben dem Budget für
die kommende Leistungsvereinbarungsperiode der Universitäten wird auch der Ausbau der Fachhochschulen weiter
vorangetrieben, zuletzt mit 320 zusätzlichen Plätzen. Ergänzend zu den staatlichen Budges wird auch
an neuen Anreizen für ergänzende private Finanzierungsmöglichkeiten gearbeitet. Anlässlich
des zehnjährigen Bestehens des Wissenschaftsrates hat sich Mitterlehner heute auch stellvertretend für
die gesamte Organisation beim Vorsitzenden, Jürgen Mittelstraß, für die zur Verfügung gestellte
Expertise der vergangenen Jahre bedankt.
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