Im Rahmen des Symposiums der Kommunalwissenschaftlichen Gesellschaft
(KWG) in Wien wurden auch vier junge Forscher/innen für ihre Arbeiten mit dem „Kommunalen Wissenschaftspreis“
2014 ausgezeichnet.
Wien (städtebund) - Seit Anfang des Jahrtausends wird dieser Preis von Städtebund und Gemeindebund
vergeben, die gemeinsam mit dem Manz-Verlag auch die Kommunalwissenschaftliche Gesellschaft gegründet haben.
„Vor gar nicht allzu langer Zeit hat die kommunale Ebene in der Forschung noch eine sehr untergeordnete Rolle gespielt“,
betonte Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer bei der Preisverleihung. „Dieser Preis hat ein bisschen
dazu beigetragen, dass die Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Community sich auch auf diese Ebene richtet.“
Für den Städtebund gratulierte Mag. Alexander Lesigang den Preisträger/innen. „Jede der vier ausgezeichneten
Arbeiten ist von absolut hervorragender Qualität, daher hat die Jury aus diesen Einreichungen auch keinen
eindeutigen Gewinner ermittelt, sondern zeichnet sie gleichwertig aus“, sagte Lesigang.
20 wissenschaftliche Arbeiten wurden heuer eingereicht, die von der Jury unter dem Vorsitz von Univ. Prof. Karl
Weber begutachtet und bewertet wurden. Insgesamt ist der Preis mit 7.000 Euro dotiert, bei mehreren Gewinner/innen
wird die Gesamtsumme gleichwertig aufgeteilt.
Wichtigstes Kriterium: Praxisbezug
Eine der vier Preisträger/innen ist Mag.a. Angela Gross, die in ihrer Masterarbeit am Beispiel von Krems an
der Donau die Barrieren und Chancen für die Realisierung nachhaltiger Mobilität untersucht hat. Die Stadt
Krems befindet sich seit 2001 in einem Stadterneuerungsprozess, der unter starker Einbindung der Bürger/innen
u.a. auch Fragen der innerstädtischen Mobilität zum Inhalt hat.
Ebenfalls ausgezeichnet wurde die Arbeit von Johannes Hartlieb, der in seiner Masterarbeit an der WU Wien die Umweltverträglichkeitsprüfung
im Zusammenhang mit städtebaulichen Vorhaben untersucht hat. Hartlieb absolvierte sein Studium im Zweig „Wirtschaftsrecht“,
es handelt sich also um eine weitgehend juristische Beurteilung des Themenfeldes.
Die Oberösterreicherin Mag.a. Andrea Rois stellte in ihrer Diplomarbeit (Wirtschaftspädagogik) konzeptionelle
Überlegungen zum Performance Management in kommunalen Kultur- und Veranstaltungszentren an. Rois nahm sich
als konkretes Beispiel das Kulturhaus „im Schöffl“ in Engerwitzdorf vor, ihre Arbeit ist auch als konkrete
Hilfestellung zur Entwicklung eines Managementsystems für dieses Haus zu verstehen.
Last, not least wurde Daniel Zehetner für seine Arbeit am Institut für Finanz- und Steuerrecht in Linz
ausgezeichnet. Er befasste sich mit der Immobilienveräußerung durch Körperschaften öffentlichen
Rechts im Rahmen der beschränkten Steuerpflicht. Ein Bereich, zu dem es davor noch sehr wenig wissenschaftliche
Abhandlungen und Analysen gab.
Arbeit verschwindet nicht "in der dunklen Schublade"
Dass diese Auszeichnung auch konkrete Folgen haben kann, zeigt sich am Beispiel der letztjährigen Gewinnerinnen.
Die Siegerarbeit des Jahres 2013 von Petra Steinkellner und Nadine Zheden zum Thema „Elektronischer Akt (ELAK)“
erscheint demnächst in einer Schriftenreihe des MANZ-Verlages und wird an alle Gemeinden versandt.
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