Burgenländische Naturparke: Kooperation besiegelt Miteinander von Naturschutz, Bildung,
Erholung und Regionalentwicklung
Eisenstadt (blms) - Die gemeinsamen Interessen der burgenländischen Naturparke werden durch die „ARGE
Burgenländischer Naturparke“ wahrgenommen. Das gleichrangige Zusammenwirken von Naturschutz, Erhaltung der
Artenvielfalt, Bildungsaufgabe, Freizeit- und Erholungserlebnis, Landwirtschaft sowie dem regionalen Handwerk und
Gewerbe wird durch ein Übereinkommen zwischen dem Land Burgenland, dem Tourismusressort, dem Naturschutzreferat
und dem Regionalmanagement bestmöglich gewährleistet. Diese 2009 ins Leben gerufene Kooperation wurde
nunmehr bis 31. Dezember 2015 verlängert, die entsprechende Vereinbarung von Landeshauptmann Hans Niessl,
Tourismuslandesrätin Mag.a Michaela Resetar, Naturschutzlandesrat Andreas Liegenfeld, Mag. Harald Horvath,
Geschäftsführer RMB GmbH, Paul Mayerhofer, Abteilung 5 - Hauptreferatsleiter Tourismus, und Christian
Pinzker, Vertreter der burgenländischen Naturparke, unterzeichnet.
„Das Landesentwicklungsprogramm mit dem Leitbild ‚Mit der Natur zu neuen Erfolgen‘ steht für die Fortsetzung
des erfolgreichen und den Ausbau des ökologisch-ökonomischen Weges. Ökologie und Ökonomie sind
keine Gegensätze. Ein nachhaltiger, intakter Lebens- und Wirtschaftsraum, der auf die Vielfalt der Natur bedacht
nimmt – Schützen durch Nützen – ist der Zukunftsweg, denn eine nachhaltige und dynamische Entwicklung
wird es nur dann geben, wenn diese im Einklang mit der Natur geschieht. Das Burgenland hat eine Vorbildrolle inne,
wenn es darum geht, Ökologie und Ökonomie harmonisch zu verbinden. Das Burgenland ist aber auch europaweit
ein Vorreiter bei der erneuerbaren Energie. Kluges Wachstum, wie es nunmehr mit der Dachmarke Burgenland skizziert
wird, ist nur im Einklang mit den natürlichen Ressourcen möglich. ‚Schützen durch Nützen‘ ist
eine der Aufgaben der Naturparke. Diese Kooperation ist dabei ein wesentlicher und zukunftsorientierter Schritt
in Richtung Nachhaltigkeit und erfolgreiche Weiterentwicklung“, so Landeshauptmann Hans Niessl.
Die sechs burgenländischen Naturparke sind der Welterbenaturpark Neusiedler See-Leithagebirge, der Naturpark
Rosalia-Kogelberg, der Naturpark Landseer Berge, der Naturpark Geschriebenstein-Irottkö, der Naturpark Weinidylle
und der Dreiländer Naturpark Raab-Örseg-Goricko. Die Gesamtfläche der Naturparke umfasst rund 54.000
ha, das sind rund 13,5 Prozent der Landesfläche. 42 Gemeinden haben Flächenanteile an den Naturparken.
Die burgenländischen Naturparke sind Jahrhunderte alte Kulturlandschaften, die dem Schutz der Natur, der Erholung,
der Bildung und in zunehmendem Maße der ländlichen Entwicklung dienen. Sie sind Modellregionen für
die Erhaltung der Naturlandschaft und sie sind die Basis für eine nachhaltige, wirtschaftliche und durch den
Bildungsauftrag vor allem identitätsstiftende Entwicklung im Burgenland.
Dazu Tourismuslandesrätin Mag.a Michaela Resetar: „Die Naturparke des Burgenlandes, der Tourismus und die
Freizeitwirtschaft, gehen gemeinsam in die Zukunft. Eine intakte Natur- und Kulturlandschaft ist ein unschätzbares
Kapital für die Tourismus- und Freizeitwirtschaft. Der Begriff ‚Naturpark‘ bürgt dabei für Qualität.
Insgesamt rund 300 Naturparkerlebnisse werden Gästen und Einheimischen jährlich angeboten. Die steigende
Bedeutung des Naturparkerlebnisses für den Nächtigungstourismus zeigt sich auch darin, dass im Jahr 2013
insgesamt knapp 400.000 Nächtigungen in den Naturparkgemeinden gezählt wurden. 84% der Besucher in den
burgenländischen Naturparken sind Ausflugsgäste. Unser Ziel muss es sein, mit diesem Tourismussegment
die Aufenthaltsdauer der Gäste zu erhöhen.“
Ziele der Vereinbarung sind, der effiziente Einsatz der Ressourcen in den Naturparken, eine Koordination und Kooperation
bei den Bildungs- und Erholungsangeboten, die Schaffung eines Bewusstseins, dass die Vielfalt der Natur und Kulturlandschaft
einen Kern unserer Identität bildet, die Erhaltung und Sicherung der Vielfalt von Tier- und Pflanzenwelt,
und eine Stärkung der regionalen Wertschöpfung in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft im Einklang mit
der Natur bis hin zur Sicherung von Beschäftigung. Aus Mittel des Tourismus und Naturschutz des Landes werden
jährlich je 50.000 Euro für die ARGE Burgenländischer Naturparke zur Verfügung gestellt. Die
Naturparke tragen dazu pro Jahr je 4.167 Euro bei.
„Der Naturschutz hat im Burgenland einen hohen Stellenwert, der zunehmend als Chance für die ländliche
Entwicklung gesehen wird. Der Mensch prägt die Kultur- und Naturlandschaft. Ziel ist es, den Natur- und Landschaftsraum
durch nachhaltige Nutzung in seiner Vielfalt und Schönheit zu sichern und die durch Jahrhunderte geprägte
Kulturlandschaft sowie die Biodiversität zu erhalten. Durch die Zusammenarbeit von Naturschutz, bäuerlicher
Landwirtschaft und Tourismus gehen über die Naturparke Impulse für eine regionale Entwicklung aus. Regionale
Produkte aus bäuerlicher Landwirtschaft sind gefragt und werden mit Qualität und Bodenständigkeit
assoziiert. Deshalb müssen wir diesen kooperativen Weg auch in Zukunft fortsetzen, transparente Betriebe einbinden
und regionale Produkte forcieren“, betonte Naturschutzlandesrat Andreas Liegenfeld abschließend.
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