Österreichische Gefahrgut-Konferenz 2014: Deutlicher Rückgang der Unfallzahlen –
hohe Sicherheitsstandards und Mitarbeiterschulung als Erfolgsfaktor
Wien (pwk) - Bei Verkehrsunfällen gibt es in Österreich generell eine erfreuliche Tendenz: Gegenüber
1972, dem bisher schwärzesten Jahr in der Unfallstatistik (2948 Tote), konnten die Unfallzahlen im Verkehr
beachtlich gesenkt werden. 2013 gab es 455 Todesopfer und damit um 76 oder 14,3% weniger als 2012. Das ist das
niedrigste Ergebnis seit Beginn der Unfallstatistik im Jahr 1961.
Besonders erfreulich ist die Entwicklung im Bereich der Gefahrguttransporte, seit in Österreich das Europäische
Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße,
kurz: ADR, gilt (1973). 2013 gab es auf österreichischen Straßen 20 Gefahrgut-Unfälle und 11 Zwischenfälle.
Im Verhältnis zu den insgesamt 38.502 Verkehrsunfällen machen die 20 Gefahrgut-Unfälle nur 0,05%
aller Unfälle aus.
„Das ist ein Erfolg für die Verkehrssicherheit, denn diese Zahlen belegen, dass in Österreich Sicherheit
zur Chefsache geworden ist und dass die Verkehrsbranche ihre gesetzlichen Verpflichtungen sehr ernst nimmt“, betonte
Erik Wolf, Geschäftsführer der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich,
im Rahmen der Österreichischen Gefahrgut-Konferenz 2014 in Schwechat bei Wien.
Hohe Standards und Schulungen gewährleisten niedrige Umfallzahlen
Wolf: „Maßgeblich für diese Entwicklung ist, dass die heimischen Betriebe die ständig steigenden
Sicherheitsstandards bei Gefahrguttransporten umsetzen und kontinuierlich ihre Mitarbeiter in diese Richtung schulen“.
Um diese Tendenz zu stärken, unterstützt die WKÖ auch die Initiative der Gründung ARGE Gefahrgutkonferenz.
Auf der Gefahrgut-Webseite auf wko.at gibt es für die Mitglieder in 110 Dokumenten umfassende Infos rund ums
Thema Transport gefährlicher Güter, etwa zu Gewerblichen Gefahrgutberatern, zur Ausbildung zum Gefahrgutlenker
oder zum Gefahrgutbeauftragten. „Durch aktuelle und praxisrelevant aufbereitete Daten erhöhen wir die Wettbewerbsfähigkeit
unserer Mitglieder“, unterstreicht Wolf die Bedeutung der Interessensvertretung in diesem Themenbereich.
Weiterentwicklung der Sicherheitsstandards
Entlang der Transportkette von Erzeugern über Verlader bis zu den Transporteuren brauche es ein gemeinsames
Einvernehmen und Verständnis, so Wolf. Viele Sicherheitsstandards werden zunächst im Gefahrgut entwickelt
und eingerichtet und später auf den gesamten Nutzfahrzeugverkehr ausgedehnt. So gibt es bereits Vorhaben,
Gefahrgutdaten per Telematik zu übermitteln, um bei Gefahrgutunfällen die richtigen Maßnahmen setzen
zu können. Online zur Verfügung stehende Daten ermöglichen rasch eine Stoffidentifikation und erhöhen
damit – länderübergreifend - die Effizienz von Einsatzmaßnahmen der Arbeit der Einsatzkräfte.
„Für die Wirtschaft hat aber nicht nur der Nutzen solcher Datenbanken, sondern auch der Datenschutz und
die Benutzerfreundlichkeit Priorität. Der Unternehmer sollte nur die notwendigsten Daten elektronisch übermitteln
müssen und stets Eigentümer der Gefahrgutdaten bleiben, die ausschließlich den Kontrollbehörden
und Einsatzkräften zur Verfügung gestellt werden sollen“, fordert Wolf.
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