Mit erwünschter Symbolkraft präsentierten die Seilbahnbranche und die Kärnten
Werbung erstmals ihre - gemeinsame - Strategie für den bevorstehenden Winter.
Klagenfurt (wkk) - Mit Investitionen von insgesamt 13 Millionen Euro in Komfort, Sicherheit und in den Winterspaßfaktor
haben Kärntens Schigebiete ihre Hausaufgaben für die kommende Wintersaison gemacht. Diesmal standen nicht
neue Lift- oder Seilbahnanlagen im Vordergrund, sondern Verbesserungen bei der Pistenbeschneiung, Präparierung
und im Jugendangebot. Wolfgang Löscher, Obmann der Fachgruppe der Kärntner Seilbahnen mit 76 Mitgliedsbetrieben,
die 58 Seilbahnen und mehr als 200 Schlepplifte betreiben und im Winter mehr als 1000 Mitarbeiter beschäftigen,
betonte, die Unternehmen seien diesmal aktiv in die Erstellung des Winterbudgets der Kärnten Werbung eingebunden
gewesen: "Die Zukunft liegt in der Bündelung der Kräfte."
Und die sind im Tourismus nach wie vor groß: Wie Tourismuslandesrat Christian Benger bekanntgab, sei das
Tourismusbudget mit 30 Millionen Euro im Zuge der harten Sparmaßnahmen der Landesregierung nicht gekürzt
worden: "Man kann nicht bei dem Euro sparen, der Euros bringt!" Die Bewerbung des Landes bringe Gäste,
die Gäste schaffen Arbeitsplätze, so Bengers ebenso einfache wie richtige Gleichung. In der Tourismusorganisation
in Kärnten setzt Benger nach wie vor auf die Unternehmer, das Tourismusgesetz habe die politisch verordnete
Evaluierung überstanden: "Die Prüfung auf Herz und Nieren ist positiv beendet, das TourG ist in
der Praxis tauglich, den Erfolg sicherzustellen!"
Den muss nun Christian Kresse, Chef der Kärnten Werbung, einfahren. Kein leichtes Unterfangen im Vergleich
mit dem Ankunftsrekord im vergangenen Winter, weiß Kresse: "Wir hatten mit einer Steigerung der Ankünfte
um 3,5 Prozent einen absoluten Spitzenwert. Es kommen immer mehr Gäste, aber sie bleiben immer kürzer."
Für die kommende Saison sieht Kresse die Rahmenbedingungen -nicht zuletzt aufgrund der massiven Investitionen
der Seilbahnbranche - positiv, hofft aber auf einen frühen Schneefall: "Damit die Winterstimmung passt."
Dabei will sich die Kärnten Werbung nicht mehr auf den oft unrichtigen österreichweiten Wetterbericht
verlassen, sondern setzt auf eigene Informationen: In Kooperation mit dem Zentralamt für Meteorologie und
Geodynamik (ZAMG) Klagenfurt wird die Kärnten Werbung ab Dezember präzise Prognosen über sieben
Wetterzonen in Kärnten unter Einbindung von Webcams und Betrieben erstellen und über eine neue "App"
veröffentlichen.
Damit steht einer guten Wintersaison nichts mehr im Wege: Wie Löscher verkündete, werde es auch dieses
Jahr wieder die Gratis-Schulschikursaktion mit einem Beitrag des Landes Kärnten von 300.000 Euro geben, den
Rest tragen die Seilbahnbetreiber. Für jene Kinder und Jugendlichen, die keinen Schulschikurs machen, steht
die "Erlebniswoche im Schnee" zur Verfügung. Löscher: "Wir tun alles, um die Jugend zum
Schifahren zu bewegen, denn das sind unsere Kunden von morgen." Den neuen Stil der Kooperation lobt auch Reinhard
Zechner von den Kärntner Seilbahnen: "Wir müssen alle zusammenarbeiten, wenn wir in diesem Wettbewerbsumfeld
kärntenweit bestehen wollen."
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