Kooperation für weltgrößte Sonnenkollektoren im Rinnenformat – INiTS sichert
Technologie-Rechte für österreichisches Startup Solabolic
Wien (pr&d) - Kostengünstige Parabolrinnen-Sonnenkollektoren mit bisher unerreichter Dimension
werden jetzt in Ägypten weiterentwickelt - auf Basis einer in Österreich patentierten Technologie. Das
sieht ein aktueller Kooperationsvertrag zwischen dem ägyptischen Ministerium für Höhere Bildung,
der TU Wien und dem österreichischen Startup Solabolic vor. Kernstück ist dabei eine von Solabolic entwickelte
Technologie, die höchste Effizienz bei geringem Materialaufwand und einfacher Herstellung verleiht. So werden
größere Kollektoren als bisher mit signifikanter Kostenersparnis möglich. Gleichzeitig werden auch
die Energiekosten für Hersteller und Endverbraucher gesenkt. Dass trotz der Weiterentwicklung in Ägypten
Solabolic alle Rechte am technologischen Fortschritt behält, ist dem universitären Gründerservice
INiTS zu verdanken, das den gesamten Verhandlungsprozess konstruktiv begleitete.
Das österreichische Startup Solabolic gab heute die Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding mit dem
ägyptischen Ministerium für Höhere Bildung und der TU Wien bekannt. Gegenstand der Kooperation ist
die Weiterentwicklung sogenannter Parabolrinnen-Kollektoren. Diese konzentrieren Sonnenlicht durch Reflexion entlang
einer konkav geformten Rinne auf eine Brennlinie, womit Wärme oder Strom erzeugt wird. Bisherige Bauweisen
ermöglichten eine maximale Breite von ca. 7,5 Metern und beschränkten damit die Kosteneffizienz. Eine
von Solabolic patentierte Bauweise beseitigt nun diese Limitierung und ermöglicht eine Verdoppelung der Breite
bei gleichzeitiger Einsparung von Material- und Herstellungskosten sowie einer Senkung der Energiekosten.
Hängebrücke zur Sonne
Der Clou dieses technologischen Vorsprungs von Solabolic ist, dass sein Prinzip schon über 100 Jahre alt ist.
Dazu DI Ahmed Adel, Erfinder und Geschäftsführer von Solabolic: "Wir nutzen Prinzipien der Hängebrücken.
Deren Statik beruht auf speziellen Spannungsverhältnissen von Tragseilen statt starren Bauelementen. Gleichzeitig
kann die Spannung auf flexible Reflexionselemente übertragen werden, die so eine optimal parabolische Form
annehmen. Statt teurer und schwerer vorgeformter Glaselemente zur Reflexion der Sonne können nun flexible
Elemente aus Alu-Blech eingesetzt werden."
Tatsächlich konnte Solabolic bereits im vergangenen Jahr seine Technologie patentieren lassen und sich somit
einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil sichern. Diesen zu wahren war in den aktuellen Verhandlungen ein wichtiges
Ziel vom universitären Gründerservice INiTS. Dazu Dr. Irene Fialka, Geschäftsführerin von INiTS:
"Die Rechte von Solabolic an Weiterentwicklungen seiner patentgeschützten Technologie zu wahren und gleichzeitig
den Partnern volle Aktionsfreiheit zu geben, war uns in den Verhandlungen ein wichtiges Anliegen. Wir freuen uns,
dass alle Partner zufrieden sind."
Eine Einschätzung, die Prof. Ahmed Shahin, österreichischer Vertreter des ägyptischen Ministeriums
für Höhere Bildung, bestätigt: "Das Know-how ägyptischer Universitäten gemeinsam
mit der Verfügbarkeit geeigneter Standorte für Pilotanlagen werden einen signifikanten Beitrag leisten,
um die von Solabolic entwickelte Technologie weiter zu optimieren. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit."
Diese Zusammenarbeit wird dabei in den nächsten ein bis zwei Jahren in drei Stufen erfolgen. Einer Phase der
technischen Spezifikation und der Definierung von Testparametern folgt die Installation einer Pilotanlage an einem
geeigneten Standort in Ägypten, die dann in einer dritten Phase getestet wird. Die Herstellung und Installation
der Kollektoren wird dabei gemeinsam mit einem ägyptischen Universitäts-Institut erfolgen.
Sonnige Marktaussichten
Tatsächlich kommt die Kooperation zum richtigen Zeitpunkt, wie die aktuelle Entwicklung des Markts für
konzentrierte Solarenergie bestätigt. Wegen der zunehmend sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels erfährt
die konzentrierte Solarenergie in den letzten Jahren einen neuen Aufschwung. Parabolrinnen-Kollektoren, die den
Markt der konzentrierten Solarenergie dominieren, sind dabei besonders positiv von diesem Aufschwung betroffen.
Doch die geschilderten technischen Limitierungen auf 7,5 Meter Breite und die hohen Herstellungskosten standen
bisher einer Bedienung dieses Bedarfs entgegen. Die Ursachen dieser Einschränkung erläutert DI Adel:
"Werden die Spiegelelemente zu groß, können sie bei herkömmlicher Bauweise dem Wind zu wenig
Stabilität entgegensetzen. Das Ergebnis ist, dass das Sonnenlicht nicht mehr optimal gebündelt wird."
Zwar kann dies durch viel Materialaufwand gemindert werden, doch treibt das die Kosten enorm in die Höhe.
Die Technologie von Solabolic schafft mit Seilspannungen die notwendige Stabilität auch für größere
Kollektoren und reduziert dank neuartiger Kraftverteilung den Materialaufwand und Herstellungskosten. Berechnungen
der TU Wien bestätigen, dass so Kollektoren mit einer Breite von 10 Metern möglich sind - bei einer Materialeinsparung
von bis zu 30 Prozent.
Über INiTS (Stand November 2014)
INiTS hat sich seit dem Jahr 2002 als Business-Inkubator das Ziel gesetzt, die Erfolgswahrscheinlichkeit von
innovativen, wachstumsstarken Startups im Raum Wien zu erhöhen. In einem intensiven Betreuungs-Programm stellt
INiTS den JungunternehmerInnen/Startups Beratung, Finanzierung, Hands-on Unterstützung, Kontakt und Zugang
zu Know-how sowie Büroräumlichkeiten zur Verfügung, um deren Fortschritt zu beschleunigen. Das Programm
richtet sich an AkademikerInnen, die ihre innovativen Ideen in die Tat umsetzen wollen. INiTS ist das Wiener Zentrum
des AplusB-Programms des BMVIT und ein Unternehmen der ZIT, der Technologieagentur der Stadt Wien, der Universität
Wien und der Technischen Universität Wien. INiTS wurde im Jahr 2014 von der Forschungsinitiative UBI Index
in die Liste der Global Top 25 Inkubatoren aufgenommen.
Über Solabolic (Stand November 2014)
Solabolic ist ein sich in Gründung befindendes Startup, das sich im Besitz des Einzelunternehmens DI Ahmed
Adel befindet. Seit dem Jahr 2013 hat sich Solabolic auf den Technologiebereich konzentrierter Solarenergie spezialisiert
und entwickelt eine neue Generation von Parabolrinnen-Kollektoren auf Basis einer eigenen patentierten Technologie.
2013 wurde Solabolic in den Business-Inkubator INiTS aufgenommen. Weitere Kooperationen bestehen mit der Technischen
Universität Wien sowie mit dem ägyptischen Ministerium für Höhere Bildung.
|