…soll mehr Objektivität und Fairness in der Geschichtsbeurteilung bringen
Linz (lk) - Als wichtiges Zukunftsprojekt bezeichnet Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer die Erarbeitung
eines gemeinsamen österreichisch-tschechischen Geschichtsbuches. "Unsere Vergangenheit ist nicht unbelastet,
etwa durch die Benes-Dekrete, auf deren Grundlage die Sudetendeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihrer Heimat
vertrieben wurden. Das betrifft natürlich auch jene Generationen, die bereits in der neuen Heimat aufgewachsen
sind. Auch die Kinder und Enkel der Vertriebenen haben das Bedürfnis nach Klärung und vor allen Dingen
nach Wahrheit.
Für Wahrheiten, die in Osteuropa 40 Jahre lang nicht gesagt werden konnten, für Wahrheiten, die für
viele Menschen im Osten erst nach dem Fall des Eisernen Vorhangs schmerzhaft ans Tageslicht gekommen sind.
Gemeinsames Erinnern bringt Respekt, Partnerschaft und Achtung. Wahrheit, Erinnerung, nicht vergessen zu werden,
das wünschen sich die Opfer, in welchem Land auch immer. Genau das wünschen sich aber auch die deutschsprachigen
Heimatvertriebenen.
Ein gemeinsames Geschichtsbuch soll die Zielsetzungen einer genauen Geschichtsforschung mit jenen einer Geschichte,
die sich als Gerechtigkeits- und Friedenswissenschaft begreift, verbinden. Damit kann ein gemeinsames Geschichtsbuch
ein großer Beitrag dazu werden, die letzten Reste des Eisernen Vorhangs in den Köpfen und Herzen zu
überwinden", so Pühringer.
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