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Mittterlehner in der ORF-"Pressestunde"
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erstellt am
17. 11. 14
10.00 MEZ
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Mitterlehner:
Müssen Bürger ins Zentrum stellen
Wien (övp-pd) - In der ORF "Pressestunde" am 16.11. forderte ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner
den Koalitionspartner auf, sich an die Vereinbarung zu halten und zuerst intern in Ruhe zu verhandeln, bevor man
– gemeinsam – konkrete Ergebnisse präsentiert. Die Steuerreform zu opfern, indem aus einzelnen Positionen
ein öffentliches Medienspektakel gemacht wird, ist dem Reformklima abträglich. Vielmehr gilt es, konsequent
dafür zu arbeiten, dass die Bürger entlastet und wichtige Impulse für die Konjunktur gesetzt werden.
Reinhold Mitterlehner machte deutlich, worum es ihm bei den Verhandlungen zur dringend notwendigen Steuerreform
geht. Bis Ende November arbeitet die Expertengruppe noch an Vorschlägen und Ansätzen, danach starten
die politischen Gespräche über die konkrete Umsetzung. Mitte März kommenden Jahres soll dann präsentiert
werden, wie die vereinbarten fünf Milliarden Euro gegenfinanziert werden können. Die Regierung hat im
Vorfeld der Verhandlungen Stillschweigen vereinbart, damit nicht vorab hitzige Debatten über einzelne Punkte
in den Medien entstehen. Medienöffentliches Verhandeln schafft nur einzementierte Positionen, ist Mitterlehner
überzeugt. Dass die SPÖ jetzt vor ihrem Parteitag mit Einzelvorschlägen an die Öffentlichkeit
geht, um sogleich Gegenreaktionen zu erzeugen, schadet deshalb nur dem Erfolg der Reform, stellte der Vizekanzler
klar. Die ÖVP wird diesen Fehler nicht begehen und deshalb keine Details zur Reform vorab preisgeben.
Gebühren auf Länderebene senken
Der SPÖ-Forderung nach Negativsteuern für jene Menschen, die bereits von der Einkommenssteuer befreit
sind, kann Mitterlehner wenig abgewinnen. Solche Negativsteuern würden nur den derzeitigen Zustand der Menschen
einzementieren. Stattdessen müssen Anreize zu höheren Verdiensten geschaffen werden – etwa indem man
über Bandbreiten bei Geringfügigkeitsgrenzen nachdenkt. Der ÖVP-Chef ist überzeugt: im Endeffekt
geht es darum, eine Reform zu machen, die die Bürger entlastet und die Wirtschaft belebt. Den Bürger
in den Mittelpunkt zu stellen und dafür zu sorgen, dass mehr Netto vom Brutto übrig bleibt, bedeutet
aber auch, die Gebührenbelastung zu reduzieren. Am Beispiel der rot-grün geführten Bundeshauptstadt
Wien wird deutlich, mit welch enormen Gebührensteigerungen die Bürger hier konfrontiert werden. Mitterlehner
schlägt deshalb vor, dass ergänzend zur Steuerreform die Bundesländer Gebühren senken. Das
könnte den Österreichern jährlich 100 Euro bringen, ist der ÖVP-Chef überzeugt. Von einer
Gegenfinanzierung auf Pump mit neuen Schulden hält der Wirtschaftsminister nichts – zumal die EU auch Strafzahlungen
vorsieht. Die derzeitige Situation in Europa zeigt vielmehr, dass gerade jene Länder, die sich an die Regeln
halten, am besten aussteigen.
Haben Ausgabenproblem
Die wirtschaftliche Lage in Europa ist nach wie vor getrübt, die Konjunktur erholt sich auch in Österreich
langsamer als erwartet. Die Regierung hat beispielsweise mit der Breitbandmilliarde und dem geförderten Wohnbau
Investitionen gesetzt, um die Konjunktur anzukurbeln. Das größte Problem hat Österreich aber bei
seinen Staats-Ausgaben, ist der Vizekanzler überzeugt. Hier muss man ansetzen, muss umstrukturieren und effizienter
werden. Kostentreiber einzusparen beginnt zunächst in der Verwaltung, stellt Mitterlehner klar. Es braucht
aber auch den Mut, weniger populäre Maßnahmen anzusprechen. Etwa einen Automatismus beim Pensionsalter,
damit nicht stets neu über jede kleine Anhebung diskutiert und verhandelt werden muss. Das ist im Sinne aller
Betroffenen, ist der ÖVP-Chef überzeugt. Auch im Bereich der Krankenhäuser ist das Problem der steigenden
Kosten evident, ebenso wie Probleme der heimischen Universitäten mit dem ungünstigen Verhältnis
von Professoren zu Studierenden.
Asyl: Verantwortung übernehmen
Reinhold Mitterlehner stellt klar, dass die Problematik im Asylbereich auf Länderebene gelöst werden
muss. Der Zugang, dort Verantwortung einzufordern, ist richtig, bestärkt der ÖVP-Chef die Bemühungen
von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, eine gerechte Aufteilung in den Ländern zu erzielen.
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Darabos: Kurzsichtige Klientelpolitik Mitterlehners bei Negativsteuer
Entlastung kleinerer Einkommen stärkt Kaufkraft und kurbelt Wirtschaft an - Mittlerlehners
Vorschlag nach Gebührensenkung geht am Thema vorbei
Wien (sk) - Als "sehr kurzsichtige Klientelpolitik" wertet SPÖ-Bundesgeschäftsführer
Norbert Darabos die hartnäckige Ablehnung einer Negativsteuer durch ÖVP-Chef Mitterlehner. Der Vizekanzler
hatte in der ORF-"Pressestunde" im Zusammenhang mit der Steuerreform zum wiederholten Male erklärt,
dass man keine Motivation schaffe, sich mehr zu engagieren, wenn man diejenigen fördere, die nicht so viel
verdienen. Besserverdienende hingegen würden bei Entlastung mehr leisten. "Die Leistungsträger sind
für die SPÖ all jene, die fleißig arbeiten - nicht bloß die Gutverdiener." Die SPÖ
wolle daher mit einer Steuerreform vor allem die kleinen und mittleren Einkommen entlasten. Das sei eine Frage
der Gerechtigkeit, ebenso wie die Vermögenssteuer.In dem Zusammenhang fordert Darabos den ÖVP-Obmann
auf, seine Pläne zur Gegenfinanzierung auf den Tisch zu legen bzw. endlich zu konkretisieren, wo er eigentlich
sparen will.
"Ein solcher Ansatz, wie ihn der ÖVP-Chef transportiert, ist aber nicht nur eine Missachtung all jener,
die viel leisten, aber nicht viel Einkommen haben. Er ist auch wirtschaftspolitisch nicht sinnvoll, da gerade die
kleinen und mittleren Einkommen durch Kaufkraftstärkung die Wirtschaft ankurbeln", erklärte Darabos.
In dieser wichtigen Sache aber dann auf die Gebührenfrage umzuschwenken, die Ländersache ist und eben
nicht unmittelbar Teil der Steuerreform sein kann, hält der Bundesgeschäftsführer für ein "leicht
durchschaubares Ablenkungsmanöver". Darabos: "Menschen, die weniger als 1.000 Euro verdienen, haben
durch ein Wien-Bashing auch nicht mehr Geld im Börsel. Wir wollen die ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen
deutlich entlasten. Das gelingt uns nur im Zuge einer Steuerreform. Die Vorschläge Mitterlehners greifen hier
zu kurz und gehen am Thema." vorbei."
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Kickl: Mitterlehners Pensionsautomatik ist gefährliche Drohung!
Wien (fpd) - FPÖ-Generalsekretär NAbg. Herbert Kickl bewertet Reinhold Mitterlehners Aussagen in der
ORF-"Pressestunde", eine Pensionsautomatik einführen zu wollen, um mittels höherem Pensionsantrittsalter
bei den Ausgaben zu sparen, als gefährliche Drohung. "Österreichs Arbeitslosenrate ist erschreckend
hoch und würde durch Mitterlehners Vorschlag weiter ansteigen. Dass nun die Arbeitnehmer dafür bestraft
werden sollen, weil Rot-Schwarz nicht sparen kann, ist ein blanker Hohn. Ausgabenseitig gäbe es zahlreiche
Möglichkeiten an Einsparungen. Österreich und die EU leisten sich einen intransparenten Förderdschungel,
dessen Rodung Milliarden an Einsparungen bringen würden. Die sinnlosen Doppel- und Dreifachförderungen
versteht ohnehin kein Steuerzahler mehr!" Damit wäre auch eine Steuerreform finanzierbar, zu der Mitterlehner
heute wenig zu sagen gehabt habe.
"Österreich spart am falschen Platz. Eine Kritik, die Mitterlehner heute im Zuge der ORF-Pressestunde
zurecht zu hören bekommen hat", sagt der freiheitliche Generalsekretär anlässlich der Diskussion
rund um den vom Rechnungshof aufgedeckten Personalmangel der Finanz im Bereich der Kontrollen der Schwarzarbeit:
"Vor allem ausländische Unternehmer stellen Mitarbeiter schwarz ein, drücken die Preise nach unten
und schaden so der heimischen Wirtschaft. Hier ist es erforderlich, dass die Finanz mehr Kontrollen durchführt
und dafür auch ausreichend Personal zur Verfügung hat. Da können hohe Summen lukriert werden, Herr
Mitterlehner!"
Kickl begrüßt lediglich Mitterlehners Vorstoß, dass die Länder die Gebührenschraube
zurückdrehen sollen und betont, dass die Freiheitlichen - sollten sie in Wien zur stärksten Partei gewählt
werden - das auch umsetzen würden: "Wenn uns die Wähler das Vertrauen schenken, wird Bürgermeister
HC Strache die Gebühren deutlich senken!"
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Kogler: Alter Gebührenschmäh a la ÖVP "unseriöser Unfug"
Positiv sieht Grünen-Vize Pläne zu europäischen Mindeststeuersätzen
für Unternehmensgewinne
Wien (grüne) - "Gut, wenn Vizekanzler Mitterlehner voranbringen will, dass es in Europa Mindeststeuersätze
für Unternehmensgewinne geben soll", reagiert der stellvertretende Klubobmann und Finanzsprecher der
Grünen, Werner Kogler, positiv auf entsprechende Ankündigungen des ÖVP-Chefs in der ORF-"Pressestunde".
"Bis jetzt war es nämlich genau die ÖVP, die die Steuerbetrugsbekämpfung auf internationaler
Ebene blockiert hat", erinnert der Grüne. "Pikanterweise blockiert Österreich bis heute ausgerechnet
mit Luxemburg die entsprechende Verschärfung der Zinsenrichtlinie. Wenn jetzt ein Umdenken stattfindet, ist
es zu begrüßen", betont Kogler.
Die Aufforderung Mitterlehners an die Bundesländer, die Gebühren zu senken, verärgert Kogler hingegen
sehr: "Das ist ein unseriöser Unfug, weil sich die Gebühren an den hoffentlich effizienten Dienstleistungen
der Gebietskörperschaften zu orientieren haben. Ich finde es geradezu peinlich, dass Mitterlehner diesen "alten
schwarzen Schmäh" auf ein Taferl malt."
Was die Entscheidungs- und Wirtschaftskompetenz der rotschwarzen Regierung betrifft, macht sich der Grüne
Finanzsprecher zunehmend mehr Sorgen. "Bereits für die Regierungsklausur im September wurde das endgültige
ÖIAG-Konzept angekündigt, nur um dann auf Dezember vertagt zu werden. Nun will man sich offensichtlich
locker bis nächstes Jahr Zeit nehmen. Jeder Tag, an dem das Duo Wolf/Kemler länger vor sich hinfuhrwerkt,
vergrößert den Schaden für die österreichischen Unternehmen", warnt Kogler.
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Nachbaur: Vizekanzler Mitterlehner gibt sich bei Reformen zugeknöpft
Regierungsparteien schieben dringende Reformen auf die lange Bank
Wien (str) - "Viele offene Fragen aber keine Antworten", so fasste Team Stronach Klubobfrau Kathrin
Nachbaur die Aussagen von Vizekanzler Reinhold Mitterlehner in der "Pressestunde" zusammen. "Ob
bei Studiengebühren, Arbeitslosigkeit, Steuerreform oder Bürokratieabbau, sprach Mitterlehner nur die
Probleme an, statt Antworten zu geben und Lösungen zu präsentierten", zeigte sich Nachbaur von ÖVP-Chef
und Vizekanzler Mitterlehner enttäuscht.
Besonders fahrlässig gegenüber der österreichischen Arbeitsplätze und der österreichischen
Wirtschaft agiere der Herr Vizekanzler mit seinen Ausführungen den Arbeitsmarkt auch für Asylwerber öffnen
zu wollen und eine Pensionsautomatik einführen zu wollen, um mittels höherem Pensionsantrittsalter bei
den Ausgaben zu sparen, kritisierte die Team Stronach Klubchefin. Nachbaur: "Am Arbeitsmarkt herrscht jetzt
schon Alarmstufe Rot. Rund 28 Prozent der Österreicher haben Angst, sie oder ein Familienmitglied könnten
im kommenden Jahr den Job verlieren. Und der ÖVP und SPÖ fällt nichts Besseres ein, als den Arbeitsmarkt
für Asylwerber öffnen zu wollen. Das kann ja wohl nur ein schlechter Scherz sein!" Das Team Stronach
verlangt rasche arbeitsmarktpolitische Reformen und endlich Taten statt Worte, damit die Unternehmen wieder mehr
Mitarbeiter einstellen können. "Wir brauchen endlich eine unternehmerfreundliche Politik mit weniger
Bürokratie und Verwaltung, damit die bestehenden Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden.
Denn nur die Wirtschaft - nicht der Staat - schafft Arbeitsplätze; das muss auch die Regierung endlich einsehen",
so Nachbaur.
"Die Einsicht Mitterlehners, dass eine Steuerreform notwendig wäre, ist schön und gut, doch wie
viel Zeit muss noch verstreichen bis endlich Lösungen auf dem Tisch liegen?", stellt Klubobfrau Nachbaur
zu den sehr verhaltenen Steuerreform-Aussagen von Vizekanzler Mitterlehner fest. "Wenn Vizekanzler und Bundeskanzler
trotz der enormen Abgabenquote und Steuerbelastung der Bevölkerung, die dringenden Reformen immer wieder auf
die lange Bank schieben, dann ignorieren sie die Bedürfnisse der Österreicher völlig", zeigte
sich Nachbaur erschüttert.
"Es braucht dringend eine Entlastung für alle. Im Rahmen einer Gesamt-Steuerreform muss es auch eine
Entlastung für die Wirtschaft geben. Wir brauchen auch eine Steuerreform im Kampf gegen den Standortverlust
unseres Landes", verlangt Team Stronach Klubobfrau Kathrin Nachbaur. "Unsere Abgabenquote mit über
45 Prozent bremst die Wirtschaft und den Konsum!", erinnert Nachbaur und verlangt, dass die Regierung endlich
Willen und Mut zu jenen großen Reformen aufbringen soll, die unser Land so dringend braucht - um unseren
Wohlstand zu erhalten und den internationalen Anschluss nicht zu verlieren! Nachbaur abschließend: "Ich
hoffe ich liege falsch in meiner Vermutung, dass Mitterlehner bei der Vermögenssteuer umfallen wird. Das wäre
die endgültige Bankrotterklärung und Einbetonierung der Nicht-Reformen!"
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