Das Jubiläumsjahr des Stiftes Klosterneuburg war Anlass, einen Blick auf dieses kulturelle
Erbe und dessen Bedeutung für die Menschen zu legen
Klosterneuburg (prplus) - Das Stift Klosterneuburg ist nicht nur kulturelles Erbes des hl. Leopold für die
Augustiner-Chorherren, sondern auch für die Stadt Klosterneuburg, das Land Niederösterreich, die österreichische
Kirche und für den österreichischen Staat. Die Erhaltung dieses Erbes ist eine wichtige Aufgabe und zugleich
Bestandteil des kulturellen Bewusstseins der Menschen in diesem Land. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden,
muss die denkmalgeschützte Bausubstanz generationsübergreifend gepflegt und erhalten werden.
Abtprimas Propst Bernhard Backovsky zeigte sich von der Notwendigkeit überzeugt, die uns anvertrauten „kulturellen
Aufgaben“ nicht nur zu erfüllen, sondern auch jeder Generation in zeitgemäßer Art und Weise zu
übermitteln. „Die Jubiläumsausstellung Hic et nunc war z.B. einer dieser neuen Wege, die wir mit dem
Land NÖ gemeinsam realisieren konnten“, so Propst Bernhard Backovsky. „Dafür danke ich Landeshauptmann
Dr. Erwin Pröll besonders.“
„Es ist für uns eine selbstverständliche Verpflichtung, dieses einzigartige Kulturgut für die nächsten
Generationen zu erhalten“, betonte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll. Bereits im Jahr 1974 habe das erste Kuratorium
im Zusammenhang mit der Sanierung des Stiftes stattgefunden, so Pröll: „In diesen 40 Jahren wurden insgesamt
32 Millionen Euro investiert, davon hat das Land Niederösterreich 8,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.“
Der Landeshauptmann: „Wir haben als jetzige Generation die Verantwortung, dieses wertvolle Kulturgut so zu bewahren,
dass wir es gut an die nächsten Generationen weitergeben können.“Dabei verwies der Landeshauptmann auf
eine Analyse der durch die letzte Sanierungsetappe ausgelösten Wertschöpfung. So habe diese Analyse ergeben,
dass Investitionen von rund 9,6 Millionen Euro Umsätze von rund 12,5 Millionen Euro ausgelöst haben.
„Davon sind 61%im Land Niederösterreich geblieben“, so Pröll: „Rund fünf Millionen Euro sind auf
die Einkommen der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher entfallen und gehen damit direkt in
die Kaufkraft ein.“ Rund 160 Arbeitsplätze seien durch die Investitionen gesichert und Steuereinnahmen in
der Höhe von 1,8 Millionen Euro ausgelöst worden, so weitere Ergebnisse der Studie. Der Landeshauptmann
verwies in seiner Stellungnahme auch auf die touristische Bedeutung des Stiftes, das pro Jahr rund 100.000 Besucher/innen
zähle, sowie auf den Schwerpunkt „Kunst im öffentlichen Raum“, der im Jubiläumsjahr gesetzt wurde.
Damit zeige das Stift, „dass es ein lebendiger Ort der Begegnung ist“ und gebe auch „ein klares Bekenntnis zur
Freiheit der Kunst“.
Künstlerische Installationen im öffentlichen Raum in Kooperation mit dem Land NÖ
Das Jubiläumsjahr war Anlass, die Geschichte des Stiftes in seiner religiösen und weltlichen Bedeutung
auch aus anderen Blickwinkeln zu betrachten. Zehn junge Künstlerinnen und Künstler wurden eingeladen,
durch temporäre künstlerische Interventionen an zehn zentralen Orten im Stiftsbereich Akzente zu setzen,
um traditionelle Sehgewohnheiten auf die Probe zu stellen. „Kunst war immer schon eine grenzübergreifende,
verbindende Sprache menschlicher Kommunikation und Mittel der Verkündigung. Daher hat das Stift Klosterneuburg
in den letzten neun Jahrhunderten immer wieder Aufträge an Künstler und Architekten vergeben, die mit
ihren zeitgenössischen Werken die Werte unserer Kultur sichtbar machten“, so Dr. Nicolaus Buhlmann, Kustos
des Stiftes. Die neuen Sichtweisen der jungen Künstlerinnen und Künstler eröffneten unerwartete
Perspektiven und dienten von April bis Ende November 2014 als inspirierende Brückenschläge ins „Hier
und Jetzt“. Sie gaben frische Impulse und regten zu neuen Gedanken und interessanten Gesprächen der zahlreichen
Besucher an.
Vorzeigeprojekt: Generalrenovierung
Dank einer umfassenden Durchfinanzierung und bester Planung ist die Generalrenovierung des Stiftes im Rekordtempo
gelungen. So konnte diese bereits in vier Jahren (2010-2013) anstatt der vorgesehenen acht Jahre (2010-2018) abgeschlossen
werden. Das hierfür veranschlagte Budget von EUR 9,6 Mio., mit einer 25% Förderung des Landes Niederösterreich,
konnte dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt, aller beteiligten Baufirmenunter der Leitung
des Baumeisters des Stiftes, Ing. Niklas Göttersdorfer, exakt eingehalten werden.
„Auch wenn die Wirtschaftsbetriebe des Stiftes den überwiegenden Teil der Renovierungskosten trugen, wäre
die Generalrenovierung ohne die Unterstützung durch das Land Niederösterreich nicht in dieser Form möglich
gewesen“, so Wirtschaftsdirektor Mag. Andreas Gahleitner aus. „Jetzt gilt es allerdings weiterführende konservatorische
und sicherheitstechnische Maßnahmen im Innenbereich des Stiftes fortzuführen. So wurde u.a. bereits
eine Brandmelde- und Alarmanlage in der Stiftsbibliothek installiert.“
900 Jahre Weingut Stift Klosterneuburg und 900 Flaschen limitierter Wein „VELUM“
Auch das Weingut des Stiftes feiert sein 900 jähriges Bestehen und ist damit das älteste Weingut Österreichs.
VELUM, der einzigartige, limitierte Wein zum großen Jubiläum des ältesten Weingutes Österreichs,
ist eine meisterliche Cuvée aus St. Laurent, Cabernet Sauvignon und Merlot. Nur 900 Flaschen gibt es von
diesem Wein aus dem großen Rotweinjahrgang 2011, er reifte 30 Monate in Barrique-Fässern aus Klosterneuburger
Eiche. Der Name Velum - das lateinische Wort für Schleier – stammt von der Legende, die besagt, dass ein Schleier
der Anlass für die Gründung des Stifts Klosterneuburg war. Die edle Flasche der Top-Jubiläumscuvée
wurde in einem aufwändigen Verfahren mit Goldfarbe bedruckt. Der „VELUM“ ist in seiner edlen Verpackung in
der Stiftsvinothek erhältlich.
Mediale Präsenz über die Staatsgrenzen hinaus
Auch der ORF trug der kulturellen Bedeutung des Stiftes Rechnung und nahm das Stift einerseits in das Neujahrskonzert
2014 auf und produzierte andererseits zwei Filme über das Stift. Die Dokumentation „Wo sich Himmel und Erde
begegnen“ wurde unter der Regie von Felix Breisach gedreht und bereits im Juni 2014 erstmals ausgestrahlt. Die
DVD hierzu wird rechtzeitig zum Advent im Stiftsshop erhältlich sein. Der zweite Film, unter der Regie von
Karina Fibich, beschäftigt sich mit den Menschen im Stift und trägt den Titel „Es ist der Mensch, der
zählt“. Er wird am Sonntag, dem 16. November 2014 um 16:30 Uhr in ORF 2 zu sehen sein. Beide ORF Produktionen
sind durch den langjährigen Partner, dem „Wiener Städtischer Versicherungsverein“, mit finanziert worden.
Kulturausblick 2015
Das Stift Klosterneuburg ist seit kurzem Mitglied bei „Imperial Austria“, einer Vereinigung von elf geschichtsträchtigen
Schauplätzen in Österreich. Als ehemalige Residenz der Babenberger und zeitweise auch der Habsburger
bewahrt das Stift unter anderem den Österreichischen Erzherzogshut – die Landeskrone Österreichs – in
seiner Schatzkammer auf. Dem trägt das Stift im Sinne eines Bildungsauftrages Rechnung und entwickelte hierzu
eigens eine Babenberger- und Habsburger-Tour für Schülergruppen.
Im kommenden Jahr wird die Schönheit der Schöpfung unter dem Motto „Düfte und Farbenzauber“ anlässlich
der 10. Internationalen Orchideenausstellung in besonderer Weise wieder sichtbar gemacht.
Zudem wird das Stift Klosterneuburg ab dem Frühjahr 2015 von „HOP ON HOP OFF“ Vienna Sightseeing Bussen regelmäßig
angefahren und ist in dessen „Vienna PASS“ Programm ein fixer Bestandteil. „Vienna Pass“ ermöglicht mit einem
Ticket die wichtigsten kulturtouristischen Orte in und rund um Wien zu besichtigen. Auch dies ist eine positive
Folgewirkung des Jubiläumsjahres und seiner medialen Wirkung.
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