Erfolgreiches Pilotprojekt setzt als "Public Private Partnership" grüne Fassadenakzente
in Hernals
Wien (rk) - Ein Pilotprojekt zur Realisierung einer Fassadenbegrünung im Bezirk Hernals veranschaulicht
die besonders gelungene Zusammenarbeit zwischen Stadt und Privaten, die oft eine sehr komplexe Schnittstelle darstellt
und deshalb strukturiert angegangen werden muss.
Die Hernalser Bezirksentwicklungskommission beschloss die Förderung von drei ersten Begrünungsmaßnahmen
im Rahmen von "Public Private Partnership"-Modellen. Mit der fachlichen Expertise der Wiener Umweltschutzabteilung
- MA 22 und der Unterstützung des Bezirks und der örtlichen Gebietsbetreuung konnte an einem privaten
Haus in der Ortliebgasse eine bemerkenswerte kleine Grünoase in Form einer Grünfassade geschaffen werden,
die sich beim heutigen Fototermin schon als sehr fotogen präsentierte.
Ökologischer Nutzen und optische Bereicherung für die Stadt
"Im dichtbebauten Stadtgebiet stehen nur begrenzt Grünflächen zur Verfügung. Daher ist
es naheliegend, für die Verbesserung des Stadtklimas auch vertikale Flächen zu nutzen. Mindestens so
wichtig wie der ökologische Nutzen - etwa durch die Bindung von Staub oder die positive Beeinflussung der
Temperatur - ist das Erleben der Natur in der Stadt als Bereicherung für alle unsere Sinne", erklärt
Jürgen Preiss, fachlicher Experte aus der Wiener Umweltschutzabteilung -MA22. Bezirksvorsteherin Dr.in Ilse
Pfeffer ist überzeugt, mit solchen Projekten einen lebenswerten Stadtteil zu fördern: "Public Private
Partnership ist ein relativ junger Ansatz. Es bringt bei ausgewählten Projekten durchaus Vorteile, die Aufgaben
und Risiken aus Planung, Realisierung und Betrieb mit privaten Partnern zu teilen. Bei den Hernalser Pilotprojekten
zur Fassadenbegrünung bringen wir der Eigeninitiative von Bewohnerinnen und Bewohnern Wertschätzung entgegen
und profitieren durch mehr Grün in Hernals."
Zusammenarbeit auf allen Ebenen
Dabei werden Pflanzgruben auf öffentlichem Grund privaten Hauseigentümern zur Verfügung gestellt,
wenn diese die Pflege der Pflanzen übernehmen. Ab 2012 wurde mit der Umsetzung begonnen, die Fassadenbegrünung
in der Ortliebgasse wurde 2013 fertiggestellt und zur Pflege an EigentümerInnen übergeben. Das Team der
Gebietsbetreuung initiierte und plante das Projekt gemeinsam mit der Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22, wobei
auch die MA 28, die MA 34 und die MA 42 bei der Realisierung des Projektes Unterstützung leisteten. Neben
der Herstellung einer Pflanzengrube, wurde diese auch eingesäumt und mit Abdichtungsmaßnahmen gegen
das Mauerwerk abgesichert. Außerdem wurde der Gehsteig auf 2,50m erweitert und Rankgerüst montiert,
welches das Hochwachsen der Pflanzen ermöglicht. "Eine begrünte Stadt ist für mich wie eine
Überraschung oder ein Aufatmen in der Stadt", freut sich Amila Sirbegovic, verantwortliche Architektin
in der Gebietsbetreuung 9/17/18.
Pilotmodell Public Private Partnership (PPP)
Die Erfüllung öffentlicher Aufgaben wurde traditionell der Verwaltung zugeordnet. In modernen Gesellschaften
mit ihren vielfältigen Anforderungen ist eine strikte Trennung zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft
jedoch nicht mehr machbar. Neue Ansätze wie Public Private Partnership (PPP) zeigen, dass es bei ausgewählten
Projekten durchaus vorteilhaft ist, die Aufgaben und Risiken aus Planung, Realisierung und Betrieb gemeinsam mit
privaten PartnerInnen zu teilen. Eine Zusammenarbeit kann sich für das Projekt und die beteiligten öffentlichen
und privaten PartnerInnen gleichermaßen wertvoll erweisen.
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