Mitterlehner: Neuer Mittelstandsbericht zeigt
 wichtige Rolle von Klein- und Mittelbetrieben

 

erstellt am
14. 11. 14
10.00 MEZ

313.700 KMU sind Rückgrat der Wirtschaft und sichern 1,9 Millionen Arbeitsplätze - Bürokratischen Aufwand verringern, Fachkräftebedarf sichern und Finanzierung unterstützen
Wien (bmwfw) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat am 13.11. den neuen Mittelstandsbericht an den Nationalrat übermittelt. "Unsere Klein- und Mittelbetriebe wirtschaften innovativ und reagieren flexibel auf Herausforderungen. Deshalb sind sie auch rascher als andere aus der Krise gekommen und ist Österreich im EU-Vergleich gut aufgestellt", sagt Mitterlehner. "In konjunkturell herausfordernden Zeiten kommen die Stärken unserer Wirtschaft besonders zur Geltung: Die vielfältige Struktur, gut ausgebildete Fachkräfte, viele innovative Unternehmen und gute Rahmenbedingungen tragen zum Erfolg bei", so Mitterlehner.

Der Mittelstandsbericht zeigt, dass KMU nach wie vor das Rückgrat der Wirtschaft sind: Mehr als 313.700 Betriebe, das sind 99,6 Prozent aller Unternehmen, sind KMU. Diese beschäftigten im Erhebungsjahr 2012 knapp 1,9 Millionen Menschen und erwirtschafteten 64 Prozent der Umsatzerlöse (450 Milliarden Euro) sowie knapp 60 Prozent der Bruttowertschöpfung (108 Milliarden Euro). Seit dem besonders harten Krisenjahr 2009 konnten sie mehr als 90.000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen und ihre Bruttowertschöpfung um rund 14 Prozent steigern. "Darüber hinaus bilden Klein- und Mittelbetriebe 68.000 Lehrlinge aus und sichern damit den Fachkräfte-Nachwuchs", betont Mitterlehner.

Im Erhebungszeitraum 2008 bis 2012 ist die Zahl der KMU um 4,7 Prozent gestiegen, bei größeren Firmen lag das Wachstum bei 0,6 Prozent. Während Großbetriebe bei den Umsätzen im Erhebungszeitraum bis 2012 das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreichen konnten, haben KMU ihre Umsätze um 11,1 Prozent gesteigert. "Das zeigt die hohe Krisenresistenz und Flexibilität. Wir dürfen dabei aber nicht vergessen, dass Leitbetriebe und KMU in vielfältigen Formen vernetzt und aufeinander angewiesen sind. Diese Verbindung wollen wir auch in Zukunft stärken", betont Mitterlehner unter Verweis auf die Ziele der Standortstrategie. Der Mittelstandsbericht verdeutlicht darüber hinaus die wichtige Rolle von Ein-Personen-Unternehmen (EPU). 2012 war mehr als jedes dritte Unternehmen (115.200) ein EPU, welche 23,8 Milliarden Euro an Umsatzerlösen und 6,7 Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung erwirtschafteten.

Bürokratischen Aufwand verringern, Finanzierung unterstützen
Auch die jüngste Leistungsüberprüfung der EU-Kommission gemäß "Small Business Act" stellt dem heimischen KMU-Sektor ein gutes Zeugnis aus. Demnach weist Österreich im EU-Vergleich eines der wettbewerbsfähigsten Profile auf. Im Untersuchungsjahr übertraf Österreich den EU-Durchschnitt bei sechs Anzeigern für die Bereiche "Binnenmarkt", "Zugang zu Finanzierungsmitteln", "Kompetenzen und Innovation", "Eine zweite Chance nach Insolvenz", "Nachhaltigkeit, Umwelt und Energie" sowie "Internationalisierung". Herausforderungen sind der bürokratische Aufwand, sowie die langfristige Fachkräftesicherung. "Wir wollen unsere Stärken weiter verbessern, aber auch die Defizite aufarbeiten. Daher setzen wir eine Entbürokratisierungs-Initiative um und entwickeln die Lehrlingsausbildung weiter, um mehr Abschlüsse zu ermöglichen und neue Zielgruppen für die Lehre zu erschließen", betont Mitterlehner.

"Obwohl es keine Kreditklemme gibt, bleibt auch die Unternehmensfinanzierung eine Herausforderung. Die Kreditbedingungen haben sich in den vergangenen Jahren aufgrund der konjunkturell angespannten Lage und der veränderten Rahmenbedingungen wie Basel III tendenziell verschärft", sagt Mitterlehner. Daher bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) zinsgünstige erp-Kredite sowie Zuschüsse und Haftungen mit einem jährlichen Gesamtvolumen von rund einer Milliarde Euro an. Ein Fokus liegt dabei auf der Förderung von Gründern und Startups. Innovative Unternehmen werden zudem durch die Instrumente der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützt. Damit KMU auch ihre internationalen Chancen verstärkt nutzen können, wurde die Exportförderoffensive "go international" verlängert und aufgrund der Folgen des Russland-/Ukraine-Konflikts finanziell noch stärker dotiert.

Der Mittelstandsbericht steht auf der Homepage des Wirtschaftsministeriums zum Download bereit.

 

 

 

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