LH Pröll: Nächster großer Meilenstein für "Leuchtturmprojekt"
Wr. Neustadt/St. Pölten (nlk) - Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll startete am 13.11. per Knopfdruck
den ersten Teilchenstrahl, der in einen Behandlungsraum von "MedAustron" in Wiener Neustadt geleitet
wurde. Damit wurde "ein bedeutender Meilenstein am Weg zum ersten Patienten bei MedAustron", gesetzt,
wie im Zuge einer Pressekonferenz mit Landeshauptmann Pröll, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der EBG MedAustron
Mag, Klaus Schneeberger und dem CEO von MedAustron Dr. Bernd Mößlacher betont wurde.
In seiner Stellungnahme sprach der Landeshauptmann von einer "historischen Stunde", MedAustron sei "ein
Leuchtturmprojekt für Wissenschaft und Forschung in Niederösterreich" und heute erfolge "der
nächste große Meilenstein", mit dem MedAustron nunmehr "in der Zielgeraden" eingelangt
sei. Der heutige Tag zeige zudem, "dass wir voll auf Schiene sind", sowohl was den technischen als auch
was den wirtschaftlichen Bereich betreffe, so Pröll: "Das Investitionsvolumen beträgt 200 Millionen
Euro, und auch diesbezüglich legen wir eine Punktlandung hin."
600 Millionen Euro habe das Land Niederösterreich in den vergangenen Jahren im Zusammenhang mit Wissenschaft
und Forschung investiert, verwies der Landeshauptmann neben "MedAustron" auch auf Projekte wie den Campus
Krems, das IST Austria und das UFZ Tulln. Gerade MedAustron unterstreiche auch "die Internationalität
unserer Wissenschafts- und Forschungsarbeit", betonte er: "MedAustron hat als eines von vier Projekten
weltweit ein Alleinstellungsmerkmal." Darüber hinaus gebe das Projekt in Wiener Neustadt auch wesentliche
Impulse für den Arbeitsmarkt: "Mittlerweile arbeiten 135 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier, im Endausbau
werden es 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein."
Von einem "erfreulichen und entscheidenden Tag" sprach der Aufsichtsratsvorsitzende Schneeberger. Der
heutige Tag sei auch ein "Ergebnis hervorragender Techniker und Mitarbeiter von MedAustron", betonte
er und gab Einblick in die Komplexität des Projektes: "40 Großmagnete - einer wiegt zehn Tonnen
- waren notwendig. Diese wurden in Novosibirsk erzeugt, in das CERN geliefert, dort evaluiert und dann nach Wiener
Neustadt gebracht". Bei den technischen Einrichtungen sei "nichts von der Stange", so Schneeberger:
"Hier wurde Pionierarbeit vollbracht." MedAustron sei "eine riesige Chance für die Weiterentwicklung
der Stadt, der Region und des Wissenschaftsstandortes Niederösterreich" sowie "eine große
Hoffnung für tausende Menschen im Kampf gegen den Krebs", sagte der Vorsitzende des Aufsichtsrates.
Mit MedAustron werde das Behandlungsspektrum in der Strahlentherapie erweitert, weil dadurch die Bestrahlung "auf
den Millimeter genau einstellbar" sei, skizzierte Geschäftsführer Mößlacher die Arbeitsweise
von MedAustron. Die Anlage umfasse rund 85.000 verschiedene Einstellungen, die nun verifiziert und qualitätsgesichert
werden, gab Mößlacher Auskunft: "Es liegt noch sehr viel Arbeit vor uns." Zum Jahreswechsel
2015/2016 wolle man die ersten Patienten behandeln, 2020 soll der Vollbetrieb starten, im Endausbau sollen hier
1.200 bis 1.400 Patientinnen und Patienten jährlich behandelt werden, informierte Mößlacher.
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