Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Oktober 2014 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria
+1,6% und war damit gleich hoch wie im September (+1,6%). Als bedeutendster Preistreiber erwies sich nach wie vor
die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie". Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010)
für den Monat Oktober 2014 lag bei 110,1. Gegenüber dem Vormonat (September 2014) ging das durchschnittliche
Preisniveau um 0,1% zurück.
Ausgaben für Wohnen sowie für Restaurants und Hotels verursachten ein Drittel der Inflation
Den stärksten Einfluss (+0,28 Prozentpunkte) auf die Inflationsrate hatten im Jahresabstand die Preisanstiege
in der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" (durchschnittlich +1,5%). Hauptverantwortlich dafür
waren vor allem höhere Wohnungsmieten (insgesamt +4,6%). Die Instandhaltung von Wohnungen kostete durchschnittlich
um 1,7% mehr. Haushaltsenergie verbilligte sich hingegen durchschnittlich um 0,8% (Heizöl -7,6%, Strom -0,9%,
Gas +0,6%, feste Brennstoffe +4,0%, Fernwärme +4,8%).
Für die durchschnittliche Teuerung von 2,8% in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (Einfluss:
+0,25 Prozentpunkte) waren in erster Linie Preisanstiege bei Bewirtungsdienstleistungen ausschlaggebend (insgesamt
+2,9%).
Beherbergungsdienstleistungen verteuerten sich um 3,8%. Die Preise in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel
und alkoholfreie Getränke" (Einfluss: +0,19 Prozentpunkte) stiegen durchschnittlich um 1,5%. Die Zwölfmonatsveränderungsrate
für Nahrungsmittel (durchschnittlich +1,6%) war im Oktober deutlich geringer als noch im September (durchschnittlich
+2,4%), hauptverantwortlich dafür war die moderate Preisentwicklung bei Fleisch (Oktober +0,5%, September
+2,4%). Im Jahresvergleich stiegen die Preise für Milch, Käse und Eier insgesamt um 4,9%, für Brot
und Getreideerzeugnisse um 1,7%, sowie für Gemüse um 1,4%. Obst verbilligte sich hingegen um 1,3%. Alkoholfreie
Getränke verteuerten sich um durchschnittlich 1,1%.
Die Ausgabengruppe "Verkehr" wies eine durchschnittliche Teuerung von 0,9% auf (Einfluss: +0,14 Prozentpunkte).
Die im März erfolgte Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer wirkte im Jahresabstand (+12,9%)
weiterhin als Preistreiber. Instandhaltungen und Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 2,9%.
Die Preise für gebrauchte Pkw stiegen um 3,3%, für Neuwagen um 0,6%. Treibstoffe kosteten hingegen im
Jahresvergleich um 3,1% weniger, im September waren es noch -3,8%.
Hauptpreisdämpfer im Jahresabstand waren die Treibstoffe (-3,1%; Einfluss: -0,13 Prozentpunkte), sowie die
Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich -1,2%; Einfluss: -0,08 Prozentpunkte). Die Verbilligungen
fielen dort jedoch geringer aus als im September (durchschnittlich -2,4%). Bekleidungsartikel kosteten um 1,8%
weniger als vor einem Jahr (September: -3,1%), Schuhe um 0,2% (September: -1,8%).
Monatsvergleich: -0,1% gegenüber September 2014
Die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich -1,4%; Einfluss: -0,16 Prozentpunkte)
war Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand. Insbesondere saisonbedingte Verbilligungen bei Pauschalreisen (insgesamt
-7,3%) trugen dazu bei.
Als Hauptpreistreiber im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich
+2,6%; Einfluss: +0,15 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren Sortimentswechsel (weniger Herbstwaren,
mehr Winterwaren). Bekleidungsartikel verteuerten sich deshaIb gegenüber September 2014 insgesamt um 2,6%
und Schuhe um 3,5%.
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Oktober 2014: +1,4%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im Oktober
2014 bei 121,13. Die harmonisierte Inflationsrate betrug +1,4% (September +1,4%). Die Differenz zum VPI von -0,2
Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Teuerungen
bei der motorbezogenen Versicherungssteuer (keine Gewichtungsanteile im HVPI), bei der Instandhaltung von Wohnungen
sowie bei Versicherungsdienstleistungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften
den HVPI gegenüber dem VPI. Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (höhere
Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten hingegen den HVPI gegenüber dem VPI
Teuerung für Pensionistenhaushalte im Oktober 2014 bei +1,7%
Die durchschnittliche Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im Oktober
2014 +1,7% (September +1,7%). Der Indexstand des PIPH lag bei 110,8. Für die Differenz zum VPI von +0,1 Prozentpunkten
waren in erster Linie Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" (höhere Gewichtsanteile
im PIPH) verantwortlich. Außerdem verminderten billigere Treibstoffe (geringere Gewichtsanteile im PIPH)
den PIPH weniger stark als den VPI. Im Gegensatz dazu dämpften deutliche Teuerungen in der Ausgabengruppe
"Restaurants und Hotels" (geringere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH gegenüber dem VPI.
Inflation für täglichen Einkauf leicht, für wöchentlichen Einkauf deutlich niedriger
als jene des VPI
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der vor allem Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf
widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresabstand um 1,4% (September 2,0%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes,
der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält,
stieg im Jahresabstand um 0,9% (September 0,8%).
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