Krems (volkskultureuropa) - Zahlreiche Besucher folgten der Einladung des Konzeptgebers der Kremser Kamingespräche
und Holdinggeschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich Dr. Edgar Niemeczek ins Haus der Regionen.
Durch den Abend führte Moderator Michael Battisti, ORF Niederösterreich.
Schneller – Höher – Stärker lautet das Credo unserer Gesellschaft. Sowohl im Bereich des Spitzensports
als auch im Breitensport werden die Leistungsanforderungen immer größer. Sport vermag wie kaum ein anderes
Ereignis ein globales Band an Emotionen zu spannen, Wellen der Begeisterung, aber auch der Enttäuschung zu
entfachen. Sport ist eine Lebensschule, er fördert den Teamgeist, lehrt mit Niederlagen umzugehen und die
eigenen Leistungsgrenzen auszuloten.
Über die Auswirkungen des Sports auf unser Lebensgefühl, auf unsere Leistungsbereitschaft aber auch über
die Belastungen und sogar Gefahren des Sports diskutierte Top-Leichtathletin Beate Schrott mit dem Ärztlichen
Leiter des Kur- und Rehabilitationszentrums „Nuhr Medical Center“ in Senftenberg, Univ.-Prof. Dr. Martin Nuhr.
Als Spitzensportlerin ist es Beate Schrott gewohnt, täglich ihr körperliches und mentales Leistungspotential
auszureizen. Dies sei nur durch eine tiefe Liebe zum und Freude am Sport möglich. Erfolge wie zum Beispiel
der achte Platz über 100 m Hürden bei den Olympischen Spielen in London lösen positive Emotionen
aus, die neue Höchstleistungen zulassen. Für Schrott ist es wichtig, die eigenen Grenzen mit ehrlichen
Mitteln auszuloten und auch Regenerationsphasen einzuhalten. Der permanente Druck nach immer mehr sportlichen Rekorden
und wirtschaftliche Zwänge seien aber eine mögliche Erklärung dafür, dass im Sport vermehrt
Dopingmittel Einzug halten. Mediziner müssten in diesem Spannungsfeld eine mahnende Rolle einnehmen, so Martin
Nuhr. Dass auch im Breitensport immer häufiger zu illegalen Substanzen gegriffen werde, sieht er in der mangelhaften
Aufklärung der Hobbysportler begründet. Sport im richtigen Maß und unter fachkundiger Anleitung
sei für die allgemeine Gesundheit essentiell und heile viele Krankheiten des Bewegungsapparats. Den Weg zum
persönlichen Wohlbefinden müsse aber jeder – Spitzen- und Breitensportler – letztendlich selbstverantwortlich
finden, dies erfordere einen fein dosierten körperlichen und mentalen Zugang.
Eine Zusammenfassung dieses spannenden Kremser Kamingesprächs wird am 19. November 2014 ab 21.00 Uhr auf Radio
Niederösterreich gesendet. Online ist die Sendung auf http://www.volkskultureuropa.org
nachzuhören.
Das nächste Kremser Kamingespräch findet am 10. Dezember 2014 im Haus der Regionen unter dem Titel „Leid
und Mitleid“ statt.
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