IMP Gruppenleiter Johannes Zuber ist Young Investigator der European Molecular Biology Organization
(EMBO). Er zählt damit zum Kreis der besten Nachwuchsforscher in Europa
Wien (imp) - Durch die Aufnahme in das "Young Investigators Programme" der European Molecular
Biology Organization (EMBO) werden einmal pro Jahr vielversprechende Jungforscherinnen und Jungforscher ausgezeichnet
und bilden ein hochkarätiges Netzwerk im Bereich der Molekularbiologie. Vor der Aufnahme in das Programm durchlaufen
die Kandidatinnen und Kandidaten einen hochselektiven Auswahlprozess. Johannes Zuber, Gruppeleiter am Forschungsinstitut
für Molekulare Pathologie in Wien (IMP) hat dieses Aufnahmeverfahren mit Bravour gemeistert und ist nun Teil
dieser 27-köpfigen, neuen Gruppe europäischer Spitzenforscher.
Laut EMBO erhalten die Teilnehmer am "Young Investigators Programme" eine Reihe von Vorteilen, die finanzielle
und forschungspraktische Aspekte umfassen. Diese Leistungen zielen darauf ab, die Teilnehmer in einer entscheidenden
Phase ihrer wissenschaftlichen Karriere zu unterstützen, um ihr volles forscherisches Potenzial als weltweit
führende Persönlichkeiten in ihrem Fach entfalten zu können.
Ein Schlüsselaspekt des Programms besteht in der Bildung von Netzwerken. EMBO Young Investigators profitieren
davon, Teil eines pulsierenden Netzwerkes von rund 340 bislang in das Programm aufgenommenen jungen Persönlichkeiten
zu sein. Das "Young Investigators Programme" zielt darauf ab, die Sichtbarkeit der 'Rising stars' im
Bereich molekularbiologischer Forschung sowohl auf europäischer Ebene als auch weltweit zu erhöhen.
In seinem Labor am IMP entwickelt Johannes Zuber neue genetische Tools für die Identifizierung und Testung
möglicher molekularer Ansatzpunkte für den Einsatz neuer, effektiver Krebstherapien. Durch die Kombination
gentechnisch hergestellter Krebsmodelle und fortgeschrittener genetischer Screening-Ansätze untersucht das
Team von Johannes Zuber krebsspezifische Schwachstellen (so genannte non-onkogene Abhängigkeiten) auf systematische
und objektive Weise. Sein spezielles Interesse gilt dabei epigenetischen Mechanismen, die den Lebenszyklus von
Krebszellen steuern. Das versetzt Krebszellen in die Lage, sich fortwährend zu teilen und ungebremst zu vermehren.
Seine Arbeiten zum Thema Leukämie haben bereits zur Identifikation eines neuen therapeutischen Anknüpfungspunktes
geführt. Dieser befindet sich gegenwärtig in der Phase einer klinischen Testung.
Johannes Zuber wurde 1974 in Dresden geboren und schloss sein Medizinstudium an der Humboldt Universität in
Berlin mit einem Doktorat im Bereich molekularer Krebsforschung im Jahr 2003 ab. Während seiner Praxiszeit
als Mediziner an der Charité rückten die Behandlungsmöglichkeiten von Leukämie ins Zentrum
seiner klinischen und forscherischen Arbeit. Im Jahr 2005 übersiedelte Johannes Zuber in die USA und wurde
Mitglied des Forschungsteams von Scott Lowe in Cold Spring Harbor. Dort entwickelte er innovative Modelle zur Erforschung
und Testung neuer Behandlungsmöglichkeiten von Leukämie. Im Jänner 2011 wurde Johannes Zuber zum
Gruppenleiter am IMP ernannt und erhielt im Jahr 2013 einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrates
(ERC) zuerkannt, um seine Pionierarbeit im Bereich der Krebsforschung substanziell zu unterstützen.
Dieses Jahr fiel die Runde des "EMBO Young Investigator Programme" für Wien besonders erfreulich
aus. Drei der 27 neu in das Programm aufgenommenen 'Rising stars' sind Gruppenleiter am Vienna Biocenter (VBC)
in der Dr. Bohr-Gasse im 3. Wiener Gemeindebezirk. Neben Johannes Zuber sind Claudine Kraft und Kristin Tessmar-Raible,
beide Gruppenleiterinnen an den Max F. Perutz Laboratories als direkte Nachbarn des IMP, ab sofort Teil des EMBO
Young Investigator Netzwerks.
Über das IMP
Das Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie betreibt in Wien biomedizinische Grundlagenforschung.
Hauptsponsor ist der internationale Unternehmensverband Boehringer Ingelheim. Mehr als 200 Forscherinnen und Forscher
aus über 30 Nationen widmen sich am IMP der Aufklärung grundlegender molekularer und zellulärer
Vorgänge, um komplexe biologische Phänomene im Detail zu verstehen. Die bearbeiteten Themen umfassen
die Gebiete der Zell- und Molekularbiologie, Neurobiologie, Krankheitsentstehung sowie Bioinformatik. Das IMP ist
Gründungsmitglied des Vienna Biocenter, Österreichs Leuchtturm im internationalen Konzert molekularbiologischer
Top-Forschung.
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