Positive Bilanz der sektorübergreifenden Internet-Sicherheits-Übung "Cyber Europe
(CE 2014)"
Wien (bpd) - "Am 30. Oktober fand in 26 EU-Staaten und drei EFTA-Staaten die bisher größte
Cyber-Security-Übung Europas statt. Insgesamt waren mehr als 200 Organisationen, darunter überdurchschnittlich
viele, nämlich 28, aus Österreich beteiligt", sagte Staatssekretärin Sonja Steßl am 12.11.
im Rahmen eines Pressegesprächs zu den Ergebnissen der Cyber-Übung "CE.AT 2014" im Bundeskanzleramt.
In Österreich bestehe ein besonderes Commitment, an derartigen Übungen zur Cyber-Security teilzunehmen:
"Der öffentliche Sektor war etwa durch das koordinierende Bundeskanzleramt, das Innen-, Verteidigungs-
und Wirtschaftsministerium beteiligt. Dem privaten Sektor – im konkreten Fall der Energiewirtschaft – ist für
seine Teilnahme zu danken, da wir auf dieser Grundlage in einem Ernstfall die Kommunikation zwischen den betroffenen
Stellen besser sichern können", so Steßl. Bei der Übung sei es auch darum gegangen, wie die
internen Kommunikationsflüsse im Falle eines angenommenen Cyber-Angriffs in mehreren Stufen laufen, wie die
Öffentlichkeit zu informieren wäre und man auf die jeweils unterschiedlichen Eskalationsstufen in technischer
und kommunikativer Hinsicht zu reagieren habe.
"Die Ergebnisse der Übung werden seit Ende Oktober überprüft und analysiert. Immerhin waren
in unserem Land 200 Personen daran beteiligt. Wir können jedenfalls eine positive Bilanz daraus ziehen",
sagte die Staatssekretärin. "Die Republik ist für derartige Angriffe gewappnet und kann daher solche
Herausforderungen annehmen. Wie bei jeder Übung ist es wichtig zu sehen, an welchen Rädern man in der
Kommunikation noch drehen kann und welche Verbesserungspotentiale es gibt. Wir haben die technischen Abwehrmaßnahmen
und die Strukturen, dass wir die Bevölkerung im Ernstfall informieren können", so Steßl.
Aus den nun vorliegenden Ergebnissen könne man laut Staatssekretärin Steßl somit bereits einige
Schlüsse ziehen: "Es ist wichtig, dass wir die vorhandenen und bereits gut aufgestellten Strukturen weiter
stärken. Wir müssen uns auch überlegen, welche Stelle die Kommunikation nach außen koordinieren
soll, wobei derzeit der im Bundeskanzleramt angesiedelte Bundespressedienst als Vorschlag einer koordinierenden
Medienstelle auf dem Tisch liegt. Es soll auch ein sektorenübergreifendes Melde- und Eskalationskonzept für
den Ernstfall erstellt werden. Bei der nächsten großen Übung im Jahr 2016 können wir bereits
die aktuellen Erkenntnisse einfließen lassen."
Barbara Schmidt, Generalsekretärin von "Oesterreichs Energie", unterstrich die Bedeutung der Sicherstellung
der Stromversorgung während möglicher Krisenszenarien aufgrund eines Cyber-Angriffs: "Fehler im
System der E-Wirtschaft haben Auswirkungen auf die Lebensqualität und auf die produzierende Industrie."
Auch sie zeigte sich mit dem Ablauf der Übung zufrieden: "Wir konnten unsere Ziele erreichen: Die Kommunikationsflüsse
und die Zusammenarbeit mit den Behörden haben gut funktioniert. Es wird weiterhin unsere Aufgabe sein, alles
zu tun, um im Ernstfall eine möglichst vollständige Sicherheit zu gewährleisten."
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