Wien (öaw) - Ministerialrat Dr. Daniel Weselka vom österreichischen Wissenschaftsministerium und Prof.
Jochen Schieck von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften haben ein Memorandum of Understanding
mit dem japanischen Teilchenforschungszentrum KEK in Tsukuba unterzeichnet. Dieses Dokument regelt die wissenschaftliche
Kooperation zwischen Österreich und Japan im Hinblick auf das im Bau befindliche Belle II Experiment.
"Das Belle II-Experiment in Japan ist ein weiterer Eckpfeiler des wissenschaftlichen Programms am Institut
für Hochenergiephysikt" erklärt Jochen Schieck, Direktor des Instituts. Neben dem Belle II-Experiment
ist das Institut für Hochenergiephysik am CMS-Experiment am CERN, Genf, und dem CRESST-Experiment in Italien
beteiligt. Das Institut ist verantwortlich für die Entwicklung und den Bau eines Teildetektors des Belle II-Experiments,
mit dem es möglich sein wird die Zerfallsprodukte von kurzlebigen Elementarteilchen genauestens zu vermessen.
In den Kollisionen, die mit dem Belle II-Experiment in Japan aufgezeichnet werden, können bisher unbeobachtete
Teilchen und Kräfte in extrem kurzlebigen Prozessen auftreten und mit Hilfe von sehr genauen Messungen ist
es möglich Rückschlüsse auf neue, unbekannte Physikprozesse zu ziehen. Christoph Schwanda, Projektleiter
des Belle II-Experiments am Institut für Hochenergiephysik, ergänzt „Mit diesem gigantischen Datensatz
lassen sich Präzisionsmessungen durchführen, die indirekt Rückschlüsse auf die Physik im Energiebereich
von 10-100 TeV ermöglichen, deutlich höher als die am LHC in Genf."
Gegenstand des MoU sind die österreichischen Beiträge zum Bau des Belle II-Detektors, zum jährlichen
Betriebsbudget sowie zu den Rechentechnik-Ressourcen von Belle II. Umgekehrt verpflichtet sich KEK, die notwendige
Infrastruktur für Belle II bereitzustellen und insbesondere den SuperKEKB-Beschleuniger zu bauen und zu betreiben.
Festgeschrieben wird auch das Recht der HEPHY-Gruppe, an der wissenschaftlichen Auswertung der Belle II-Ergebnisse
teilzunehmen.
Belle II wird im Jahr 2016 in Betrieb gehen und bis zum Jahr 2023 rund 100 Milliarden B-Mesonzerfälle aufzeichnen.
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