Staat und Wirtschaft gegen Cybercrime

 

erstellt am
12. 11. 14
10.00 MEZ

Wien (bmi) - Auf Einladung des Kuratoriums Sicheres Österreich (KSÖ) diskutierten Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und IT-Sicherheitsexperte Eugene Kaspersky am 11.11. mit Vertretern der Wirtschaft, welche Rolle Staat und Wirtschaft bei den Cyber-Sicherheitsherausforderungen der Zukunft haben.

Die ganze Welt ist vernetzt. Damit erhöhen sich auch die Risiken und Gefahren und damit die Anforderungen an Sicherheitsleistungen. "Andere Staaten haben bereits Gesetze auf Bundesebene beschlossen – und müssen immer wieder nachjustieren. Im Gegensatz dazu pflegen wir seit Jahren Kontakt zu Industrie und Wirtschaft, um das notwendige Know-how zu sammeln", sagte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner bei einem Pressegespräch am 10. November 2014 im Innenministerium über "Österreichs Rolle in der Cybersicherheit der Zukunft: Welche Rolle spielen Staat und Wirtschaft?".

"Ziel ist ein Cybersecurity-Gesetz, das sich an der Praxis orientiert und mit der raschen technischen Veränderung mithalten kann", betonte Mikl-Leitner. Das Cybersecurity-Gesetz soll in dieser Legislaturperiode fertig werden und einen Ordnungsrahmen für weiteres Vorgehen gegen Computerkriminalität bieten.

Cybercrime geschieht professionell und organisiert, die Formen sind vielfältig. "Das Problem ist nicht nur, dass Daten gestohlen werden, sondern, dass man Daten einfach nicht mehr vertrauen kann. Sie können modifiziert worden sein, um das Computersystem zu infiltrieren", betonte Eugene Kaspersky, Chef von Kaspersky Lab, einem der größten Hersteller von Anti-Viren-Software. Das Unternehmen arbeitet unter anderem mit Interpol und Europol zusammen.

Wer digital ist, ist verwundbar: 11.199 Cybercrime-Delikte wurde im Jahr 2013 in Österreich angezeigt. Betroffen sind Privatpersonen, Wirtschaft und Industrie. "Während große Unternehmen in Schutzprogramme investieren, fehlen Klein- und Mittelbetrieben oft die Ressourcen dazu", erklärte Mikl-Leitner. "An diesem Punkt wollen wir mit dem Gesetz ansetzen – es soll so wenig Regulative wie möglich, aber so viel wie nötig bieten."
Regierungen werden immer öfter zum Ziel von Hacker-Angriffen, sagte Kaspersky. Dazu müssten Computer nicht unbedingt mit dem Internet verbunden sein, es gebe Instrumente, mit denen auch Offline-PCs infiltriert würden. Wichtig sei, dass man Malware in einem sehr frühen Stadium bekämpft.

Alexander Janda, Generalsekretär des Kuratoriums Sicheres Österreich (KSÖ), betonte die Wichtigkeit von internationaler Zusammenarbeit. Die Mehrzahl der Staaten hätte mit ähnlichen Problemen in Bezug auf Computerkriminalität zu kämpfen. Von einem Informationsaustausch könne man also nur profitieren.

Die Cybersecurity-Initiative des Innenministeriums und des KSÖ startete 2011 und soll vor allem das Bewusstsein der Bevölkerung für Cybersicherheit stärken.

 

 

 

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