"Innovation und Power Regions - Enge
 Kooperation zwischen OÖ und Québec"

 

erstellt am
11. 11. 14
10.00 MEZ

Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer: "Power Regions": Wachstumsimpulse durch internationale Kooperation
Linz (lk) - Politik, Wirtschaft und Gesellschaft brauchen eine langfristige Orientierung, in welche Richtung sich die Regionen, Staaten und die Welt entwickeln sollen. Wie Nationalstaaten müssen sich auch Regionen den Herausforderungen der Globalisierung stellen. Die Regionen müssen selbstständig handeln, länderübergreifende Kontakte pflegen und zusammenarbeiten, um auf diese Weise zusätzliche Wachstumsimpulse zu generieren. Gerade starke Wirtschaftsräume können durch Kooperation - etwa in der Forschung - ihre Wettbewerbsfähigkeit absichern.

Um diese Zusammenarbeit bestmöglich zu gestalten, haben sich einige der dynamischsten und wachstumsstärksten Regionen ("power regions of the world") zusammengeschlossen. Dieses Netzwerk wurde 2002 mit einer 1. Konferenz der Regierungschef/innen in München institutionalisiert. Heute gehören diesem Netzwerk Bayern, Georgia, Oberösterreich, Quebec, Sao Paulo, Shandong und Westkap an.

Seitdem bieten diese Konferenzen ein gemeinsames Forum für inzwischen sieben Regionen, die 177 Millionen Menschen Heimat sind und ein Bruttoinlandsprodukt von rund 3.000 Milliarden US-Dollar repräsentieren, in dem über Perspektiven und Strategien für eine nachhaltige Welt unter dem Leitthema "Politik für Generationen" beraten wird.

7. Konferenz der Regierungschefs in Atlanta, 2./3. Juni 2014
Nach zweijährlichen Konferenzen in München, Québec, Linz, Jinan, Kapstadt und São Paulo, trafen sich die Vertreter/innen der sieben Power Regions zuletzt am 2./3. Juni 2014 in Atlanta/Georgia. Leitthemen der Konferenz waren "Globale Veränderung logistischer Lieferketten" und "Sportveranstaltungen als Beitrag zur Wirtschaftsentwicklung".

Neben bilateralen Gesprächen zwischen Regierungschef/innen und Minister/innen der Partnerregionen - Oberösterreich war durch Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Landesrat Dr. Michael Strugl vertreten - fanden Expert/innentreffen zu den beiden Hauptthemen der Konferenz, "Globale Veränderung logistischer Lieferketten" und "Sportveranstaltungen als Beitrag zur Wirtschaftsentwicklung", statt. Dort präsentierte sich Oberösterreich mit den Schwerpunkten der "Innovation Chain" (Logistik als umfassende Disziplin, Verbindung von Ausbildung, Forschung und Anwendung) und der strategischen Verbindung von Sport und Tourismus als Standortvorteil der Region. Zum Thema Logistik war Oberösterreich durch Prof. Franz Staberhofer vertreten, Québec durch Prof. Benoit Montreuil.

Kooperation Québec - Oberösterreich
Im Rahmen der 1. Konferenz der Regierungschef/innen der Power Regions im Jahr 2002 nahm auch die Kooperation des Landes Oberösterreich mit der Provinz Québec ihren Anfang. Québec ist flächenmäßig die größte und bevölkerungsmäßig die zweitgrößte Provinz in Kanada. Ihre Hauptstadt Montréal ist ein starkes Zentrum für Finanzen, High-Tech und Kultur; der Hafen der Stadt ist Logistikdrehscheibe und Kanadas Haupttor für Schiffe aus und nach Europa. Neben Luftfahrt und erneuerbarer Energie sind die wichtigsten Wirtschaftszweige in Québec die F&E-intensiven Branchen Life Sciences, Digitale Medien und IT sowie Boden- und Schienentransport.

Zwischen Oberösterreich und Québec existiert kein bilaterales Abkommen - auf Grundlage der regelmäßigen Treffen im Rahmen der Konferenzen der Regierungschef/innen der Power Regions konnte die Zusammenarbeit der beiden Regionen in den vergangenen Jahren aber stetig intensiviert werden.

Die gemeinsamen Aktivitäten der beiden Regionen beziehen sich vor allem auf die Bereiche Wirtschaft und Technologie, erneuerbare Energien, Kultur und Bildung, Forschungs- und Universitätskooperation, Umweltschutz, Fremdenverkehr, Gesundheit und Verbraucherschutz sowie moderne Verwaltung, z.B.:

  • Teilnahme von oö. Vertreter/innen am "Forum on Integrated Transport" im Oktober 2011 in Montréal, ausgerichtet von Québec für die Partnerregionen
  • jährliche Teilnahme von Vertreter/innen aus Québec an den World Sustainable Energy Days und der Energiesparmesse in Wels
  • Zusammentreffen zwischen LH Dr. Josef Pühringer, Premier Jean Charest und der Ministerin für Internationale Beziehungen, Monique Gagnon-Tremblay, bei der 6. Konferenz der Regierungschefs 2012 in São Paulo
  • Reise von Andreas Zehetner nach Québec, Präsentation der FH OÖ in Montréal auf der Bildungs- und Studienmesse, Besuch/Gespräche mit den Universitäten Concordia und Sherbrooke
  • gemeinsamer Workshop von OÖ, Georgia und Québec zum Thema "Hochschullandschaft" in Linz, 2013


Landesrätin Mag.a Doris Hummer: "Innovatives OÖ 2020": OÖ zukunftsfit machen
Der globale Wettbewerb ist die Herausforderung, der sich einzelne Regionen stellen müssen. Forschung und Innovation sind die Säulen einer leistungsstarken und wettbewerbsfähigen Wirtschaft Oberösterreichs. Die Innovationskraft in der Region muss zielgerichtet verstärkt werden, um die Zukunftsfähigkeit des Forschungs- und Wirtschaftsstandorts Oberösterreich auch in Zukunft sicherstellen zu können. Genau hierauf zielt das Strategische Wirtschafts- und Forschungsprogramm "Innovatives OÖ 2020" ab, das für die Jahre 2014 bis 2020 in Zusammenarbeit von Wirtschafts- und Forschungsressort und unter Einbindung zahlreicher Institutionen ausgearbeitet wurde. Dieses Programm orientiert sich konsequent an der Innovation Chain Bildung-Forschung-Wirtschaft innerhalb der fünf definierten Aktionsfelder: Industrielle Produktionsprozesse, Energie, Gesundheit/Alternde Gesellschaft, Lebensmittel/Ernährung und Mobilität/Logistik. Diese fünf Aktionsfelder ermöglichen intelligente Spezialisierung in der Region.

Das Land OÖ hat bereits 2010 mit dem Ausbau des Forschungsbudgets gestartet. Bis 2020 soll das Forschungsbudget des Landes verdreifacht und so eine Forschungsquote von 4% in OÖ realisiert werden.

Forschung in OÖ: Internationalisierung und Interdisziplinarität
Die oö. Forschungslandschaft ist insbesondere in Schlüsseltechnologien wie Mechatronik, IKT und Werkstoffe von exzellenten Institutionen und Forschungseinrichtungen geprägt. Diese Kompetenzen gilt es auch in Zukunft zu stärken, weiter auszubauen und interdisziplinär zu verknüpfen. Bestehende Einrichtungen sollen außerdem unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse der oö. Wirtschaft und mit Fokus auf interdisziplinäre Forschung ausgebaut und strategisch vernetzt werden. Darüber hinaus sollen auch die Aktivtäten heimischer Unternehmen zur Internationalisierung unterstützt werden. Gleichzeitig gilt es, die Ansiedlung internationaler Exzellenz und die Etablierung von Forschungsheadquartern internationaler Unternehmen in Oberösterreich zu forcieren. Durch die Intensivierung von internationalen Kooperationen soll die oö. Forschung und damit auch der Wissens- und Technologietransfer in Zusammenarbeit mit ausländischen Partner/innen weiterentwickelt werden

Um Internationalisierung und Exzellenz an den oö. Universitäten und Fachhochschulen gezielt zu stärken, setzt das Land OÖ außerdem auf eine Reihe von Förderprogrammen:


1. IPS (Internationalisierungsprogramm für oö. Studierende)
Oö. Studierende (mit Hauptwohnsitz und Studienort in OÖ) erhalten für Studienaufenthalte, Lehrgänge oder Praktika im nichtdeutschsprachigen Ausland für maximal zehn Monate einen monatlichen Zuschuss von € 100 + Reisekostenzuschuss.

2. Exzellenzstipendien für Incomings
Herausragende Studierende und Lehrende ausländischer Hochschulen und Universitäten werden mit diesem Förderprogramm nach OÖ an JKU und FH OÖ geholt, um Forschungsexzellenz und wissenschaftlichen Austausch weiter zu stärken.

3. Nachwuchsförderungsprogramm an der JKU
Das FLI-Programm (Forschung, Lehre, Internationalisierung) an der JKU trägt auf Initiative von Landesrätin Mag.a Doris Hummer unter Mitwirkung der JKU zur Förderung und stärkeren Sichtbarmachung der Leistungen in Forschung und Lehre an der JKU bei und wird aus Mitteln des Landes Oberösterreich finanziert. Mit Maßnahmen wie einer Freistellung für das Verfassen von Doktorats- oder Habilitationsarbeiten, Unterstützung bei Auslandaufenthalten und der Prämierung besonderer Leistungen in der Lehre oder bei interdisziplinären Forschungsarbeiten wird exzellenter wissenschaftlicher Nachwuchs aller Fakultäten (REWI, SOWI, TNF) an der JKU gezielt unterstützt.

OÖ: Spitzenreiter in den Bereichen Mobilität & Logistik
Oberösterreich verfolgt auch im Bereich Mobilität/Logistik - eines der fünf Aktionsfelder des Strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramms "Innovatives OÖ 2020" - eine explizite Spitzenreiterstrategie, um die Konkurrenzfähigkeit dieses zentralen Wirtschaftsbereichs für Oberösterreich auch in Zukunft dynamisch abzusichern. Es ist deshalb von zentraler Bedeutung, neue intelligente Ansätze in Produktionslogistik und neuer Mobilität weiter zu entwickeln und als Impulsgeber und Ideenpool für Weiterentwicklungen in diesem Aktionsfeld zu nutzen.

Oberösterreich setzt deshalb gezielt auf den Ausbau des Studienangebots an der Johannes Kepler Universität und der FH Oberösterreich in den Bereichen Antriebstechnologien und Verbundwerkstoffen und der Profilschärfung dieser Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Auch die Vernetzung und Internationalisierung der Logistikausbildung und
-forschung wird - wie am Beispiel Logistikum der FH Steyr deutlich wird - weiter vorangetrieben.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
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